- Gartenpraxis
- Gartengestaltung
- Zierpflanzen
Primeln begrüßen das Frühjahr
Manche lieben es steinig
Foto: Gutjahr Primeln lassen sich im Garten sehr vielseitig verwenden. So bieten sich beispielsweise Orchideen-Primel (Primula vialii), Alpen-Aurikel (P. auricula), Clusius-Schlüsselblume (P. clusiana), Rosen-Primel (P. rosea), Siebolds Primel (P.sieboldii) und Stängellose Schlüsselblume (P. vulgaris subsp. vulgaris, früher P. acaulis), auch Kissen-Primel genannt, hervorragend zur Platzierung in Steinbeeten an. Dort kann man sie u.a. in Kombination mit kleinwüchsigen Nelken (Dianthus), Wildtulpen (Tulipa), polsterartigen Steinbrechgewächsen (Saxifragaceae), Traubenhyazinthen (Muscari), Edelweißen (Leontopodium), Enzianen (Gentiana) und Orchideen pflegen.
Falls einzelne Nachbarpflanzen zu wuchsfreudig sind, ist es ratsam, deren Standorte durch gruppenartig angeordnete Natursteine von den „Primelbereichen“ abzugrenzen. Um die optische Wirkung der Primelstandorte noch zu erhöhen, lassen sich neben Natursteinen auch sehr gut kleine Schieferplatten und/oder knorrige Wurzelhölzer als zusätzliche Dekorationsgegenstände verwenden.
In Rabatten und Pflanzgefäße gesetzte Hybridformen, die aus Stängellosen Schlüsselblumen gezüchtet wurden, tragen im Frühjahr vielerorts zur farblichen Belebung der Gärten bei.
Foto: Gutjahr Foto: Guitjahr
Manche lieben nasse Füße
Einige Arten bieten sich hervorragend zur Bepflanzung der Uferregionen von Gartenteichen und künstlich geschaffenen Bachläufen an. Für diesen Zweck eignen sich vor allem jene Vertreter, die eine Vorliebe für besonders feuchte Standorte haben, wie etwa die weiß, rosa oder weinrot blühende Japanische Etagenprimel (P. japonica) und die aus China stammende Bulleys Etagenprimel (P. bulleyana), auch als Nankinggelbe Kandelaberprimel bezeichnet, deren gelborange Blüten einen angenehmen Duft verströmen.
Zwei weitere Arten, die gern am Wasser stehen, sind die Kugel-Primel (Primula denticulata), deren natürliches Verbreitungsgebiet sich von Afghanistan bis nach Ostchina erstreckt, sowie die Tibet-Primel (P. florindae), auch als Sommer-Primel bekannt, die aus dem südwestlichen Tibet stammt. Die Tibet-Primel gehört zur Gruppe der Glockenprimeln und bildet bis zu 20cm lange und oft über 10 cm breite Blätter aus, die sich zu einer erdständigen Rosette vereinen. Aus dem Zentrum dieser Rosetten sprießen ab Juni die bis zu 70 cm hohen Blütenstängel, an deren Enden sich die zitronengelben, nach unten hängenden Blütenstände befinden.
Im Unterschied dazu erreichen die Blütenstängel der Kugel-Primeln nur eine Höhe von 30–40cm. Die Blühphase dieser Art kann sich in Abhängigkeit vom Standort sowie den jeweiligen klimatischen Verhältnissen von Ende März bis Anfang Mai erstrecken. Das Farbspektrum der dann erscheinenden Blüten reicht von reinweiß über kräftig rosarot bis zart rotviolett, sodass sicherlich für jeden Geschmack etwas Passendes dabei ist.