- Gartentechnik
Geräte zur Unkrautbeseitigung
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Fotos: Gardena
Bereits im zeitigen Frühjahr geht die Plage los. Aus den Fugen der Gartenwege sprießt das erste „Unkraut“ und fällt unangenehm ins Auge, längst bevor sich die Blumenpracht im übrigen Garten entfaltet. Wenn Sie dann nicht dagegen vorgehen, haben Sie im Laufe der Saison schlechte Karten, der Unkrautinvasion Herr zu werden. Aber keine Sorge, es stehen jede Menge Hilfsmittel bereit.
Mechanische Entfernung
Mechanische Unkrautbekämpfung mit Geräten heißt: Ausdauer und Handarbeit! Wichtig bei der mechanischen Unkrautbekämpfung ist vor allem, dass Sie Unkräuter unbedingt vor der Samenbildung entfernen.
Fugenkratzer: Die einfachste Variante besteht aus einem kurzen Stiel oder Handgriff und einer beidseitig geschliffenen Klinge. Einige Modelle sind an der Spitze zusätzlich mit einem Haken ausgestattet. Der Haken dient dazu, tiefer gehende Wurzeln zu entfernen. Ein Nachteil dieser Geräte ist, dass Sie sich für die Arbeit auf Knien fortbewegen müssen. Ist Ihnen das zu mühsam, sollten Sie einen Kratzer mit Teleskopstange verwenden.
Die Preise für die einfache kurze Variante beginnen bei ca. 2 Euro, für die Variante mit Teleskopstiel bei 14 Euro.
Fugenbürste: Im Prinzip ist der Aufbau ähnlich wie der des Fugenkratzers, doch statt einer Klinge findet sich am Ende eine Bürste aus Metalldrähten oder Kunststoffborsten. Solche Bürsten erhalten Sie inkl. Stiel bereits ab ca. 6 Euro.
Foto: Wolf Garten
Beim Arbeiten mit der Fugenbürste bleiben die Pflanzen in den Borsten hängen und lassen sich so leicht entfernen. Achten Sie unbedingt darauf, dass die Borsten V-förmig zusammenlaufen. Denn dadurch passen sie in jede Fuge. Nachteil ist, dass in der Regel nur die oberflächlichen Pflanzenteile entfernt werden und die Wurzeln in den Fugen verbleiben.
Elektrische Fugenreiniger: Wenn Sie nicht in stundenlanger Handarbeit jede Fuge einzeln frei kratzen wollen, sollten Sie über die Anschaffung eines elektrischen Fugenreinigers nachdenken. Denn die Geräte arbeiten mit einer rotierenden Bürste (bis zu 3000 Umdrehungen pro Minute), die durch einen Elektromotor angetrieben wird, entweder per Kabel oder Akku. Je nach Ausführung gibt es Bürsten aus Kunststoff oder Stahl, wobei Letztere robuster sind und in der Regel effektiver das Unkraut entfernen.
Es gibt sie entweder als schmale Fugenbürste, mit denen lediglich die Fugen gereinigt werden, oder als sogenannte Walzen- oder Tellerbürsten, mit denen in einem Arbeitsgang auch Grünbeläge von den Steinen entfernt werden können.
Auch wenn diese Geräte auf den ersten Blick ein schnelles Erfolgserlebnis versprechen, haben Sie doch kleine Nachteile. Zum einen arbeiten sie nur bei ebenmäßigem Untergrund wirklich effektiv und zum anderen „fräsen“ sie das Unkraut je nach Beschaffenheit nur oberflächlich ab. Die Wurzeln bleiben also zwischen den Fugen und können nach einer gewissen Zeit wieder austreiben. Zudem nutzen sich die Bürsten nach einiger Zeit ab und müssen ersetzt werden.
Wenn Sie sich für ein solches Gerät entscheiden, müssen Sie je nach Qualität und Ausführung zwischen 30 und 150 Euro investieren.
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Hochdruckreiniger: Noch schneller und einfacher können Sie Verschmutzungen auf und zwischen Pflastersteinen und Gehweg-Platten mit einem Hochdruckreiniger entfernen, sofern ein Strom- und Wasseranschluss vorhanden ist. Jedoch kann es passieren, dass neben den Unkräutern auch die gesamte Fugenfüllung durch den harten Wasserstrahl entfernt wird. Um das zu vermeiden, sollten Sie den Wasserstrahl nicht sofort mit voller Härte und nicht senkrecht auf die Fugen auftreffen lassen. Idealerweise beginnen Sie zunächst mit einem geringeren Druck, den Sie nach Bedarf steigern, und einem Arbeitswinkel von etwa 45 Grad.
Thermische Bekämpfung
Das Prinzip der thermischen Unkrautvernichtung beruht darauf, dass die meisten Eiweiße ab einer Temperatur von etwa 42 °C zerstört werden. Das bedeutet, dass Sie die Pflanzen nicht komplett verbrennen müssen, ein paar Sekunden Hitzeeinwirkung reichen aus.
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Abflammgeräte: Eine der bekanntesten Methoden zum Entfernen von Unkraut ist das Abflämmen mit einem Gasbrenner. Durch die Verbrennung werden je nach Gerät bis zu 1800 °C erzeugt, die das Unkraut im Nu zerstören. Geräte in der einfachsten Ausführung erhalten Sie bereits ab rund 10 Euro. Um Verbrennungen an den Fingern zu vermeiden, sollten Sie auf Geräte mit einer sogenannten Piezozündung achten, mit der Sie die Abflammgeräte ohne Feuerzeug in Betrieb nehmen können.
Da die meisten Geräte mit einer Gaskartusche relativ leicht sind, benötigen Sie nur wenig Kraft. Ein weiterer Vorteil dieser Geräte ist, dass Sie durch die schmale Flamme gezielt arbeiten können und so das Unkraut auch an schwer zugänglichen Ecken erreichen. Auf kleinen Flächen reichen solche Geräte völlig aus, für größere Flächen benötigen Sie einen Brenner mit Gasflasche.
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Beachten Sie bitte, dass Sie nicht leichtfertig mit dem Brenner hantieren. Es gab schon Vorfälle, bei denen Gartenfreunde versehentlich ihre Laube in Brand gesteckt haben. Zudem kann der Bodenbelag Verfärbungen bekommen, und nicht jedes Material verträgt eine große Hitzeeinwirkung.
Infrarotgeräte: Hier wird mit einer Gasflamme ein Keramik-Brennelement bzw. -Platte auf rund 1000 °C erhitzt. So entsteht eine intensive Infrarot-Wärme-Strahlung, mit der sowohl das Pflanzengewebe als auch auf dem Boden liegende Samen zerstört werden. Da die Hitze nur ca. 2 mm in den Boden eindringt, werden Bodenorganismen nicht beeinträchtigt. Derzeit sind die Anschaffungskosten mit rund 200 Euro aber noch relativ hoch. Vergleichbar sind elektrische Geräte, bei denen eine Heizspirale zum Glühen gebracht wird, sie gibt es ab ca. 90 Euro.
Heißluftgeräte: Ähnlich wie ein Heißluftföhn zum
Grill Anzünden, gibt es auch Heißluftföhne zur Unkrautentfernung. Diese elektrischen Unkraut-
brenner arbeiten dabei mit einem bis zu 800 °C heißen Luftstrahl. Es gibt sie mit Kabel oder Akku. Die Preise für diese Geräte liegen zwischen
20 und 90 Euro.
Foto: Scheppach Foto: Gloria
Heißwasser: Heißwasser zur Unkrautbekämpfung ist im privaten Anwendungsbereich noch
relativ unbekannt, was daran liegt, dass es hier bisher nur ein bezahlbares (ca. 180 Euro) Gerät gibt. Dabei ist die Methode äußerst effektiv und umweltfreundlich. Das Wasser wird in einem
Tank auf ca. 100 °C erhitzt und kann dann versprüht werden.
Neben den krautigen Teilen werden so auch auf dem Boden liegende Samen abgetötet. Zudem kann das Wasser sehr präzise gesprüht werden, wodurch die Gefahr minimiert wird, umliegende Pflanzen zu schädigen. Auch werden Bodenlebewesen geschont, da das Wasser auf der Erdoberfläche zügig abkühlt.
Fazit: Wie Sie sehen, steht Ihnen ein ganzes Arsenal für die „Unkraut“-Entfernung zur Verfügung. Einen „Unkraut“-Schutz für die Ewigkeit kann Ihnen allerdings keines der Geräte geben. Mit diesen Helfern können Sie jedoch für einen unkrautfreien Sommer sorgen – zumindest wenn Sie darauf achten, dass Sie die Unkräuter samt Wurzeln aus den Fugen holen.
gvi