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Strategien gegen den Wassermangel
Foto: Themenbild Freiflächenstauden sind die Sonnenkinder unter den Stauden, die, fern von Schatten spendenden Gehölzen, auf offenen Plätzen Wind und meist stark wechselnden, teilweise extremen Temperaturen ausgesetzt sind. Charakteristisch ist ihr hoher Lichtanspruch, dementsprechend ertragen sie die Konkurrenz größerer Gehölze nicht. Ebenso wenig möchten sie mit Bäumen und höheren Sträuchern um Wasser und Nährstoffe konkurrieren. Empfehlenswerte Partner sind daher staudenähnliche Zwerg- und Halbsträucher.
Zahlreiche dieser Freiflächen stauden bzw. ihre wilden Urformen wachsen in der Natur an sonnig warmen, bisweilen heißen Standorten, an denen zumindest zeitweise Trockenheit auftritt. D.h. es herrscht Wasserknappheit, an die sich die dort wachsenden Pflanzen mit höchst eindrucksvollen Strategien anpassen.
Feinlaubigkeit und helle Blattfarben gegen Erwärmung
So präsentieren sich viele der trockenheitsverträglichen Freiflächenstauden mit behaarten Blattspreiten oder mit silbriger, grauer oder bläulicher Laubfarbe. Der Woll-Ziest (Stachys byzantina) zeigt besonders eindrucksvoll, dass die helle Tönung der Blätter auf einer dichten, fast schon flauschigen Behaarung beruht.
Andere Stauden wie die Bart-Iris (Iris der Germanica-Gruppe) oder der Blau-Schwingel (Festuca glauca) besitzen einen wachsartigen Blattüberzug. Die helle Laubfarbe reflektiert die Sonneneinstrahlung weit besser als dunkles Blattgrün und verringert damit die Erwärmung des Blatts. Haare und Wachs schützen zudem vor starker Verdunstung.
Foto: BdS/Schmid Charakteristisch ist auch, dass viele der sonnenhungrigen und trockenheitsverträglichen Pflanzen feine Blätter aufweisen, auch so wird die Verdunstung reduziert. Ein bekannter Vertreter mit schmal lanzettlichen Blättern ist der Lavendel (Lavandula angustifolia), attraktiv ist auch der Zwergige Silber-Beifuß (Artemisia schmidtiana ‘Nana’) mit seinen fiederteiligen Blättern.