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Leitern: hoch hinauf, doch bitte sicher
Schiebeleitern und Seilzugleitern
Foto: Themenbild Die genannten Leitertypen sind vornehmlich zweiteilig und können durch Schieben oder Ziehen an einem Seil verlängert werden. Die Längen von Schiebeleitern bewegen sich von rund 2,5 m im eingeschobenen Zustand bis zu 10 m ausgezogen. So können Arbeitshöhen von etwas mehr als 10 m erreicht werden.
Mit Seilzugleitern lassen sich ähnliche Höhen erklimmen, nur beginnt das Angebot erst ab Längen (eingeschoben) von ca. 4 m. Gerade bei Arbeiten in diesen Höhen sollte auf die Qualität der Leiter geachtet werden. Stabile Wandlaufrollen bei Seilzugleitern, selbst einrastende Fanghaken und eine sichere Führung der einzelnen Teile beim Ausziehen sind dringend erforderlich, um nicht schon beim Aufstellen der Leiter mit Hürden konfrontiert zu werden.
Allzweckleitern – die Multitalente
Je nach Hersteller werden sie Allzweck-, Vielzweck- oder Mehrzweckleitern genannt. Gemeint sind dreiteilige Leitern. So vielfältig die Arbeiten in Haus und Garten ausfallen, so variabel lassen sich aus diesen Leitern verschiedene Systeme zusammenbauen:
- ein- bis dreiteilige Anlegeleitern (bis zu 11 m Arbeitshöhe)
- beidseitig begehbare, zweiteilige Stehleitern (knapp 6 m Arbeitshöhe)
- dreiteilige, freistehende Mehrzweckleitern (max. Arbeitshöhe ca. 7,5 m)
Mit entsprechendem Zubehör aus dem Handel wird aus der Leiter eine stabile Arbeitsplattform für sicheres Ausführen von Tätigkeiten in Höhen bis zu 4 m.
Sicherheit geht vor!
Foto: Themenbild Es ist schnell passiert, die Leiter rutscht weg oder kippt seitlich um. Damit dies nicht vorkommt, sollten Sie folgende Sicherheitshinweise beachten.
Wie hoch darf eine Leiter bestiegen werden?
Anlegeleitern können bis zur viertobersten Sprosse, beidseitig begehbare Leitern bis zur drittobersten Stufe/Sprosse und Allzweckleitern mit einem aufgesetzten dritten Teil bis zur fünftobersten Sprosse bestiegen werden. Diese Richtlinien helfen auch beim Kauf einer Leiter, um die passende Größe zu finden.
Überdies sollte der Untergrund stets eben und fest sein. Der optimale Winkel bei Anlegeleitern liegt zwischen 65° und 75°.
Häufig wird die Bedeutung des Schuhwerks unterschätzt – nur mit festen Schuhen kann eine Leiter sicher erklommen werden. Weder die Schuhe noch die Leiter sollten schmutzig oder nass sein.
Die maximale Belastung einer Leiter darf nicht überschritten werden (i.d.R. 150 kg) – dies ist ebenfalls ein Kriterium für den Kauf einer Leiter. Vorhandene Sicherheitseinrichtungen wie Einrasthaken, Druck- und Zugsicherungen müssen sicher einrasten bzw. verwendet werden.
Beim Aufstellen von Leitern ist auf elektrische Leitungen zu achten. Leitern sollen nicht an Glasscheiben, Stangen oder Drähte, sondern nur an sichere Stellen gelehnt werden. Für Tätigkeiten mit Werkzeugen empfiehlt es sich, geeignete Taschen mit nach oben zu nehmen, damit ungehindert gearbeitet werden und das Werkzeug nicht nach unten fallen kann. Und zuletzt: Hochwertige Leitern tragen das GS-Sicherheitszeichen – TÜV/GS und EN 131.
Andreas Zitzmann