- Gartengestaltung
Gartengestaltung I
Praktisch und attraktiv: Der Weg ist das Ziel!
Wege erschließen uns den Garten, sie verbinden und teilen, sie sind nützlich und zieren. Ihr Weg verläuft schnurgerade auf den Schuppen zu und zerschneidet den Garten in zwei Hälften? Seien Sie kreativ und schaffen Sie mit einer Umgestaltung des Weges eine ganz neue Gartensituation.
Foto: Friederike Take/Botanikfoto
Dabei sind einige wichtige Vorgaben zu beachten. So muss der Hauptweg z.B. eine angemessene Breite haben. Stellen Sie sich vor, Sie sind darauf mit der Schubkarre unterwegs und jemand kommt Ihnen entgegen. Der Platz muss reichen, um aneinander vorbeizukommen. Der Untergrund des Hauptweges muss tragfähig und belastbar sein – und zwar dauerhaft.
Der Hauptweg schafft eine optische Achse, die den Blick lenkt. Richten Sie diese Achse auf Gartenbereiche, die es wert sind! Lassen Sie den Weg nicht direkt auf den Schuppen o.ä. zulaufen. Polsterstauden oder andere blühende Pflanzen an den Rändern machen den Hauptweg zu einem echten Schmuckstück.
Für regelmäßig genutzte Wege, z.B. zum Kompost, Gewächshaus oder Hochbeet, ist eine feste Bauweise anzuraten. Kies oder andere durchlässige Materialien sind zu bevorzugen, denn die Flächenversiegelung soll so niedrig wie möglich sein.
Seiten- oder Nebenwege können Sie auch „flexibel“ anlegen. Denn wer weiß, welche Gestaltungspläne Ihnen zukünftig noch in den Sinn kommen. Pfade zu den Rabatten und zwischen den Gemüsebeeten können Sie z.B. mit Holzhäckseln oder Rindenmulch gestalten. Auch auf Trittsteinen oder nacktem Boden können Sie dort wandeln – alles, was gefällt, ist hier erlaubt.
Prachtkleid des Gartens: bunt gemischte Rabatten
Das Anlegen von Blumenrabatten gehört zu den schönsten Aufgaben im Garten. Planen Sie mittelfristig und überlegen Sie: Wie soll sich der Garten durch die neue Rabatte verändern? Möchten Sie Räume voneinander trennen, soll etwas verdeckt werden? Welche Höhe dürfen oder müssen die Pflanzen dafür haben? Möchten Sie dem Beet ein „Farbmotto“ geben oder soll uns sein Duft betören? Soll es Nützlinge in den Garten locken? Welche Standortbedingungen herrschen vor: Sonne oder Schatten, ist es feucht oder trocken, nährstoffreich oder -arm?
Foto: Steffen Hauser/Botanikfoto
Nach diesen Überlegungen wählen Sie die passenden Pflanzen aus. Berücksichtigen Sie dabei Stauden, einjährige Pflanzen, Blumenzwiebeln und Gehölze. Denn nur ein vielfältiger Mix sorgt für eine hohe Blütendichte über die gesamte Gartensaison und verleiht Ihrer Rabatte interessante Strukturen. Ergänzen Sie Blumen mit schmückendem Blatt- oder Stielgemüse. Die leuchtenden Farben des Mangolds oder des rotlaubigen Grünkohls sind neben Sonnenhut und Staudensonnenblume echte Hingucker.
Sie lieben es, wenn der Wind den Garten bewegt? Dann pflanzen Sie auch Gräser: Niedrige, mittlere und hohe Sorten mit verschiedenen Blattstärken und -farben bieten dem Auge eine tolle Abwechslung. Verwenden Sie horstbildende Arten, die nicht zu stark wuchern.
Ob ein Beet nun lang und gerade, breit und geschwungen ist, das bleibt Ihrer Vorliebe überlassen. Auch eine kleine Hügellandschaft können Sie modellieren. Bei Neupflanzungen ist es vorteilhaft, den Boden mit Mulch zu bedecken. Zwar versteckt sich darin die eine oder andere Schnecke, dafür hält die Mulchschicht das Wasser im Boden, gleicht seinen Temperaturhaushalt aus, unterdrückt unerwünschte Wildkräuter und ist auch optisch von Vorteil.
Foto: Steffen Hauser/Botanikfoto
Für den Anfang: Weniger ist mehr!
Blicken Sie über Ihren Gartenzaun und lassen Sie sich auch von den originellen Gestaltungsideen anderer Gartenfreunde inspirieren – denn warum sollte das Rad immer wieder neu erfunden werden? Eines müssen Sie mir aber versprechen: Nicht alles auf einmal angehen! Nehmen Sie sich ein Projekt nach dem anderen vor. So lebt der Spaß an der Gartenarbeit immer wieder auf und Ihre Motivation bleibt erhalten!
Thomas Kleinworth
Geschäftsführer und Fachberater
des Landesverbandes
Schleswig-Holstein der Gartenfreunde