• Holzschutz

Es geht auch ohne Chemie

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SchmierseifeFoto: Auro Vor dem Anstrich sollte das Holz mit pflanzlicher Seifenlauge („Schmierseife“) gereinigt werden, mit klarem Wasser gut abspülen und gut trocknen lassen Schutzziel: wasserabweisend und dampfdurchlässig

Um im Außenbereich anhaltend wirksam zu sein, müssen Lacke und Lasuren pigmentiert sein. Die feinen Farbkörner der Pigmente absorbieren diejenigen Bestandteile des Sonnenlichts, die zu ei­nem Abbau von Holzinhaltsstoffen („Vergrauen“), aber auch zu einem Abbau der Farbenbindemittel selbst führen würden (Beschich­tungs­verlust).

Ein großer Vorteil von guten Naturfarben gegenüber vielen Anstrichen der synthetischen Chemie ist ihre Durchlässigkeit für Wasserdampf. Dies ist deshalb so wich­tig, weil das flüssige Wasser immer Wege ins Holzinnere (z.B. durch feine Risse oder durch ungeschütz­te Unterseiten) findet. Wenn die­ses eingedrungene Wasser nun durch eine dampfundurchlässige Lack- oder Lasurschicht nicht wieder einen Weg nach draußen findet, ist eine dauernde Durch­feuch­tung des Holzes unvermeidlich: Das Holz verfault von innen, obwohl der Anstrich außen scheinbar noch ganz intakt aussieht.

Besonders die viel gelobten, z.T. sogar mit dem „Blauen Engel“ aus­gezeichneten Acryllacke und Acryl­lasuren haben oft diese fatale Wir­kung. An vielen „sanierten“ Häusern aus Holzfachwerk kann man diesen Effekt beobachten. Sie waren, oft über Jahrhunderte, in Würde gealtert – nach dem Acrylatanstrich sahen sie zunächst perfekt aus, verfaulten dann aber innerhalb weniger Jahre.

Um einen optimalen Schutz des Holzes vorzubereiten, sollte das Holz vor dem Anstrich möglichst ge­glättet werden (Verminderung der Angriffsfläche) und natürlich zu­nächst von Schmutz, Moos, Algen etc. gereinigt werden. Schwamm und Wurzelbürste sind geeignete Werkzeuge; ein wenig pflanzliche Seifenlauge („Schmierseife“) passt gut zum System des naturnahen Gartens. Gutes Nachwaschen mit klarem Wasser und Durchtrock­nung vor dem eigentlichen Anstrich verstehen sich von selbst.

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