• Gartentechnik

Tipps für den Gewächshauskauf

Worauf Sie bei Gewächshäusern achten sollten

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  • Gewächshaus

Tipps - GewächshauskaufGrafik: Hunecke GmbH, www.hunecke-zubehoer.de


Das Angebot an Gewächshäusern für den Garten ist vielfältig. Und so groß wie das Angebot sind auch die Möglichkeiten der Nutzung. Je nach Ausstattung wird z.B. Orchideen, Kakteen oder anderen Exoten das passende Umfeld geboten oder „nur“ Gemüse angebaut. Mit einem Ge­wächs­haus können Sie Kulturzeiten verkürzen sowie die Erntesaison weit in den Winter hinein ver­län­gern. Zudem sind die Pflanzen im Vergleich zum Anbau unter freiem Himmel durch das Ge­wächs­haus vor ungünstigen Witterungseinflüssen, vor allem vor starkem Wind, Regen und Schnee, geschützt.

Andreas Zitzmann


Eindeckung

Es stehen Glas, PE-Folie sowie Stegdoppel- oder -dreifachplatten aus Kunststoff zur Verfügung. Die günstigste Variante ist Folie. Allerdings kühlen Folienhäuser schneller aus, und die Folie muss regelmüßig ausgetauscht werden. Bei Glaseindeckung sollte auf Sicherheitsglas geachtet werden, das aber nur als bedingt bruchfest gilt. Die Vorteile von Stegplatten aus Kunststoff sind ihre Lang­le­big­keit, die Bruchsicherheit und eine höhere Isolierwirkung (U-Wert) aufgrund der Luftkammern im Inneren. Zudem besitzen sie einen Schattierungseffekt, was die direkte Sonneneinstrahlung vermindert und Verbrennungen auf Blättern vorbeugt. Achten Sie auch auf Abdichtungen für die Stegplatten, um Verschmutzungen durch eintretende Feuchtigkeit zu verhindern.


GewächshausFoto: dbrus/Fotolia



Beete oder Töpfe

Bodenbeete haben besonders im Sommer den Vorteil, dass ein größerer Wasser- und Nähr­stoff­vor­rat zur Verfügung steht. Nachteilig ist, dass sich die Erde mit Pilzsporen und anderen Krank­heits­er­re­gern anreichern kann. Dies erhöht den sogenannten Befallsdruck auf die Kultur im Folgejahr. Zudem wird trotz Fruchtwechsels der begrenzte Raum intensiv beansprucht. Deshalb sollten Sie ca. alle drei Jahre die Erde austauschen.

Die Alternative ist die Kultur der Pflanzen in Töpfen, entweder am Boden oder auf Tischen und Regalen. Auf diese Art erhalten die Pflanzen jedes Jahr frisches Substrat. Jedoch ist der Aufwand beim Gießen groß und das Bewegen von Erdsäcken und Töpfen beschwerlich.


Gewächshaus - Beete oder TöpfeFoto: Wama



Grundfläche

Die wichtigste Frage vor dem Kauf ist, wie groß die Grundfläche sein soll. Wird sie zu klein ge­wählt, stößt die Anbauplanung schnell an ihre Grenzen. Für genügend Vielfalt, Ertrag und aus­rei­chend Bewegungsfreiheit bei der Pflanzenpflege empfiehlt es sich, eine Grundfläche von min. 10 m² zu wählen. Genauso wichtig ist auch die Höhe der Konstruktion. Bei zu geringer Firsthöhe (höchs­ter Punkt in der Dachmitte) stoßen die Pflanzen schnell ans Dach und die an den Scheiben anstehenden Blätter verbrennen. Ist sie zu hoch gewählt, werden das Lüften bei Dachlüftungen sowie das Aufbinden von Gemüsepflanzen beschwerlicher. Eine Firsthöhe von 2,5 m ist ideal, denn diese Höhe bietet ein ausreichend großes Luftvolumen für eine ausgewogenere Temperatur.


Lüftung

Besonders in den Sommermonaten ist eine ausreichende Belüftung wichtig. Denn zu hohe Tem­pe­ra­tu­ren (über 25 °C) bedeuten für viele Pflan­zen Stress. In den Übergangsmonaten ist dagegen zu hohe Luft­feuchtig­keit, die Krankheiten wie Mehltau, Grauschimmel oder Braunfäule begünstigt, das Problem. Für ausreichendes Lüften sollte die Lüftungsfläche rund 25 % der Grundfläche be­tra­gen. Die häufigste Lüftungs­form sind Dachfenster. Sie können mit automatischen Fensteröffnern kombiniert wer­den. Dabei ist der Zylinder mit einem ther­moempfind­lichen Gas gefüllt, das sich beim Überschreiten einer bestimmten Temperatur ausdehnt und das Fens­ter hebt. Verschiedene Gewächshausmodelle lassen sich über die Dachlüftung hinaus mit einer Seitenlüftung und zu­sätzlichen Lüftungsklappen in den Türen kombinieren.


Gewächshaus - LüftungFoto: Wama



Konstruktion

Sie kann entweder aus Holz, Kunststoff oder Aluminium bestehen. Holz wirkt besonders natürlich, ist aber pflege- und reinigungsintensiv. Häufigstes Material ist Aluminium. Es ist stabil und dabei leicht, einfach in der Handhabung und langlebig. Kunststoff, häufig in Verbindung mit einem Metallkern, ist ebenfalls langlebig, pflegeleicht und stabil. Überdies entstehen bei Kunststoff keine Kältebrücken, was sich besonders in den Übergangszeiten oder beim Einsatz einer Heizung (Frost­wäch­ter) günstig auf die Innentemperatur auswirkt.


Gewächshaus - KonstruktionFoto: mauritius images/FLPA/Alam



Fundament

Um die Stabilität des Gewächshauses sicherzustellen, sollte es auf einem soliden Fundament er­richtet werden. Grundsätzlich stehen zwei Typen zur Wahl: das Punkt- und das Streifenfundament. Beim Punktfundament werden mehrere Löcher in den Boden gegraben, in die die sogenannten Anker einbetoniert werden. Tipp: Für eine leichtere Ausrichtung können Sie zuvor Kunststoffrohre (Durchmesser ca. 15 cm, Länge 35 cm) in die Löcher ein­be­tonieren. Die Anker können so in die Rohre gestellt und diese erst nach dem Aufstellen des Hauses einbetoniert werden. Das Strei­fen­fun­da­ment gibt es fertig aus Aluminium bzw. kann betoniert oder mit geeigneten Steinen ge­mau­ert werden.

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