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Sitzplatz im Grünen
Foto: K.-U. Häßler/Fotolia.com
Wenn die ersten Sonnenstrahlen scheinen, juckt es Gartenfreunden in den Händen: Es wird Zeit, die neue Saison einzuläuten. Solange sich die Arbeit in den Beeten in Grenzen hält, ist ein guter Zeitpunkt, sich um das Mobiliar zu kümmern und bei Bedarf für Ersatz zu sorgen. Wohnliche Liegeinseln sind zwar der Outdoor-Trend, aber sie brauchen zu viel Platz und lassen sich nur mit größerem Aufwand umstellen.
Für eine entspannte Träum- oder Lesepause oder auch eine Plauderstunde mitten im Grünen sind daher bequeme, robuste und flexibel einsetzbare Sitz- und Liegemöbel gefragt.
Foto: Kettler
Die Klassiker: Klappstühle, Sonnenliegen, Sitzbänke
„Nicht totzukriegen ist der typische Liegestuhl aus den 60er Jahren“, bilanziert Peter Botz, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Garten-Center. „Das mit Stoff bespannte oder mit einer Auflage versehene Stahlrohr-Gestell sieht zwar auf den ersten Blick aus wie eine Camping-Klappliege, aber es bietet enorme Vorteile in der Handhabung.“ Das Gestell ist robust, langlebig und leicht, dazu kostengünstig und pflegeleicht. Das gilt auch für die Bespannung mit Kunstfasern.
Modelle mit einer Polsterauflage können Sie je nach Geschmack alle paar Jahre aufpeppen. Dank der Verstellbarkeit ist ein Liegestuhl zum Sitzen und Liegen gleichermaßen geeignet. Mit wenigen Handgriffen ist er zusammengeklappt und platzsparend verstaut.
Neben dem klassischen Metall-Liegestuhl bietet der Handel eine riesige Auswahl an Holz- und Kunststoffliegestühlen. „Dabei haben robuste, UV-stabile Flechtmöbel aus stabiler Kunststofffaser die Nase vorn“, sagt Peter Botz.
Ähnlich flexibel sind sogenannte Deckchairs. Sie sind aus Massivholz oder einem Holzgestell mit Textilbespannung gefertigt. Aufgrund der niedrigen Sitzhöhe sind Deckchairs allerdings in Kombination mit einem kleinen Tisch nicht ganz so geeignet wie Liegestühle. Um die Füße hochzulegen, gibt es zusätzliche Beinauflagen.
Wenn Sie Ihr Entspannungsplätzchen vorrangig zum Dösen oder Lesen nutzen möchten und etwas mehr Stellfläche zur Verfügung haben, sind Sie mit einer Dreibein-Sonnenliege gut bedient. „Aktuell beherrschen Modelle aus Holz und Gestelle aus Aluminium und anderen Metallen in Kombination mit modernen, pflegeleichten Kunstfasergeflechten den Markt“, beobachtet Ursula Geismann. Zusatzausstattungen vergrößern den Komfort: Rollen schaffen Beweglichkeit, ein fest montiertes Sonnendach schützt den Kopf, seitliche Ablagen bieten Platz für ein Trinkgefäß oder ein Buch.
Foto: Breder
Während Solitär-Sitzmöbel je nach Sonnenstand oder Jahreszeit schon mal den Standort im Garten wechseln, ist eine Sitzbank meist bodenständiger. „Neben massivem Holz haben schmiedeeiserne Werkstoffe einen festen Platz im Gartenbank-Sortiment“, sagt Ursula Geismann. „Dabei sind derzeit romantische Bänke mit filigranen Formen und geschwungenen Applikationen voll im Trend.“
Urlaubsflair im Strandkorb
Foto: Flora Press/Ute Klaphake In den vergangenen Jahren haben Strandkörbe einen Siegeszug von der Küste landeinwärts angetreten. Mit einer Breite von etwa 125 cm ist ein gängiger Zweisitzer auch für Gartenfreunde interessant. Ein XXL-Modell für drei oder vier Personen hingegen sprengt leicht den Rahmen. Grundsätzlich wird zwischen der klaren, kantigen Nordseeform und der geschwungeneren Ostseeform unterschieden. Beide gibt es mit unterschiedlichen Neigungswinkeln. Bei „Halbliegern“ lässt sich das Oberteil nur um rund 45 Grad nach hinten verstellen, bei Liegekörben um 90 Grad.
Zur typischen Ausstattung jedes Strandkorbs gehören die ausziehbaren Fußbänke. Auch klappbare Ablagen gehören meist mit dazu. Darüber hinaus ist möglich, was der Geldbeutel hergibt. „In der Luxuskategorie tut sich derzeit ganz viel“, erläutert Ursula Geismann. „Es gibt Modelle mit Kühlschrank und Radio, mit LED-Leselicht und elektronischer Verstellbarkeit.“
Das Material des Strandkorbes bestimmt den Preis, das Gewicht und die Haltbarkeit des Möbels. Sein Gerüst kann aus Holz, Eisen oder Stahl geformt sein, das Geflecht aus Naturmaterial oder Kunstfaser.
Ein Platz zum Abhängen
Sachte hin- und herpendeln, dabei einen leichten Luftzug auf der Haut spüren – das ist für manch einen Gartenfreund Entspannung pur. Schalen- oder nestförmige Schaukeln und Hängesessel laden zum Träumen ein, alleine oder auch zu zweit. Auch bei diesen Produkten sind Geflechte aus Kunstfasern häufig zu sehen, daneben mal Rattan oder beschichtetes Aluminium. Weiche Polster sorgen für Gemütlichkeit. Wenn es keine Möglichkeit gibt, diese Sitzgelegenheiten an einem großen Baum zu befestigen, sind Ständerkonstruktionen eine Alternative, die viele Hersteller passend für ihre Produkte anbieten. Foto: www.lujo.com.au
Die flexibelste Sitz- und Liegemöglichkeit in luftigen Höhen bietet nach wie vor eine Hängematte, die Sie wahlweise zwischen Bäumen oder Ständerkonstruktionen spannen können. „Während Hängenester eine hochpreisige Nische belegen, sind Hängematten spielerische Möbel für kleines Geld“, so Möbelexpertin Geismann.
In einer klassischen Hollywoodschaukel ist das luftig leichte Feeling zwar nicht ganz so ausgeprägt, dafür bietet sie ausreichend Platz für mehrere Nutzer gleichzeitig. Ein klassischer Dreisitzer benötigt eine Standfläche von 210 x 145 cm. Neben Stahlgestellen kommen zunehmend auch solche aus Holz auf den Markt.
Foto: Angerer Freizeitmöbel GmbH
Vor Wind und Wetter geschützt
Damit sie möglichst lange Freude machen, brauchen die Gartenmöbel Schutz, mindestens in den Wintermonaten. Klappstühle und Sonnenliegen, Hängesessel und -matten können Sie im Schuppen verstauen. Eine stabile Bank oder das Gestell einer Hollywoodschaukel muss dagegen oft draußen bleiben. Möbelexpertin Geismann empfiehlt, gleich eine passende, atmungsaktive Plane mit zu kaufen. Sie ist auch der perfekte Schutz für einen Strandkorb. „Der sollte allerdings im Winter auf jeden Fall etwas hochgebockt werden, beispielsweise mithilfe einer ausrangierten Europalette.“ Rechtzeitig vor der neuen Saison wird das Mobiliar dann aus dem Winterschlaf geweckt und mit einem feuchten Tuch gesäubert.
Eva Neumann
Augen auf beim Möbelkauf
Siegel: Produkte, die mit dem CE-Kennzeichen oder dem GS-Siegel ausgezeichnet sind, entsprechen sämtlichen Anforderungen des Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes und damit einem hohen Sicherheitsstandard. Das FSC-Siegel und der Blaue Engel geben Auskunft über die Umweltverträglichkeit eines Möbels.
Material und Verarbeitung: Kunststoffmöbel sollten durchgefärbt sein, damit nicht jede Schramme gleich sichtbar wird. Hochwertige Metallmöbel sind einbrennlackiert. Bei der optischen Kontrolle sollten Sie mögliche Schwachstellen im Blick haben: Bei Aluminiummöbeln sind Nietverbindungen rostanfällig. Holzmöbel dürfen keine Risse oder Splitter aufweisen, Metallmöbel keine scharfen Kanten. Klappmechanismen müssen einwandfrei funktionieren. Bezüge und Markise müssen aus Stoffen bestehen, die nicht nur für den Außenbereich geeignet, sondern durchgefärbt und damit lichtecht sowie zusätzlich imprägniert sind.