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Folien, Vliese und Netze im Garten verwenden

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Feinmaschige Netze schützen Gemüse

An einen erfolgreichen Gemüseanbau ohne Hilfe ist heutzutage bei einigen Kulturen kaum noch zu denken. In der Vergangenheit haben sich daher sogenannte Gemüseschutznetze durchgesetzt. Diese Netze haben eine Maschenweite von nur 1,35 x 1,35 mm und schüt­zen so die Pflanzen ge­gen fliegende Schädlinge aller Art.

Wirksam geschützt werden beispielsweise Möhren vor Möhrenfliegen, Kohl vor Kohlfliegen, Ra­dies­chen vor Rettichfliegen, Zwiebeln vor Zwiebelfliegen, Porree vor Lauchmotten und Zwiebel­flie­gen und Bohnen vor Bohnenfliegen.


Konstruktion für InsektenschutznetzFoto: Verlag W. Wächter Mit einer Unterkonstruktion aus gebogenem Draht wird das Insektenschutznetz auf ge­nügend Abstand gehalten, und die Pflanzen können ungestört wachsen.

Gleichzeitig werden die Pflanzen auch vor Fraßschäden von Kaninchen und Re­hen, Saaten vor Verwühlung durch Katzen oder deren Exkrementen geschützt. Ein gewisser Schutz besteht auch vor Hagel, Kälte und Wind. Sie sollten, wenn Sie Netze verwenden, diese so lose auflegen, dass die Pflanzen ohne Behinderung wachsen können.

In den letzten Jahren treten aber bei Lauch und anderen Zwiebelgewächsen sowie bei Kohlgemüse vermehrt neue und viel kleinere Schädlinge auf, die durch die Maschen dieser Netze hin­durch­schlüp­fen können. Deshalb experi­mentiert der Profianbau schon seit längerer Zeit mit eng­ma­schi­ge­ren Netzen.

Diese neuen Netze haben eine Maschenweite von nur noch 0,8 x 0,8 mm und verhindern so das Eindringen selbst des noch so kleinsten Schädlings. Problem dabei: Engere Maschen reduzieren die Luftzirkulation, was zu einer Temperaturerhöhung unter dem Netz führt. Diese neuen Netze wer­den nun erstmals auch in einer Größe für den Hobbygarten angeboten (nur im Internet erhältlich, siehe Bezugsquellen).

Auf grobmaschige Netze, wie sie früher zum Schutz von Erdbeeren oder Kirschen verwendet wurden, sollten Sie heutzutage aus Naturschutzgründen verzichten. Denn oft verfangen sich darin Vögel und verenden mitunter qualvoll. Deswegen sollten auch alle anderen Netze straff an­ge­bracht werden, sodass keine Trichter entstehen, in denen die Gefahr für Vögel ungleich höher ist.


Die richtige Breite für Vlies und Folie

Netze beschwerenFoto: Romberg Vliese und Netze sollten am Rand immer durch Steine oder Erde beschwert werden, damit sich keine Vögel darunter verfangen oder sie bei Wind nicht davon geweht werden. Da Vliese und Lochfolien in unterschiedli­chen Breiten erhältlich sind, muss die be­nötigte Breite bestimmt werden. Das Be­rech­nungs­bei­spiel gilt für ein 1,20 m brei­tes Beet, be­pflanzt mit Kopfsalat mit einer erwarteten Wachstumshöhe von 20 cm.

   1 x Beetbreite:120 cm
+ 2 x Wachstumshöhe:40 cm
+ 2 x Seitenzuschlag:20 cm
= Vliesbreite180 cm

Diese Formel lässt sich auf jede andere Beetbreite und Kultur anwenden. Wichtig dabei ist nur, dass Sie wissen, wie hoch die Kultur wird, die Sie angepflanzt haben.

Wenn Sie die Folie oder das Vlies zu­recht­ge­schnit­ten haben, müssen sie es korrekt auflegen – am besten, wenn der Boden etwas abgetrocknet ist. Nach der Saat bzw. dem Pflanzen wird das Ab­deckmaterial ­locker auf die Beete gelegt und die Ränder mit Brettern oder Ziegelsteinen beschwert. So können Sie die Folie oder das Vlies bei Bo­den­be­ar­bei­tung, Düngung oder Unkrautbekämpfung leicht und schnell auf- und wieder zudecken.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Sie mit dem Einsatz von Vlies, Folie und Netzen eine gezieltere Kulturführung und Ernteverfrühung erreichen und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln deutlich reduzieren können.

Gerrit Viets

Extratipp: Winterschutz

Frostschutzvliese reduzieren die VerdunstungFoto: Breder Spezielle Frostschutzvliese reduzieren die Verdunstung im Winter. Wussten Sie eigentlich, dass die meisten Pflanzen im Winter bei Frost nicht erfrieren, sondern ver­durs­ten? Bei längeren Frösten gefriert der Boden, sodass die Pflanzen kein Wasser mehr aufnehmen können. In Verbindung mit kalten Winden wird den Pflanzen dann viel Wasser entzogen, die Ver­duns­tung steigt, die Pflanzen verdursten.

In solchen Fällen können Sie kälteempfindlichere Pflanzen wie etwa Rosen mit speziellen Frost­schutz­vlie­sen oder Matten aus Kokosfaser schüt­zen. Die Materialien sind atmungsaktiv, lassen Licht durch, isolieren gut und schützen vor über­mäßi­ger Verdunstung.

Dennoch sollten Sie nicht darauf verzichten, Rosen mit Erde anzuhäufeln. Sie schützt die emp­find­li­chen Veredlungsstellen vor Spannungsrissen, die durch starken Frost und Sonneneinstrahlung auftreten können.

 

 

Bezugsquellen für Folien, Vliese und Netze


HaGa Welt
Tel. 0 50 69/34 06 62
www.haga-welt.de

dm-folien GmbH
Tel. 0 71 21/91 18 30
www.garten-shop.org

GeKaHo GbR
Tel. 0 78 23/9 61 03 00
www.gekaho.de

Wolfgang Nixdorfs Gemüsegarten Versandhandel
Tel. 0 93 43/34 65
www.garten-wn.de

Romberg
Tel. 0 41 06/7 09 90
www.romberg.de
Kein Onlineshop. Nur Bezugsquellen nach Post­leitzahlen ­geordnet.

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