- Gartentechnik
Die richtige Heckenschere
So finden Sie das passende Gerät für jede Hecke
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Die ökologische Bedeutung der Hecke ist in den letzten Jahren in den Mittelpunkt gerückt. Hecken sind eben nicht nur ein Gestaltungselement, sie binden den Staub aus der Luft, sind Futterquelle für eine Vielzahl von Insekten, Vögeln und Kleinsäugern und gewähren den Tieren Schutz vor Feinden, außerdem bieten sie Nützlingen einen Platz zum Überwintern.
Um alle diese Funktionen zu erfüllen, sollte eine Hecke aber entsprechend gepflegt werden. Wer seine Hecke scheren möchte, für den hält der Markt eine kaum zu überblickende Auswahl an Heckenscheren bereit – von der mechanischen Zweihand-Schere über die „klassische“ Elektroschere mit mehr oder weniger sinnvollen Extras bis zur modernen Akkuschere.
Mechanische Scheren
Einhand-Scheren, besser bekannt als Buchsbaumscheren, eignen sich besonders für den Rückschnitt von Einfassungshecken aus Buchsbaum, Lavendel oder anderen kleinwüchsigen Gehölzen. Darüber hinaus sind sie beim Formschnitt unverzichtbar. Das Prinzip ist identisch mit dem der Schafschere. Dabei liegt die Schere auf der Pflanze auf, und es kann ein perfekter Rundumschnitt gemacht werden. Ist die Schere von hoher Qualität und sind die Klingen gut geschliffen, ist das Schneiden überraschend einfach. Bei längeren Einfassungshecken oder größeren Formgehölzen ist dennoch eine akkubetriebene Schere kraftsparender.
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Größere Heckenscheren, die sogenannten Zweihand-Scheren, sind für Hecken bis zu einer Länge von etwa 3 m eine gute Alternative zu motorbetriebenen Scheren. Voraussetzung sind auch hier wieder die gute Qualität der Schere und scharfe Klingen.
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Bei dieser Scherenform kann ganz ohne Stromquelle, Abgase und Geräusche die Hecke in Form gehalten werden. Ein weiterer Pluspunkt ist das Gewicht des Arbeitsgerätes. Diese Scheren sind in der Regel leichter als Motorgeräte, womit bei Arbeiten auf der Leiter die Verletzungsgefahr sinkt und rückenschonender gearbeitet werden kann.
Motorbetriebene Heckenscheren
Auf welche Antriebsart auch immer die Wahl fällt, ein paar grundlegende Aspekte sind stets zu beachten. Ein Kriterium ist das Gewicht der Heckenschere. Je schwerer die Schere, desto schneller lässt die Kraft beim Schneiden nach, und die Verletzungsgefahr steigt. Zudem sind leichtere Geräte einfacher zu führen.
Die Leistung des Motors ist ausschlaggebend für die Kraft, mit der die Schere „zubeißt“. Häufig werden die Leistungsangaben mit der Größe bzw. Länge der Hecke gleichgesetzt. Der Heckentyp darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden. Handelt es sich um eine Hecke aus Thujen oder einer ähnlichen Art, reicht schon eine geringere Motorleistung, da kaum dickere Triebe entfernt werden. Bei einer Laubholzhecke ist ein stärkerer Motor empfehlenswert, da auch dickere Triebe geschnitten werden.
Für ein bequemes und kraftsparendes Arbeiten ist die Ergonomie so wichtig wie das Gewicht. Wird die Schere am Griff gehalten, sollte sie im Gleichgewicht sein. Das spart Kraft und schont die Muskeln. Ein ergonomisch gestalteter und drehbarer Griff ist nicht nur bequemer, sondern reduziert gleichzeitig die Verletzungsgefahr.
Über die bekannten Vergleichsdaten hinaus bieten verschiedene Hersteller eigene Innovationen an, die das Schneiden der Hecke bequemer und sicherer machen. Bei verschiedenen Bosch Heckenscheren zum Beispiel kommt ein „Anti-Blockier-System“ zum Einsatz. Droht die Gefahr, dass sich die Schere festbeißt, öffnet sie sich und packt erneut zu, bis der Ast durchgetrennt ist.
Um lange Freude an dem Gerät zu haben, sollte grundsätzlich einer guten Qualität, der Reparaturfreundlichkeit und einer guten Ersatzteilversorgung gegenüber einem günstigen Preis der Vorzug gegeben werden.
Elektroscheren
Mehr als die Hälfte aller verkauften Heckenscheren sind Elektroscheren. Ein großer Vorteil dieser Gruppe ist der Preis. Markengeräte sind schon für unter 100 Euro erhältlich. Durch die Stromaufnahme aus der Steckdose besitzen diese Scheren in der Regel eine höhere Leistung für einfacheres Schneiden der Hecke. Ein weiterer Vorteil gegenüber Akkugeräten ist die Möglichkeit, kontinuierlich zu schneiden, da die Energiequelle nicht aufgeladen werden muss. Im Vergleich zu Benzinmotor-Scheren sind sie leiser, frei von Abgasen und mit einem Gewicht von ca. 3 kg auch leichter.
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Ein Nachteil der Elektroscheren ist das mitunter lästige Ziehen der Kabel um Bäume, Sträucher und andere Hindernisse. Um die Gefahr des Zerschneidens der Kabel zu reduzieren, sollten die Geräte mit Sicherheitsausstattungen, wie z.B. der Zugentlastung, einem Motor-Schnellstopp oder einem Mehrfach-Sicherheitsschalter, ausgestattet sein.
Vorteile von Akkuscheren
Heckenscheren mit Akku steigen bei Gartenliebhabern stetig in der Beliebtheit. Ein Grund ist sicher die Weiterentwicklung der Akkus. So sind mittlerweile Laufzeiten über eine Stunde hinaus möglich. Reicht diese Zeit nicht aus, die Hecke komplett zu schneiden, empfiehlt sich ein Ersatzakku, da die Ladezeit meist mehr als 1,5 Stunden beträgt.
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Akkugeräte sind leise, in Kombination mit einem kurzen Messer auch kräftig, leicht (ca. 3 kg) und mit einem Anschaffungspreis ab rund 150 Euro auch erschwinglich. Zudem bieten sie volle Flexibilität, da unabhängig von einer Steckdose und ohne Kabel geschnitten werden kann. Für eine lange Haltbarkeit des Akkus sollte eine Tiefenentladung verhindert werden und der Akku aus der (zugehörigen) Ladestation entnommen werden, wenn er vollständig geladen ist.
Benzin-Heckenscheren
Mit Benzin betriebene Heckenscheren können ohne Rücksicht auf eine Stromquelle genutzt werden. Zudem entfällt, wie auch bei den Akkugeräten, das Ziehen eines Kabels, wodurch auf einen möglichen Baum- oder Strauchbestand im Garten keine Rücksicht genommen werden muss. Benziner sind zwar sehr kraftvoll, aber auch lauter, schwerer und auf Dauer unangenehmer als Elektroscheren, da die Abgase in unmittelbarer Nähe des Gesichtes abgegeben werden.
Der richtige Zeitpunkt
Wann ist das Schneiden der Hecke erlaubt? Vorab: die Hecke darf nicht nur geschnitten werden, bei Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit muss die Hecke sogar geschnitten werden.
Wann der Schnitt erfolgen darf, regeln verschiedene Vorgaben. Zum einen ist das Bundesnaturschutzgesetz zu befolgen. Dies besagt, dass ein radikaler Rückschnitt oder das Entfernen der Hecke nur von Oktober bis Februar erfolgen darf. Damit soll sichergestellt werden, dass keine Vögel während des Nestbaues oder der Brutzeit gefährdet werden.
Der Rückschnitt des Zuwachses seit dem letzten Schneiden hingegen darf auch in den Sommermonaten erfolgen, am besten nach dem Johannistrieb, also ab Ende Juni. Zuvor muss jedoch geprüft werden, ob sich ein Vogelnest in der Hecke befindet. Ist dies der Fall, darf die Hecke nicht geschnitten werden. In den Wintermonaten kann ohne Einschränkungen geschnitten werden. Die Heckenbewohner werden geschont, und der frische Neuaustrieb im ausgehenden Frühling bietet Schutz und Nahrung.
Über das Bundesnaturschutzgesetz hinaus sind auch Vorgaben auf Länder- oder Kommunalebene zu beachten. Zudem existieren in den jeweiligen Kleingartenordnungen Vorgaben zu Schnittzeitpunkten, die stets beachtet werden müssen.
Andreas Zitzmann