- Kräuter und Gewürze
Ob feurig oder fruchtig - Paprika mögen's warm
Foto: Kleinworth Der erfolgreiche Weg vom Samenkorn zum Kochtopf führt durch das Gewächshaus
Das Schöne an einem Kleingarten ist, dass er die frischesten Zutaten zu einem wirklich leckeren Mittagessen liefert. So wollten wir kürzlich eine Soße für ein Nudelgericht kreieren.
„Schatz, haben wir noch frische Paprika?“ schallte es durch das Haus. „Nein!“, so die Antwort. „Ich hole schnell welche aus dem Garten.“ Auf dem Weg dorthin freute ich mich, wie schön es doch ist, all dieses Gemüse frisch aus eigener Anzucht vorrätig zu haben.
Die Arbeit? Das ist doch keine Arbeit gewesen, das war doch das reinste Vergnügen! Das Schönste am Gärtnern ist zuzusehen, wie es wächst: wie sich die ersten Blüten, die ersten Früchte bilden und letztendlich die Ernte folgt.
Foto: Kleinworth
Vom Samenkorn zur Jungpflanze
Anfang März habe ich Paprikasamen in kleine 9-cm-Töpfchen ausgesät. Die Samen kamen ca. 1cm tief in ein lockeres, nährstoffarmes Substrat mit einem pH-Wert von 6,0–6,5, das für die Anzucht von Jungpflanzen gut geeignet ist.
Die Sorte ‘Luigi’ der Firma Kiepenkerl brachte fünf Keimlinge von fünf Saatkörnern, das ist ein gutes Ergebnis. Aber hochwertiges Saatgut hat auch seinen Preis.
Wer kostengünstiger an Saatgut kommen möchte, nimmt die Samen reifer Früchte der Lieblingssorte und sät diese aus. Die stärksten Keimlinge werden dann auf der Fensterbank weiterkultiviert (Paprika ist sehr wärmebedürftig).
Die Jungpflanzen werden mit ausreichend Wasser versorgt, bis sie dann, bei frostfreiem Wetter, in das Gartengewächshaus ausgepflanzt werden können. Und jetzt zeigt sich die Qualität des Substrates: In der verwendeten Erde, die speziell für die Anzucht gedacht ist, haben die Pflanzen sehr gut feinverzweigte Wurzeln gebildet.
Ausreichend düngen und wässern
Die Erde im Gewächshaus muss ebenfalls locker und luftig sein. Tiefgründiges Einarbeiten von Komposterde sorgt für die notwendige Grundversorgung mit Nährstoffen und Humus.
Paprika wird in der Weiterkultur ähnlich wie Tomate behandelt, nur braucht Paprika mehr Wasser. Wichtig hierbei ist, nicht über die Blätter, sondern nur im Wurzelbereich zu gießen. Feuchtes Blattwerk provoziert Pilzerkrankungen!
Mit den warmen Temperaturen der Frühlingsmonate werden die Paprikapflanzen zusehends kräftiger, vorausgesetzt sie erhalten ausreichend Wasser und Nährstoffe.
Sollten die ersten Blüten noch nicht gleich Früchte bilden, könnte das an den Temperaturen liegen: Ohne eine Mindesttemperatur von 19 °C setzen die Blüten keine Früchte an. Auch das ist ein Grund, warum eine Kultur im Gartengewächshaus zu empfehlen ist.
Foto: Kleinworth Foto: Kleinworth
Wichtig: Für eine üppige Ernte sollten Sie die ersten Blüten/Fruchtansätze entfernen, weil die Pflanzen sonst zuviel Wachstumsschwung verlieren und alle Kraft in diese ersten Früchte stecken. Wenn die ersten Früchte ansetzen, empfiehlt es sich, als Stütze einen Bambusstab neben die Pflanze zu stecken; gerade wenn der Fruchtansatz reichlich ausfällt, hat die Sprossachse Schwierigkeiten, das Gewicht zu tragen.
Paprika benötigt ausreichend „Futter“. Daher habe ich als zusätzliche Düngung Mitte Mai einen Depotdünger gegeben (20g/m²). Diese mit einer Kunstharzhülle versehenen Langzeitdünger sind zwar nicht ganz billig, versorgen die Pflanzen aber optimal mit allen Nährstoffen, und das über den ganzen Kulturzeitraum.
Dann kommen sie endlich, die ersten Früchte. Es hat schon eine Zeit gedauert, aber schließlich sind wir mit einer nicht endenden Menge an Paprikaschoten belohnt worden. Übrigens: Botanisch gesehen sind die Früchte keine Schoten, sondern Beeren.