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... mit flexiblen Helfern

BewässerungFoto: adpic Sichtlich viel Spaß hat dieser junge Gartenfreund beim Wässern der Pflanzen Der Sommer hat seinen Höhepunkt erreicht. Die Ernte von frischen Kräutern, Obst und Gemü­se aus dem eigenen Garten berei­chert die Küche. Die Kinder spie­len und toben im Garten. An den Wochenenden treffen sich Freunde zu gemütlichen Grillaben­den.
 
Damit gerade in den heißen Wo­chen des Jahres eine Ernte überhaupt möglich ist und prächtige Blüten sowie ein sattgrüner Rasen das Bild bestimmen, kommt der Gartenliebhaber nicht umhin, regelmäßig zu gießen. Die Möglichkeiten, Wasser zu den Pflanzen zu transportieren, sind vielfältig, am bequemsten aber ist es mit einem geeigneten Gartenschlauch.


Gartenschlauch ist nicht gleich Gartenschlauch

Das Angebot an Schläuchen ist groß. Jedoch ist bei Weitem nicht jeder Schlauch für alle Gärten optimal. Die Unterschiede liegen in verschiedenen Stärken, in den Ma­terialien und im Aufbau des Schlauches.
 

  • Schlauchstärken
    Die Größenangaben für Gartenschläuche be­zie­hen sich stets auf den Innendurchmesser und werden in Zoll angegeben (1 Zoll = 25,4 mm). Als feste Größe bei den Gartenschläuchen hat sich der ½-Zoll-Schlauch etabliert.
     
    Neben diesem bietet der Handel noch einen ¾-Zoll-Schlauch, der in gleicher Zeit mehr Wasser transportieren kann. Für den täglichen Gebrauch sollte aber bedacht werden, dass der schmalere Schlauch ein geringeres Gewicht aufweist und beim Nachziehen wie auch Aufrollen deutlich bequemer ist.
     
  • Materialien
    Nahezu jeder Gartenschlauch besteht aus PVC (Polyvinylchlorid). Diese Schläuche sind leicht und preisgünstig. Dennoch gibt es Qua­litätsunterschiede.

    Wird nämlich bei der Herstellung recyceltes PVC verwendet, kann keine gesicherte Aussage über den Gehalt an Schwermetallen getroffen werden. Diese Schwer­metalle und auch vor­han­de­ne Weichmacher lösen sich im Laufe der Jahre und belasten unsere Umwelt. Ver­schie­de­ne Hersteller weisen in der Beschreibung des Schlauches darauf hin, keine recy­celten Werkstoffe zu verwenden und dass der Schlauch frei von Schwermetallen sei.

    Alternativ werden Gartenschläu­che aus Gummi angeboten. Diese besitzen im Vergleich zu PVC-Schläu­chen keine Weichmacher und Stabilisatoren und sind deshalb deutlich um­welt­ver­träglicher. Zudem ist Gummi UV-beständig und langlebig.

    Befinden sich viele Bäume und andere Hindernisse im Garten, spielt der Gummi-Gar­ten­schlauch einen weiteren Vorteil aus – seinen geringen Knickradius. Nachteile der Gummi­va­ri­an­ten sind ein deutlich höherer Preis und mehr Gewicht.
     
  • Aufbau von Schläuchen
    Schläuche für den Garten bestehen aus drei bis fünf Schichten. Die Innenschicht kommt direkt mit dem Wasser in Kontakt. Je glatter die Innenschicht ist, desto höher ist der Wasserdurchfluss.

    Die Zwischenschichten sind Ge­webeeinlagen und haben die Aufgabe, den Schlauch stark zu machen. Hochwertige Gartenschläu­che sind trittfest und vertragen es, wenn einmal ein Auto über sie rollt. Dem daraus resultierenden höheren Druck hält das Gewebe zuverlässig stand.
     
    Überdies verdrehen hochwertige Produkte beim Auf- und Abrol­len nicht. Den Zwi­schen­schichten kommt als weitere Aufgabe hinzu, das Knicken eines Schlauches zu verhindern. Jeder Knick hinterlässt Spuren. Im Laufe der Zeit entstehen Knickstellen und folgend erste undichte Stellen.

    Die Außenschicht kommt mit der Umwelt in Berührung und schützt den Schlauch vor Abrieb an spitzen Steinen, Ecken und schar­fen Kanten. Zudem soll die äußerste Schicht einen lang anhal­tenden Schutz vor UV-Strahlung bieten.

Gebrauchseigenschaften

GartenschläucheFoto: Breder Gartencenter und der gärtnerische Fachhandel bieten eine große Auswahl an Schläuchen. Wenden Sie sich vor Ort an das Fachpersonal und lassen sich beraten, welcher Schlauch für Ihre Verwendungszwecke der richtige ist. Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass gute Qualität einen höheren Preis hat. Dieser bewegt sich jedoch in einem annehmbaren Rah­men. Werden die Vorteile von Qua­litätsprodukten betrachtet, geht der zum Teil nur geringfügig höhe­re Preis mit einer deutlich längeren Lebensdauer, einer besseren Umweltverträglichkeit und vor allem einer bequemeren An­wen­dung einher.

  • Druckfestigkeit
    Je nach Ausfertigung halten Gar­ten­schläu­che bis zu 40 bar Druck aus, bevor sie platzen. Warum aber sollte ein Schlauch höheren Drücken standhalten können, schließlich beträgt der durchschnittliche Druck im Wasserhahn nur bis zu rund 5 bar?

    Beim Gießen kommt es schon vor, dass der Gartenschlauch um ein en­ges Hindernis gezogen wird und die Durchflussmenge deutlich reduziert wird. Zudem treten wir auf den Schlauch oder fahren mit dem Fahrrad oder dem Auto über den Schlauch.
     
    Während dieser kurzen Belastungen wird das Wasser im Schlauch komprimiert, und der Druck steigt um ein Vielfaches. Ein minder­wertiger oder bereits poröser Schlauch kann dabei durchaus platzen.
     
  • Zugfestigkeit
    Bei normaler Anwendung besteht keine Gefahr, dass der Gartenschlauch auseinanderreißt. Führt der Weg beim Gießen um Haus­ecken, vorbei an mehreren Bäumen oder an scharf­kan­ti­gen Hindernissen, erhöht sich der Widerstand beim Aufrollen zwangsläufig.

    Qualitativ minderwertige Gar­ten­schläuche können in solchen Fäl­len durchaus dem Druck nachgeben und reißen. Selbst wenn bei der ers­ten größeren Belastungs­pro­­be durch Ziehen der Schlauch nicht gleich in zwei Stücke reißt, können Deformationen im Inneren auf­treten, die zukünftig die Schwach­stel­len des Schlauches darstellen.
     
  • Knickstabilität
    Ein Gartenschlauch, der sich beim Ziehen durch den Garten und beim Aufrollen nicht verdreht, knickt in der Regel nicht ein. Verantwortlich für die hohe Verwindungssteifheit sind stabile und dennoch flexible Zwischenschichten im Schlauch­aufbau.

    Verdreht sich der Schlauch durch den Gang im Garten und knickt ein, fließt nur noch eine geringe Menge oder gar kein Wasser mehr. Es folgen lästiges Bücken, Entfernen der Knickstelle und Ausdrehen des Schlauches. Dieser Vorgang wie­der­holt sich dann bei jedem Gießen und setzt sich mühsam beim Aufrollen auf den Schlauchwagen fort.

    Jeder Knick stellt eine erneute Schwachstelle im Schlauch dar, die bei entsprechender Belastung zur Zerreißprobe wird. Im Allgemeinen ist – neben dem ökologi­schen Aspekt – der Knickstabilität besondere Aufmerksamkeit bei der Auswahl des richtigen Gar­ten­schlau­ches zu widmen, da die ei­gentlich entspannende Gartenarbeit ansonsten schnell ner­ven­auf­rei­bend werden kann.
     
  • Witterungsstabilität
    Sowohl niedrige Temperaturen wie auch eine starke Sonneneinstrahlung setzen dem Gartenschlauch zu. Besonders in den Übergangs­zei­ten können die Temperaturen nachts unter den Gefrierpunkt fal­len.

    Qualitativ hochwertige Garten­schläuche halten dem stand. Schlech­te Qualitäten hingegen werden schnell spröde und weisen erste Undichtigkeiten auf.
     
    Die Sonneneinstrahlung dagegen erwärmt den Schlauch und macht ihn weich. Bei dau­er­haf­ter Belastung kann Sonneneinstrahlung den Schlauch schädigen, bis er unbrauchbar wird. Hersteller hochwertiger Produkte garantieren eine Stabilität des Schlauches in Bereichen von –20 bis +60 °C.

Qualitätsmerkmale kompakt:

  • der Gartenschlauch ist UV-stabil und hohen wie sehr tiefen Temperaturen gegenüber unempfindlich
  • der Gartenschlauch knickt und verdreht nicht
  • ein Druck von mindestens 15 bis 20 bar kann dem Schlauch nichts anhaben
  • der Hersteller garantiert eine Lebensdauer von vielen Jahren
  • Schwermetalle belasten die Umwelt; wählen Sie ausgewiesene Produkte ohne Schwer­me­tal­le oder Schläuche aus Gummi

Der tägliche Umgang mit dem Gartenschlauch

Schlauch­wagenFoto: Gardena Für die richtige Lagerung eines Gar­tenschlauchs empfiehlt sich eine Schlauchbox oder ein Schlauch­wagen Nach jedem Benutzen des Schlau­ches sollte dieser vollständig entleert werden. Das klingt im ersten Moment übertrieben. Verbleibt Was­ser für einige Tage im Schlauch, können sich Keime bilden.

Beschleunigt wird der Vorgang, wenn der Schlauch in der Sonne gelagert wird. Dies gilt auch für Weich­ma­cher in PVC-Schläuchen. Diese und andere Giftstoffe lösen sich mit der Zeit und gelangen ins Gießwasser. In diesem Zusammenhang ist von transparenten Schläuchen zum Gießen dringend abzuraten. Im Inneren dieser Schläuche bilden sich neben Keimen auch unansehnliche Algen.
 
Angesichts dieser Tatsachen er­klärt sich, warum Wasser aus Gartenschläuchen nicht als Trinkwasser geeignet ist. Abgesehen von dem täglichen Entleeren des Schlau­ches ist es weiter ratsam, zu Beginn des Gießvorgangs kein Obst oder Gemüse zu gießen, welches früher oder später bei uns auf dem Tisch landet.


Die richtige Lagerung

Damit der Gartenschlauch viele Jah­re ohne schad­haf­te Stellen bleibt, sollte er sorgsam gelagert werden. In den Sommermonaten empfiehlt sich eine sogenannte Schlauchbox (siehe auch nützliches Zubehör).
 
Der Schlauch ist vor direkter Son­neneinstrahlung und somit gleichzeitig vor starken Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen geschützt. Ebenfalls sehr gut geeignet ist ein Schlauchwagen. Dieser ist mobil und kann vor Sonne geschützt ge­lagert werden.
 
GartenschlauchFoto: adpic So ein Durcheinander tut keinem Gartenschlauch gut. Auch sollte mehrere Tage in der Sonne liegen. Verbleibt der Schlauch bei sonnigem Wetter mehrere Tage im Garten, kommt es häufig zu Verfor­mungen, die ein einfaches Auf- und Abrollen des Schlauches unmöglich machen. Zudem können spielende Kinder oder ältere Menschen über den Schlauch stolpern. Ein liegen gelassener Schlauch wird leicht übersehen und beim Ra­sen­mähen unbrauchbar gemacht.

In den Wintermonaten ist es aus hygienischer Sicht notwendig, den Schlauch gut zu spülen und zu entleeren. Die Lagerung sollte im aufgerollten Zustand, trocken und vor starken Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen geschützt, erfolgen. Son­nen­einstrahlung und Minusgrade sind zu vermeiden.

 

Die richtige Lagerung kompakt:
  • nach jedem Gebrauch entleeren
  • vorzugsweise zusammengerollt, jedenfalls nicht auf Wegen oder im Garten liegend (Stolpergefahr, Gefahr der Zerstörung durch Gartengeräte wie dem Rasenmäher), empfehlenswert sind eine Schlauchbox oder ein Schlauchwagen
  • vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt
  • vor Frösten geschützt

 

Nützliches Zubehör

Die bereits erwähnte Schlauchbox verhindert schnelles Altern des Schlauches, da sie vor Son­nen­ein­strah­lung und extremen Temperaturschwankungen schützt. Sie hat noch einen weiteren Vorteil, und der liegt in einem bequemen und einfachen Arbeiten im Garten.
 
Die neuen Generationen von Schlauch­boxen rollen den Schlauch automatisch auf, ohne dass Sie sich die Hände schmutzig machen müssen. Die Boxen können in der passenden Höhe an der Wand befestigt werden, sind schwenkbar, und im Winter ist der Schlauch bestens verpackt und kann mitsamt der Box im Keller oder frostfrei im Schuppen oder der Garage gelagert werden.
 
Eine der angenehmsten Möglichkeiten zu gießen ist mit einem Gießstab. Damit das Wasser beim Gießen nicht auf den Blättern von Rosen oder in den Blüten von Stau­den landet und sich Pilze bilden, empfiehlt sich ein Gießstab. Mit seiner Hilfe kommt das Wasser dort an, wo es hingehört – auf den Boden. Einfacher geht es nicht, und es macht Spaß.

Die Schwachstellen an Gartenschläuchen finden sich oftmals in den Anschlüssen. An diesen Stellen ist der Schlauch starken mechani­schen Belastungen ausgesetzt, was zu Undichtigkeit führen kann.
 
Für eine lange Lebensdauer emp­fiehlt sich, hochwertige Schlauchverbindungsstücke zu wählen und konsequent nur diese zu nutzen. Auch wenn günstige Angebote auf den ersten Blick ähnlich aussehen, so sind die verwendeten Materialien bei Marken hochwertiger und langlebiger.

Andreas Zitzmann

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