- Gartengestaltung
- Zimmerpflanzen
Einen Flaschengarten gestalten
Ein Garten für Faule
Foto: Flora Press/Helga Noack
Sollten Sie manchmal keine Lust haben, sich um Ihre Zimmerpflanzen zu kümmern, könnte ein Flaschengarten das Richtige für Sie sein. Denn wenn Sie bei der Anlage alles richtig machen, ergeht es Ihnen vielleicht so wie dem Engländer David Latimer. Er pflanzte 1960 eine Dreimasterblume (Tradescantia fluminensis) in eine Flasche, die er 1971 nur noch einmal öffnete und seitdem völlig versiegelt hält – trotzdem wächst die Pflanze noch.
In der Flasche ist ein kleines unabhängiges Ökosystem entstanden: Die Pflanze verbraucht während der Photosynthese Kohlendioxid und setzt Sauerstoff frei. Wenn Teile der Pflanze absterben, nutzen die im Boden lebenden Bakterien den Sauerstoff für die Zersetzung, dabei entsteht wieder Kohlendioxid. Der Wasserkreislauf funktioniert ähnlich: Wasser, das die Pflanze mit ihren Wurzeln aufnimmt, verdunstet. Es kondensiert an der Flaschenwand und tropft zurück in den Boden.
Für Ihren eigenen Flaschengarten reinigen Sie eine Flasche gründlich mit kochendem Wasser. Füllen Sie nun eine ca. 2–3 cm dicke Drainageschicht aus Kies ein. Anschließend folgt eine etwa 3–5 cm dicke Erdschicht. Halten Sie den Flaschenhals dabei möglichst sauber – etwa, indem Sie einen Trichter aus Zeitungspapier zum Befüllen verwenden. Wässern Sie nun das Ganze, bis die Erde ausreichend feucht ist. Abschließend können Sie Ihren Flaschengarten bepflanzen. Geeignet sind z.B. verschiedene Moose, Farne wie Feinfedriger Streifenfarn (Asplenum daucifolium) oder die Dreimasterblume.
gvi