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Rasen anlegen und pflegen
Foto: Sulzberger Bevor Sie einen Rasen anlegen, sollten Sie sich über die beabsichtigte Nutzung klar werden. Denn dafür werden unterschiedliche Rasentypen angeboten. Die Anlage eines Sportrasens bleibt stark strapazierten Sportflächen vorbehalten, die auch noch im Winter grün aussehen sollen. Hierzu benötigt man besonders robuste Grasarten mit hoher Regenerationsfähigkeit.
Ein Landschaftsrasen ist durch eine große Fläche gekennzeichnet, die sich nur extensiv pflegen lässt, weshalb die Gräser gegen extreme Witterungsbedingungen robust sein müssen. Dafür brauchen sie nicht unbedingt mit perfekter Einheitlichkeit zu glänzen.
Eine Vielfalt an Blütenpflanzen prägt das Bild einer Blumenwiese. Sie bietet auch wertvolle Nahrung für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten. Zum Spielen und Tummeln ist solch eine Wiese allerdings ungeeignet.
Wo dagegen Kinder herumtoben, dort ist ein Rasen erforderlich, der trotz regelmäßiger Belastungen eine dauerhaft geschlossene Wuchsdecke behält. „Allzweckrasen“ nennt man solche Samenmischungen, aber auch „Gebrauchs-“, „Spiel-“ oder „Universalrasen“.
Foto: Sulzberger Ein Kompromiss zwischen Blumenwiese und Gebrauchsrasen ist der so genannte Blumen- oder Kräuterrasen. Dieser wird gerade so oft gemäht, dass er sich sowohl bedarfsgemäß nutzen lässt als auch blühende Kräuter gedeihen. Hier sind Gänseblümchen (Bellis) und Klee (Trifolium), Löwenzahn (Taraxacum), Ehrenpreis (Veronica), Wegerich (Plantago), Günsel (Ajuga) und Gundelrebe (Glechoma) zu Hause. Anspruchsvollere Wiesenblumen wachsen hier allerdings kaum. Gestalterisch lässt sich dieser fröhliche Flickenteppich gut in einen naturnahen Garten integrieren.
Wer seinen Rasen nur selten betreten und stattdessen sein einheitlich dichtes, feines Grün bewundern will, der wird einen Zierrasen bevorzugen. Ein anspruchsvoller englischer Rasen lässt sich nur mit einer entsprechend hochwertigen Saatgutmischung erzielen. Es wird niemanden überraschen, dass dieser Rasentyp auch die intensivste Pflege benötigt. Beispielsweise empfiehlt es sich oft schon bei der Anlage, Anschlüsse für die Bewässerung einzuplanen.
Das richtige Saatgut
Nur ein kleiner Teil der Gräser eignet sich für die Kultur als Rasen: Sie müssen mehr oder weniger strapazierfähig und schnittverträglich sein. Als Saatgut wird immer eine Mischung aus mehreren Arten verwendet. Auf diese Weise kann der Bewuchs den unterschiedlichen Belastungen durch Hitze und Trockenheit, Nässe und Trittverdichtung am besten widerstehen.
Einige Leitarten haben sich für bestimmte Zwecke als unverzichtbar erwiesen; sie treten daher in mehreren Mischungen auf. Für einen perfekten Zierrasen sind vorrangig Straußgräser (Agrostis) und die Schwingelarten (Festuca) gefragt, weil sie einen tiefen Schnitt vertragen und besonders grazile Halme aufweisen. Beim Sportrasen dagegen herrschen das robuste Weidelgras (Lolium) und das Wiesen-Rispengras (Poa pratensis) vor. Der Allzweckrasen, der sowohl eine gewisse Belastung vertragen als auch pflegeleicht sein sollte, besteht zumeist aus einer Mischung all der genannten Arten.
Termingerechte Aussaat
Foto: Sulzberger Die besten Bedingungen zur Aussaat eines Rasens herrschen, wenn es für die Keimung warm genug ist und gleichzeitig wenig Gefahr besteht, dass der Boden austrocknet. Dies ist meist im Mai sowie im September der Fall.
Im Vorfeld empfiehlt es sich, eine Bodenanalyse durchführen zu lassen, um zu prüfen, ob der Boden gedüngt werden muss. Falls Nährstoffe fehlen, sollten Sie diese gezielt zuführen. Dann müssen Sie die Fläche von Wurzelunkräutern befreien, mit dem Rechen grobe Verunreinigungen beseitigen und den Boden gut ebnen. Das Saatgut sollten Sie – entsprechend den Mengenangaben – gleichmäßig verteilen.
Im nächsten Arbeitsgang drücken Sie das ausgebrachte Saatgut mit einer Walze oder mit Trittbrettern gut an und regnen es kräftig ein. Auch in den folgenden sechs Wochen müssen Sie darauf achten, dass die Fläche nicht austrocknet. Bei Bedarf bringen Sie außerdem Schutzabsperrungen z.B. gegen Passanten oder Hunde an.