- Gut zu wissen
Arche für Wildpflanzen
Foto: Botanischer Garten Berlin/Bernd Wannenmacher
Es fing mit einer Kühltruhe an – heute ist die Dahlemer Saatgutbank des Botanischen Gartens Berlin die größte und älteste Saatgutbank für Wildpflanzen in Deutschland. In ihr lagern etwa 14 Millionen Samen von gut 3500 Arten aus 82 Ländern. In einer begehbaren Gefrierkammer bleiben die getrockneten Samen bei –24 °C jahrzehntelang am Leben. Bei Bedarf werden sie für Forschung und Lehre oder den Artenschutz herausgegeben.
„Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt natürlich bei den seltenen und hochgradig gefährdeten Arten. Aber wir sammeln auch Samen von Pflanzen, die bislang noch häufig vorkommen. Die Veränderungen in der Landschaft sind derart massiv, dass heute noch weitverbreitete und häufige Arten in wenigen Jahren schon selten sein können“, so Dr. Elke Zippel, Leiterin der Saatgutbank.
In der Dahlemer Saatgutbank lagern neben anderen Schätzen Samen zweier weltweit sehr, sehr seltener Pflanzen, die in Nordostdeutschland ihren Verbreitungsschwerpunkt haben: Es sind Samen von Ruthes Knabenkraut, das nur in Peenemünde und nur ausgesprochen selten weiter östlich in Polen und im Baltikum vorkommt. Zum anderen sind es Samen vom Sumpf-Kranzenzian, der zu einer der seltensten Arten Mitteleuropas zählt und mit nur einem halben Dutzend Vorkommen in Deutschland heimisch ist.
Quelle: Botanischer Garten Berlin