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Wie Ihre Kübelpflanzen den Sommer überstehen
Kübelpflanzen erleben in den letzten Jahren einen enormen Boom, weil sich Balkone und Terrassen wunderbar mit ihnen gestalten und in ein Blütenmeer verwandeln lassen. Im Folgenden finden Sie ein paar Tipps für die Pflege im Hochsommer.
Wasserversorgung
Gießen ist eine Kunst, die gemeistert werden will. Wenn man nicht genug gießt, leiden die Pflanzen. Sie wachsen schlecht und blühen wenig oder verblühen schnell. Wenn man zu viel gießt, schwemmt das Wasser Nährstoffe aus dem Boden aus, die die Pflanzen benötigen. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig zu gießen, aber nicht zu viel.
Mitten im Sommer sollten Sie morgens oder abends gießen, doch niemals in der Mittagshitze. Ergänzen Sie die Wassergaben mit einer reichhaltigen Dusche aus der Gießkanne oder mit einem Gartenschlauch mit Sprühaufsatz.
Geben Sie alle 14 Tage Flüssigdünger zu Ihrem Gießwasser. Lassen Sie Gefäße mit hohem Torfanteil nie austrocknen: Wenn Torf einmal trocken ist, ist es sehr schwierig, ihn wieder zu befeuchten. Falls Ihnen der Torf doch austrocknet, gießen Sie langsam und mehrere Male in halbstündigen Abständen.
Mulchdecke spart Wasser
Wenn Sie die Erdoberfläche in Kübeln und Kästen mit geeigneten Materialien bedecken, reduzieren Sie die Verdunstung enorm und schützen die Pflanzen sehr gut vor Austrocknung. Sie müssen nur noch halb so oft gießen.
Es gibt verschiedene natürliche Mulchmaterialien, z.B. Rindenmulch, Leinfasern, Stroh oder Kakaorinde. Eine Schicht von 3 bis 5 cm reicht aus, um die Austrocknung und Erdverdichtung zu verhindern. Im Handel finden sich zahlreiche Produkte, die zum Teil auch mit Dünger versehen sind. Dieser löst sich nach und nach durch das Gießen auf und gelangt so zu den Wurzeln.
Daneben können Sie die Erde von Kübelpflanzen auch mit harten und dekorativen Materialien wie Kieselsteinen, Kies oder Tonscherben abdecken. Und schließlich gibt es auch einige Bodendeckerarten, die sich hervorragend zur Unterpflanzung eignen, z.B. Efeu (Hedera helix), Kleines Immergrün (Vinca minor) oder Bubiköpfchen (Soleirolia).
Wasserversorgung während des Urlaubs
Falls Sie keine zuverlässigen Freunde oder Nachbarn finden, denen Sie ihre Schützlinge anvertrauen wollen, oder falls Sie kein automatisches Bewässerungssystem installiert haben – hier einige unabdingbare Vorsichtsmaßnahmen: Schneiden Sie alle Blüten ab, füllen Sie die Wasservorräte auf und stellen Sie die durstigsten Pflanzen in den Schatten auf große Untersetzer, die Sie vor der Abfahrt mit Wasser füllen.
Eine weitere erprobte Technik ist folgende: Füllen Sie Kunststoffflaschen mit Wasser, verschrauben Sie sie und bohren Sie mit Hilfe einer Nadel oder eines heißen Nagels ein etwa streichholzdickes Loch in den Deckel. Dann stellen Sie sie auf den Kopf und graben sie an der Oberfläche großer Pflanzgefäße ein. Sie sollten einige Zeit vor der Reise ausprobieren, wie viele Flaschen Sie brauchen und wie groß die Löcher sein müssen, damit ihre Pflanzen bis zu Ihrer Rückkehr versorgt sind.
Schließlich gibt es noch Baumwolldochte (erhältlich in Drogerien oder im Fachhandel). Werden diese mit einem Ende in der Topferde eingegraben und mit dem anderen in einen Wasserbehälter gehängt, kann die Pflanze über die Kapillarwirkung so viel Wasser ansaugen, wie Sie benötigt.
Um Wasserverluste durch Verdunstung zu reduzieren, kann man um den Docht einen Kunststoffschlauch mit einem etwas größeren Durchmesser ziehen. Auch diese Methode sollten Sie ausprobieren, bevor Sie fahren.
Quelle: Jean-Francois Jarreau
für Ulmer online (www.ulmer.de)
Literaturtipp
Kawollek, Wolfgang: „Kübelpflanzen. Südländische Gehölze für die Kultur in Töpfen und Kübeln". 435 Seiten. 296 Farbfotos, 32 Zeichnungen. Preis 29,90 Euro. Ulmer Verlag, Stuttgart. ISBN 978-3-8001-6619-0.
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