- Gut zu wissen
Warme Winter lassen Bäume länger schlafen
Foto: Lars Johansson/Fotolia
Es klingt paradox, aber je kälter der Winter, desto früher fangen die meisten einheimischen Bäume wieder an zu wachsen. Das haben Wissenschaftler der TU München herausgefunden. „Anders als bisher angenommen, spielt die zunehmende Tageslänge im Frühjahr für den Zeitpunkt des Knospens keine große Rolle“, so Julia Laube vom Fachgebiet für Ökoklimatologie.
Der Grund: Mit der Kälteruhe schützen sich die Bäume vor dem Erfrieren, und mit der Zeit haben sich die Bäume an eine bestimmte Länge des Winterschlafes „gewöhnt“ – damit sie nicht zu früh aufwachen und erfrieren. Ist die gewohnte Länge noch nicht erreicht, schlafen die Bäume einfach weiter, auch wenn es schon wärmer wird. So steigt für heimische Arten wie Buche oder Eiche das Risiko, ihre Blätter zu spät auszubilden. Bäume, die aus wärmeren Regionen zugewandert sind, haben diesen Schutzmechanismus dagegen nicht: Arten wie Robinie oder Walnuss riskieren im Frühjahr einen Frühstart und können bei einem Spätfrost erfrieren.