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Naturnahes Gärtnern: Zierpflanzen düngen
Für die Erholung hat der Ziergarten eine große Bedeutung. Viele Zierpflanzen mit einfachen Blüten sind zudem wertvolle Nahrungsquellen für Insekten. Damit die Pflanzen gut gedeihen, sind der richtige Standort sowie eine optimale Wasser- und Nährstoffversorgung erforderlich.
Foto: Dorothea Baumjohann/Die Grüne Kamera
Das Staudenbeet
Die meisten Pracht- oder Beetstauden wie etwa Phlox, Rittersporn, Glattaster, Dahlie, Pfingstrose oder Sonnenbraut bevorzugen einen durchlässigen, humus- und nährstoffreichen sowie tiefgründig gelockerten Boden. In den Boden können Sie daher vor der Pflanzung pro m² etwa 2 l Kompost oder eine Hand voll Hornspäne einarbeiten.
Durch das Pflanzenwachstum und durch das Entfernen von Pflanzenteilen oder der ganzen Pflanze werden dem Boden laufend Nährstoffe entzogen. Mulchen mit gesundem Staudenrückschnitt aktiviert das Bodenleben und beugt einem Nährstoffverlust vor.
Im Frühjahr sollten Sie eine etwa 2 cm dicke Kompostschicht als „Startdüngung“ ausbringen. Nachdem Sie die erste Blüte zurückgeschnitten haben, können Sie noch einmal etwas organischen oder mineralischen Dünger geben. Das sollte aber spätestens bis Mitte Juli erfolgen, da spätere Düngergaben die Pflanze zum erneuten Wachstum anregen und Frostschäden die Folge sein können.
Besonders wichtig für die Standfestigkeit der Pflanzen ist eine ausreichende Versorgung mit Kalium. Mit einer regelmäßigen jährlichen, organischen Düngung aus Kompost oder Mist kann die Pflanze ihren Bedarf an Phosphat und Kalium meist schon decken. So versorgt können die Stauden mehrere Jahre am gleichen Standort bleiben. Zeigen sie trotzdem irgendwann Kümmerwuchs, sollten Sie sie teilen und umpflanzen.
Den geringsten Nährstoffbedarf unter den Stauden haben Steingartengewächse, es folgen Waldstauden, trockenverträgliche Freiflächen- und Waldrandstauden, Wasserrandstauden und feuchtigkeitsliebende Freiflächenstauden. Auf eine Stickstoffdüngung können Sie bei Steingarten- und Waldrandstauden ganz verzichten.
Das Sommerblumenbeet
Einjährige Sommerblumen haben ähnliche Nährstoffansprüche wie Stauden und können deshalb auch in Lücken im Staudenbeet gepflanzt werden. Für die Vorbereitung von einem reinen Sommerblumenbeet arbeiten Sie reifen Kompost (etwa 2 l/m²) oder einen organischen Volldünger oberflächig in gut durchlässigen, humusreichen Boden ein. Wählen Sie dafür einen sonnigen Standort.
Sommerblumen haben aufgrund ihrer kurzen Lebensdauer ein relativ schwach ausgebildetes Wurzelwerk. Deshalb ist eine Mulchschicht zur Feuchtigkeitsregulation des Bodens wichtig. Zu den Sommerblumen, die vorgezogen oder direkt ins Freiland gesät werden und einen nährstoffreichen Boden benötigen, gehören z.B. Schmuckkörbchen, Vanilleblume, Jungfer im Grünen und Kapuzinerkresse. Weniger anspruchsvoll sind Aster, Löwenmaul, Kornblume, Ringelblume und Studentenblume.
Zweijährige Blumen ziehen Sie am besten an einem halbschattigen Standort auf einem nährstoffarmen Substrat vor. Erst im zweiten Jahr pflanzen Sie sie auf ein nährstoffreiches Beet um. Das Sommerblumenbeet können Sie im Laufe des Sommers mit etwas mineralischem oder flüssigem Dünger nachdüngen. Achten Sie jedoch darauf, nicht zu viel Stickstoff zu verwenden, sonst wachsen die Pflanzen zu schnell und knicken leicht um.
Kübelpflanzen
Genau besehen passen Kübelpflanzen nicht zum naturnahen Garten. Dennoch sind sie ein beliebtes Gestaltungselement z.B. auf der Terrasse. Da die Pflanzen in einem beengten Wurzelraum wachsen, ist es besonders wichtig, ein passendes Substrat zu verwenden. In den Kübeln kann sich in der kurzen Vegetationszeit kein aktives Bodenleben ausbilden, das organische Dünger in pflanzenverfügbare Nährstoffe umwandelt. Also kann nur mineralisch gedüngt werden.
Ein Langzeitdünger, der unter das Substrat (max. 5 g/l Topfvolumen) gemischt wird, hält etwa sechs Monate. Bei zu warmem Wetter oder zu feuchtem Boden wird er jedoch schneller abgebaut.
Entsprechend der für die Pflanze empfohlenen Dosis können Sie auch wöchentlich einen Flüssigdünger verwenden. Sind keine Dosierungsangaben auf der Verpackung angegeben, können Sie bei Starkzehrern 30 ml, bei Mittelzehrern 20 ml und bei Schwachzehrern 10 ml Dünger pro 10 l Gießwasser als Faustzahl rechnen. Zu den Starkzehrern zählen Schönmalve, Engelstrompete, Oleander, Strauchmargerite, Feige und Enzianstrauch. Zu den Mittelzehrern zählen Wandelröschen, Aukube, Bougainvillea, Gewürzrinde, Schmucklilie und zu den Schwachzehrern Agave, Lorbeer und Olivenbaum.
Die meisten Kübelpflanzen sollten Sie nur bis etwa Ende September düngen. Ab März können Sie dann wieder mit kleineren Düngergaben alle zwei Wochen beginnen und die Pflanzen so auf einen optimalen Start in den Frühling vorbereiten.
Annelore Sedat
Fachberaterin im Verband der
Gartenfreunde Hansestadt Rostock
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