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Warum Kulturrosen einen Winterschutz brauchen

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Kulturrosen
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  • Frostschäden
  • Frosthärte
  • Hochstammrosen
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  • Gemüsesäcke
  • Reisig
  • Sonnen­ein­strahlung
  • Frost­trock­nis

HochstammrosenFoto: Kordes Rosen Hochstammrosen brauchen immer Winterschutz. Jute, Gemüsesäcke oder Reisig bieten Schutz gegen Sonnen­ein­strahlung. Der wichtigste Grund, warum einige Rosensorten anfälliger gegenüber Frostschäden sind als andere, ist wohl die ge­ne­ti­sche Veranlagung zum „Öfterblühen“ bei heutigen modernen Rosen. Dies ist eigentlich ein genetischer Defekt, eine aus Sicht der Natur unsinnige Anomalie, die vor langer Zeit in China auftrat und als attraktivitätssteigernde Neuerung von den Rosenzüchtern erfolgreich in unsere heutigen Sorten eingekreuzt wurde.

Dieser Mechanismus führt dazu, dass die öfter blühenden Sorten (im Gegensatz zu einmal blühenden, heimischen Wild­for­men) nicht zum Abschluss kommen, d.h., ihr jüngstes Holz reift vor dem Winter nicht mehr genügend aus. Das gilt be­son­ders, wenn Spätsommer und Herbst regnerisch sind und die Pflanzen somit ständig weiter gut mit Nährstoffen versorgt werden. Ein trockener Herbst wirkt sich dagegen meist sehr förderlich auf die Frosthärte aus.

Doch nicht nur die Gene für das Öfterblühen haben die Ro­sen­züch­ter genutzt. Auch die gelbe Blütenfarbe kommt komplett aus dem asiatischen Raum. Bei heimischen mitteleuropäischen Wild­arten ist Gelb nicht zu finden. Und genau diese Gene, die aus ganz anderen klimatischen Bereichen stammen (z.T. sehr mild bzw. kontinental) machen es unseren gezüchteten Kulturrosen nicht immer leicht, mit unserem hiesigen Klima klarzukommen. Folglich muss der Mensch ihnen ein wenig „unter die Arme“ greifen.

Was aber passiert in der Kulturrose? Echte Frostschäden entstehen dadurch, dass Zellen in Trieben, die im Herbst noch oder im Frühjahr schon unter Saftdruck stehen, also mit Flüssigkeit gefüllt sind, gefrieren und in der Folge platzen.

Die zweite (und vielleicht sogar häufigere) Form von Winterschäden ist die sogenannte „Frost­trock­nis“. Im Januar/Februar ist der Boden oft steinhart gefroren, tagsüber aber ist der Himmel strahlend blau, und die Sonne brennt ungehindert auf die Triebe der Rose, die entsprechend Feuchtigkeit verdunsten. Nachgeliefert wird aus dem gefrorenen Boden allerdings nichts, die Triebe ver­trock­nen.

Thomas Proll,
Züchtungsleiter bei Kordes Rosen

 


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