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Keine Angst vorm Gartenteich
Pflanzen und Tiere
Foto: Laukötter Pflanzen nehmen eine herausragende Stellung am und im Gartenteich ein. Sie prägen das Aussehen des Wassergartens und machen ein biologisches Gleichgewicht erst möglich. Da eine ganze Reihe der einheimischen Pflanzen unter Naturschutz steht, verbietet sich das Entnehmen aus dem natürlichen Lebensraum.
Während bei kleineren Folien- und Beckenteichen die Pflanzung in Körben zu empfehlen ist, können die Wasserpflanzen bei größeren Anlagen auch direkt in den Teich gesetzt werden. Durch die Verwendung von Pflanzkörben wird zum einen weniger Erde in das Teichwasser gebracht, und zum anderen werden die Pflanzen in ihrem oftmals sehr starken Ausbreitungsdrang etwas gebremst. Von Nachteil ist, dass die Körbe meist nicht vollständig zu kaschieren sind.
Bei Seerosen ist in jedem Fall ein ausreichend großes Gefäß zu empfehlen, da sie oftmals schon nach wenigen Jahren armdicke Wurzeln ausbilden und dann kaum noch zu entfernen sind. Verwenden Sie zur Pflanzung keine nährstoffreichen Erden. In der Praxis bewährt hat sich eine Mischung aus Sand, Kies und etwas Lehm.
Wassertiere stellen sich meist nach kurzer Zeit von selbst ein. Neben Wasserläufern, Rückenschwimmern und Libellenlarven sind es vor allem Schlamm- und Posthornschnecken, die den Teich besiedeln.
Auch Vögel nutzen das kühle Nass für ein erfrischendes Bad. Mit etwas Glück und dem richtigen Standort lassen sich auch Molche, Gelbrandkäfer und unterschiedliche Libellenarten beobachten.
Technik am Teich
Teichpumpen, die Wasserspiele oder Bachläufe betreiben, sorgen für die Umwälzung des Wassers im Gartenteich. Dadurch werden die Wasserschichten durchmischt und mit lebensnotwendigem Sauerstoff angereichert.
In Verbindung mit Filteranlagen werden darüber hinaus Schmutz- und Nährstoffe entfernt. Achten Sie beim Betrieb dieser Geräte auf einen fachgerechten Stromanschluss mit FI-Schutzschalter, und verwenden Sie ausschließlich Produkte mit TÜV- oder VDE-Prüfzeichen.
Foto: Laukötter Als ideale Lösung für Gartenteiche wird häufig auf die Verwendung von Solarpumpen hingewiesen. Diesem theoretisch richtigen Ansatz stehen die nur sehr geringen Leistungen gegenüber, die von herkömmlichen Solarmodulen erzeugt werden. Zur Speisung einer Filteranlage oder eines Bachlaufes sind derzeit keine geeigneten Modelle auf dem Markt.
Keine Angst vor regelmäßigen Pflegearbeiten
Die Angst vor großem Pflegeaufwand schreckt viele Gartenbesitzer vom Bau eines Teiches ab. Bei richtiger Anlage des Wassergartens ist diese Angst jedoch völlig unbegründet.
Natürlich sind, wie in jedem anderen Teil des Gartens auch, verschiedene Pflegearbeiten notwendig. Ein kompletter Wasserwechsel oder regelmäßiges „Schrubben“ von Steinen und Folie ist aber häufig erst die Ursache vieler Probleme am Teich und sollte vermieden werden.
Sinnvoll dagegen ist das kontinuierliche Entfernen von Laub und verwelkten Pflanzenteilen. Außerdem sollten Sie regelmäßig den pH-Wert und die Karbonathärte überprüfen, da Werte außerhalb des Optimalbereiches sowohl den Pflanzen als auch den Tieren schaden. In den Sommermonaten muss von Zeit zu Zeit etwas Wasser nachgefüllt werden, daneben müssen Fadenalgen abgekeschert werden.
Da es sich bei den meisten Gartenteichen eben nicht um natürliche Gewässer handelt, benötigen sie immer wieder ein wenig Unterstützung von außen. Gezielte Eingriffe wie das Entfernen von wuchernden Pflanzen oder die Reduzierung des Fischbesatzes sind zur Aufrechterhaltung des biologischen Gleichgewichts notwendig. Ebenso kann der Einsatz von Pumpen und Filteranlagen angebracht sein.
Je intensiver Sie sich mit Ihrem Biotop beschäftigen, desto besser können Sie abschätzen, welche Maßnahmen zum gewünschten Ziel führen. Aus einer kleinen Menge gespeichertem Wasser entwickelt sich dann häufig schon nach kurzer Zeit ein überaus faszinierender Lebensraum.
Peter Berwanger