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Sommerblumen früh aussäen: Ein Gewächshaus macht es möglich
Foto: Stein Sommerblumen mit tropischer oder subtropischer Heimat brauchen eine etwas längere Vorkulturzeit, um schon im Mai zu blühen. Auch wenn es draußen noch knackig kalt ist, können wir von Januar bis März die Wärme im Gewächshaus nutzen, um z.B. Fleißiges Lieschen (Impatiens walleriana), Begonie (Begonia), Petunie (Petunia), Ziertabak (Nicotiana), Blaue Lobelie (Lobelia erinus), auch Männertreu genannt, und Heliotrop (Heliotropium) auszusäen.
Pelargonien aus Samen
Die Anzucht aus Samen wird bei Pelargonien (Pelargonium), im Volksmund auch Geranien genannt, immer beliebter, erspart sie doch das schwierige Überwintern der Pflanzen aus dem Vorjahr. Dass sich die Pflanzen selbst putzen und besonders blühfreudig sind, darf man von wüchsigen Hybridsorten wie ’Maverick Star F1’ oder der Hängepelargonie ’Summer Showers F1’ erwarten. Säen Sie möglichst früh aus, denn jeder gewonnene Tag zahlt sich durch eine reichere Blüte im Balkonkasten oder auf dem Beet wieder aus.
Begonien für den Schatten
Traumhaft schön sind Girlanden- oder Hängebegonien mit langen, üppigen Blütenkaskaden. Ampel-Sorten wie ’Illumination’ in Orange oder Apricot erfreuen monatelang auf dem Balkon und anschließend im Wintergarten.
Die große Blütenfülle von Knollenbegonien (Begonia-Knollenbegonien-Hybriden) ist in regenreichen, kühlen Sommern und im Halbschatten besonders groß. Neuere Züchtungen wie die orange blühende ’Pin-up Flamme’ oder die Sorte ’Charisma’ vertragen auch volle Sonne. Unempfindlich gegen Sonne und Regen sind die unermüdlichen Eisbegonien (Begonia cucullata var. hookeri, früher B. semperflorens), die von Mai bis November blühen.
Pflegeleicht ist die Drachenflügelbegonie (Begonia) ’Dragon Wing’, die ca. 40–50 cm hoch wächst und sich unermüdlich mit großen, leuchtend roten oder rosa Blüten von Mai bis November schmückt. Sie ist ideal für große Gefäße aber auch für Beete geeignet.
Dauerblüher Fleißiges Lieschen
Auch Fleißige Lieschen sind Dauerblüher, die sich bei Wärme und Feuchtigkeit im Halbschatten zu wahren Farbteppichen ausbreiten. Die Sorte ’Victorian Rose’ bringt mit ihren leuchtenden, dicht gefüllten und rosenartigen Blüten romantische Atmosphäre.
Aussaat und Weiterkultur im Gewächshaus
Zur Aussaat von Samen, ob Zierpflanzen oder Gemüse, füllen Sie eine Saatschale bis zum Rand mit Aussaaterde, die im gut sortierten Gartenfachhandel erhältlich ist, drücken mit einem Brettchen oder der Handfläche an und säen die Samen gut verteilt aus. Wenn es sich um Dunkelkeimer handelt, wie z.B. Kürbis (Cucurbita pepo), müssen Sie noch eine dünne Schicht Erde über die Samen streuen, da sie nur bei Dunkelheit keimen.
Lichtkeimer, wie z.B. das Fleißige Lieschen, benötigen Licht zum Keimen. Sie dürfen auf keinen Fall abgedeckt werden. Die meisten Samen keimen allerdings sowohl bei Licht als auch bei Dunkelheit.
Nach dem Aussäen gießen Sie die Erde vorsichtig, aber ausreichend an und stellen die Saatschale hell bei etwa 20 bis 22 °C im Gewächshaus auf. Wenn Sie etwas mehr Platz haben, können Sie jeweils zwei bis drei Samen pro Töpfchen in eine so genannte Multitopfplatte aussäen. Kontrollieren Sie die Keimtemperatur mit einem Thermometer.
Pikieren
Sobald sich die Keimlinge mit den Fingern fassen lassen, setzen Sie sie in neue Erde um und geben ihnen mehr Platz. Mit einem Pikierstab heben Sie die Keimlinge heraus und kürzen die Wurzeln etwas ein, was die Bildung von Seitenwurzeln anregt. Dann setzen Sie die junge Pflanze an neuer Stelle bis zu den Keimblättern in die Erde. Mit einem leichten Druck mit dem Pikierstab rund um die Pflanze sorgen Sie für den nötigen Bodenschluss. Nun gießen Sie mit einer feinen Brause an.
An einem hellen, aber nicht vollsonnigen Platz wachsen die Jungpflanzen weiter. Rückt der Termin des Auspflanzens (nach den Eisheiligen, Mitte Mai) näher, erhalten sie noch eine flüssige Startdüngung.
Ab Ende März können die getopften Jungpflanzen in ein Frühbeet umziehen. Hier dürfen Sie nicht vergessen, die Fenster täglich aufzustellen. Das Lüften verhindert, dass Tropfwasser entsteht, härtet die Jungpflanzen ab und macht sie fit für das Anwachsen im Freien.
Und zum Abschluss noch ein Tipp: Stecken Sie Aussaatschalen nach dem Angießen in einen transparenten Folienbeutel oder unter eine Schrumpffolie. So trocknet die Erde bis zum Aufgang der Saat nicht aus. Dann aber sollten Sie die Folie sofort entfernen.
Brigitte Stein