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Holzschutz im Garten

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Ran an den Pinsel


Holzschutz im GartenFoto: Jürgen Fälchle/Fotolia.com Jetzt im Herbst, wenn fallendes Laub den Blick auf das Holz wieder freigibt, ist eine gute Zeit, zum Pinsel zu greifen.


Der Herbst steht vor der Tür. Noch ist im Garten viel zu tun. Die späten Äpfel und Birnen wollen geerntet, der Weißkohl verarbeitet und die Kartoffeln eingelagert werden. Auch die Gartenmöbel sehen nach der Saison im Freiland mitgenommen aus, Holzzaun und Laube würde ein neuer Anstrich ebenfalls gut stehen. Aber hat das nicht Zeit bis zum Frühjahr? Besser nicht, zumal vieles jetzt bequemer geht!

Holzschutz muss sein, wenn man lange Freude an diesem natürlichen Baustoff haben will. Wer sich an schönen Herbsttagen dem Schutz seiner Gartenhölzer widmet, bringt sie ganz sicher besser über den Winter. Denn die feinen Risse, die sich in Lasuren, Ölanstrichen und ganz besonders in Lackschichten durch Wind, Wasser und Sonne im Laufe des Jahres gebildet haben, sind in den kommenden Monaten perfekte Eintrittspforten für Feuchtigkeit und eventuell Schimmelpilze. Wird das Holz nicht rechtzeitig behandelt, können an Rissen und Abplatzungen sogar Schadinsekten ihr zerstör­erisches Werk beginnen.


Unbehandelt nur für Kurzlebiges

Natürlich kann man auch völlig unbehandeltes Holz im Garten verbauen. Das macht man aber offenen Auges und mit dem Wissen, dass ungeschütztes Holz eine deutlich kürzere Le­bens­er­war­tung hat. Sie hängt zudem sehr stark von der Art des Holzes ab. Weichhölzer (Kiefer, Fichte, sel­te­ner Tanne), die typischen Zaunhölzer, sollten ungeschützt eigentlich nicht dem Wetter ausgesetzt werden. Sie verwittern und verfärben unschön.

Unbehandelt eignen sie sich allerdings als Bohnenstangen und Staudenstützen, bei denen Na­tür­lich­keit und günstiger Preis vor Langlebigkeit kommen. Stets trocken und möglichst schattig stehend, halten aber auch unbehandelte Gartenmöbel aus Weichhölzern leicht fünf Jahre. Wer Holz nicht behandeln will, für den ist langlebigeres Douglasien- oder Lärchenholz zu empfehlen.

Hölzer, die den Wetterereignissen (Regen, Schnee, Tau, Eis, Wind und Sonne) das ganze Jahr schutz­los ausgeliefert sind, sollten Sie mit einem Holzschutz behandeln, zumal Zäune, Sicht­schutz­wän­de, Terrassen aus Holzdielen, Pergolen oder gar die Laube eindeutig kostspieligere Anschaffungen sind, deren Transport zum Garten aufwändig ist und deren Errichtung hand­werk­li­ches Geschick und Einsatz erfordern.

Alle Jahre wieder will man diese Arbeiten nicht wiederholen müssen, schon gar nicht, wenn es auf den Beeten zu beiden Seiten herrlich wächst und gedeiht und die Erneuerung des Bauwerkes fast immer zulasten der Bepflanzung geht. Denn selbst im zeitigen Frühjahr sind vielerorts schon Winterlinge und Schneeglöckchen im Wege, und etwas später sprießen die Stauden und treiben die Gehölze.

Jetzt im Herbst, wenn Bäume und Sträu­cher langsam ihr Laub verlieren und beim Holzschutz störende Stauden ohne Schaden zurückgeschnitten werden können, ist also eine gute Zeit, zum Pinsel zu grei­fen. Doch was soll drauf: Lack, Lasur, Öl, Bienenwachs?


HolzschutzöleFoto: Osterland/Fotolia.com Mit Holzschutzölen können Sie die Farbe Ihrer Gartenmöbel wieder auffrischen.


Zuerst muss man sich darüber klar wer­den, was man überhaupt erreichen will – vor allem, was die Farbe betrifft. Will man nur schützen und dabei den natürlichen Farbton und die Maserung des Holzes erhalten? Soll Farbe aufgefrischt werden? Soll der Holzton einer Farbe weichen?

Wer „Holz“ sehen will, braucht Öl oder Lasur, wer leuchtende Farben bevorzugt, ist mit Farbe gut beraten. Lack im Außenbereich hat sich nicht bewährt, zu stoßempfindlich die Oberfläche, zu nachhaltig der Schaden, wenn Wasser unter die nicht diffusionsoffene Lackschicht gelangt. Bie­nen­wachs ist für den Außenbereich ebenfalls nicht zu empfehlen, zu umständlich sind Aufbringung und Erhaltungspflege bei fehlendem UV-Schutz.


Holz im Garten ölen

Gartenmöbel und Terrassendielen werden oft nur geölt. Dabei können Farbpigmente in den Mitteln sowohl den Originalfarbton auffrischen als auch anpassen. So lässt sich mit rot pigmentiertem Öl durchaus ein Teaktisch auf Eukalyptus „um­färben“. Andersherum, also von dunkel nach hell um­zu­fär­ben, ist freilich kaum mit Öl möglich.

Normalerweise wird mit Pinseln eingeölt. Wer allerdings ohne Farbpigmente einfach nur neuen Glanz auf Möbel zaubern will, kann auch zum Spray greifen.


Holzlasuren …

… sind lichtdurchlässige Anstrichmittel, die sich nicht auf das Holz legen, sondern einziehen. Sie decken nicht voll ab, sondern lassen die Holzmaserung durchscheinen, und – wichtig – sie verschließen die Poren nicht, sie bleiben diffu­sions­offen. Sie schützen das Holz vor UV-Strah­lung und Pilzbefall, einige haben auch imprägnierende Zusätze. Ihre Verarbeitung ist einfach, viele sind mit Wasser verdünnbar und die Pinsel ebenso auswaschbar. Grundsätzlich kann die alte Lasur immer wieder überstrichen werden, ohne dass groß geschliffen und angeraut werden muss.


HolzlasurenFoto: TwilightArtPictures/Fotolia.com Lasuren ziehen im Gegensatz zur Farbe direkt in das Holz ein.

 

HolzschutzfarbenFoto: Sir_Oliver/Fotolia.com Um mit Holzschutzfarben ein sattes Ergebnis zu erzielen, sind meist mehrere Arbeitsgänge nötig.

Holzschutzfarbe …

… bringt zwar satte Farbtöne, doch auch viel Arbeit mit sich. Die deckenden Farben gibt es auch was­ser­lös­lich. Doch mindestens drei, besser vier Ar­beits­schrit­te sind für ein optisch ansprechendes und wir­kungs­vol­les Ergebnis nötig. Soll der Farbton ge­wech­selt werden, muss zuerst alle alte Farbe herunter. Das ist schon recht schweißtreibend. Dann sollte – be­son­ders bei Nadelhölzern – imprägniert oder grundiert werden, erst danach wird Farbe aufgetragen. Ist diese getrocknet, muss noch einmal und ggf. noch ein drittes Mal gestrichen werden. Wenn auch viele Hersteller damit werben, so sind solche Anstriche oft nur bedingt diffusionsoffen. Bei Beschädigungen dringt Wasser un­ter die Farbschichten und kann nicht schnell genug wieder „abdampfen“. Schäden am Holz können die Folge sein.

Kontrollen der Farbschicht auf Unversehrtheit sind daher besonders wich­tig, denn Beschädigungen können schnell große Schäden verursachen. Muss der Anstrich „nur“ saniert werden, müssen Sie ab­blät­tern­de Teile großräumig ganz entfernen und das blanke Holz ggf. neu grundieren. Intakte Flächen werden angeraut, bevor Sie sie überstreichen.


Konstruktiver Holzschutz ist „die halbe Miete“

Holzschutz mit Ölen, Lasuren und Farben ist wichtig. Doch nur, was mit Holz fachgerecht gebaut wird, funktioniert dauerhaft. Installieren Sie Kanthölzer, die viele Jahre halten sollen, nie ohne Bodenhülsen direkt im Erdreich. Sie würden wegfaulen, das Bauwerk in sich zusammenfallen.
Setzen Sie sehr kompakte Pflanzen nicht zu nah an einen Holzzaun, damit er gut und schnell abtrocknen kann. Auf allen waagerechten Holzflächen „steht“ Regenwasser unnötig lange und das Holz kann aufweichen. Schrägen Sie Schnittflächen stets an und bevorzugen Sie Gartenmöbel mit eher schrägen Flächen. Ein Schauer ist für Gartenmöbel kein Problem. Stehen aber Schlecht­wet­ter­pe­ri­o­den an, decken Sie Holzmöbel ab oder tragen Sie sie unters Dach.

Gitta Stahl

 

Holzschutz mit viel Druck

Durch das Kesseldruckverfahren werden Kiefer, Tanne und Fichte „im Schnellverfahren“ wit­te­rungs­re­sis­tent gemacht. Unter Vakuum wird das Holz erst getrocknet, und anschließend werden unter Druck Holzschutzsalze (heute oft chromfrei) ins Splintholz gepresst. Ohne Farbzusätze in der Salzlösung sind kesseldruckimprägnierte Hölzer meist grünlich. Es können aber schon im Herstellungsprozess andere Farbpigmente zugesetzt werden. Die meisten Farben halten auf so behandelten Hölzern wegen der trotzdem hohen Restfeuchte nicht lange. Zumindest sollte das Anstrichmittel eine Zulassung für kesseldruckimprägnierte Hölzer haben.

Holz durch Kesseldruckverfahren witterungsresistentFoto: Fotoschlick/Fotolia.com