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Naturnahes Gärtnern: Bodenuntersuchung

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Bohrstock für ProbeentnahmeFoto: Kleinworth Für die Probenahme eignet sich ein Bohrstock. Der Boden übernimmt viele wichtige Funktionen für alle Lebewesen. Deshalb sollten wir sorgsam mit ihm umgehen. Dazu gehört auch eine bedarfsgerechte, umweltschonende Düngung. Voraussetzung dafür ist eine Bodenunter­suchung.

Grundsätzlich besteht der Boden aus mineralischen und organischen Bestandteilen, aus Bodenwasser und -luft. Um die Art des Bodens herauszufinden, machen Sie eine „Fingerprobe“. Dafür kneten Sie den Boden mit der Hand. Entsteht eine formbare Masse und sind die Finger schmutzig, dann haben Sie einen lehm- oder tonhaltigen Boden. Rieselt die Probe durch Ihre Finger und ist die Struktur grob-körnig, haben Sie einen leichten Boden mit hohem Sandanteil. Das ist ein erster Schritt. Um jedoch zu wissen, welche Nähr­stof­fe in welcher Verfügbarkeit vorliegen, bedarf es einer genaueren Bodenuntersuchung.


Bodenanalyse im Labor

Eine aussagekräftige Bodenanalyse kann nur ein Labor durchführen. Viele Labore bieten Untersuchungen in unterschiedlichen Umfang an. Für uns Klein­gärt­ner reicht eine einfache Standard-Untersuchung aus. Die Kosten dafür liegen bei 20,– bis 50,– Euro. Einige Labore bieten auch Rabatte für Kleingärtnervereine an. Auf jeden Fall sollten Sie den pH-Wert (Aussage über den Kalkgehalt) sowie die Anteile von Humus (Aussage über den Stick­stoff­vor­rat), Magnesium, Kali und Phosphor analysieren lassen.


Die Probenentnahme

Probe mit Spaten entnehmenFoto: Kleinworth Für eine Probe mit dem Spaten stechen Sie im Abstand von ca. 2 cm ca. 20 cm tief (bei Gemüsekulturen) in die Erde und entnehmen ein Spatenblatt voll Erde. Schieben Sie mit einer Handschaufel die seitlichen Ränder der Erde weg, sodass ein ca. 3 cm breiter und 20 cm langer „Bohrkern“ übrig bleibt. Grundlage für eine genaue Untersuchung ist die fach­ge­rech­te Probenentnahme. Die Probe sollte typisch für die jeweilige Gartenfläche sein. Nehmen Sie daher kein Material vom äußeren Rand eines Beetes, von Wegen, schattigen Plätzen, Maul­wurfs­haufen oder in der Nähe von Kom­post­hau­fen.

Grundsätzlich müssen Sie den Boden in der Wur­zel­zo­ne entnehmen, dort wo die Pflanze die Nähr­stof­fe aufnimmt. Bodenproben von Rasenflächen nehmen Sie daher von der Bodenoberfläche bis zu einer Tiefe von 10–15 cm, Proben von Flä­chen mit Stauden- oder Gemüsepflanzen bis zu einer Tiefe von 15–20 cm und bei Obstanbauflächen bis zu einer Tiefe von 20–30 cm.

Bei mehreren unterschiedlichen Boden­arten, z.B. so­wohl schweren als auch leichten Böden, oder bei größeren Par­zel­len sind mehrere getrennte Proben notwendig. Berücksichtigen Sie bei der Aus­wahl der Probenentnahmestellen, welche Pflanzen mit welchen Ansprüchen (pH-Wert, Nährstoff- und Wasserbedarf) jetzt und in Zukunft auf den Flächen gedeihen sollen.

Die Grunduntersuchung ist ganzjährig möglich. Emp­feh­lens­wert ist es jedoch, die Proben vor der Düngung – entweder unmittelbar nach der Ernte oder im Frühjahr – zu nehmen. Haben Sie bereits gedüngt, sollten Sie mehrere Wochen warten und anschließend den Boden noch einmal be­ar­bei­ten.

Eine Probe besteht aus mindestens 15 Einstichen, die möglichst gleichmäßig über die jeweilige Fläche verteilt sein sollten. Um die Proben zu ziehen, ist ein Bohrstock (ein sogenannter Pürck­hau­er) am besten geeignet, es geht aber auch mit einem Spaten (Bild).

Die gesammelte Erde mischen Sie dann in einem Eimer. Davon schicken Sie ca. 400 g in einer sorgfältig beschrifteten, wasserdichten Tüte (Bild oben), z.B. Gefrierbeutel, ins Labor. Dazu legen Sie eine Beschreibung über die Art des Bewuchses und über Dünger- oder Kalkgaben.


Art des Bodens und Nährstoffgehalt, Kalk und Spurenlelemte

Nach kurzer Zeit bekommen Sie das Ergebnis zugeschickt. Darin sind nicht nur die Art des Bodens und der Zustand des Humus aufgeführt, sondern auch die Anteile von Kalk, Phosphor, Kali und Magnesium.

Zusätzlich zum Untersuchungsergebnis bekommen Sie eine Düngeempfehlung. Der auf die je­wei­li­gen Kulturen abgestimmte Rat soll ein gesundes Wachstum und gute Ernten sichern. Wenn Sie sich daran halten, können Sie viel Geld für unnötige Düngemittel sparen. Außerdem müssen Sie so auch weniger Pflanzenschutzmittel einsetzen, weil Ihre Pflanzen ideal versorgt sind. Verzichten Sie zugunsten der Umwelt auch auf zu hohe Ertragsansprüche: Bei einer Überdüngung von Kulturen werden Nitrate aus dem Boden ausgewaschen – was zu einer Belastung des Grundwassers führt. Nach vier bis fünf Jahren sollten Sie Ihren Boden dann erneut untersuchen lassen.

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