- Gut zu wissen
Erneute Funde des Japankäfers
Foto: S. Katovich (USFS)/Bugwood.org
Gegen ihn wirken Buchsbaumzünsler oder Kirschessigfliege wie Waisenknaben: Seit 2014 breitet sich der Japankäfer in Europa aus, insbesondere in Teilen Norditaliens und der Südschweiz. Anfang Juli wurde jetzt ein Ausbruch in Basel verzeichnet, Ende Juli wurden dann auch vereinzelte Funde in Deutschland – in Freiburg und im Kreis Ludwigsburg – gemacht.
An über 300 Wirtspflanzen hinterlässt der Käfer seine zerstörerischen Fraßspuren. Dazu gehören Bäume wie Buche oder Eiche, Gartenbau-Kulturen wie Kartoffeln, Tomaten, Bohnen, Äpfel, Kirschen, Pflaumen oder zahlreiche Beerenobstarten sowie Zierpflanzen wie Dahlien, Flieder oder Schneeball. Natürliche Feinde hat der Japankäfer bei uns nicht.
„Durch die neuen Käferfunde ... hat sich die Lage für Baden-Württemberg und für Deutschland verschärft. Der Japankäfer kann überall nach Deutschland eingeschleppt werden, etwa als ,Blinder Passagier‘ an Fahrzeugen oder mit Pflanzen und Pflanzenteilen wie einem Blumenstrauß. Hat sich der Schädling erst einmal etabliert, ist es sehr schwierig, ihn wieder loszuwerden. Erfahrungen aus Italien zeigen, dass sich das Insekt innerhalb der ersten Jahre seines Auftretens bis zu 10 km pro Jahr natürlich ausbreiten kann“, so Dr. Bernhard C. Schäfer vom Julius Kühn-Institut.
Der Käfer ist etwa so groß wie eine Kaffeebohne. Er hat einen grün schimmernden Kopf und Halsschild sowie braune Flügeldecken. Damit ähnelt der Japankäfer dem heimischen, harmlosen Gartenlaubkäfer. Im Gegensatz zu ihm trägt er aber fünf weiße Haarbüschel an jeder Hinterleibsseite und zwei weiße Haarbüschel am Ende des Hinterleibs.
Gartenfreunde sollten Verdachtsfunde umgehend an die Pflanzenschutzämter melden und für eine exakte Bestimmung sichern. Reisende aus den befallenen Regionen sind dazu aufgerufen, ihr Gepäck gründlich zu kontrollieren und keine Pflanzen, Schnittblumen, Gemüse oder Früchte mitzubringen.
Weitere Infos: https://bit.ly/jki-japankaefer
sök