- Gut zu wissen
Ewiger Roggenanbau
Foto: picture alliance/dpa/Jan Woitas
Der „Ewige Roggenanbau“ in Halle zählt zu den bedeutendsten Dauerfeldversuchen weltweit und ist der älteste dieser Art in Deutschland. Seit 1878 wird auf einer 6000 m² großen Parzelle ununterbrochen Winterroggen angebaut.
Das Ziel dieses Langzeitprojekts, das von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg betreut wird, ist die Erforschung der Langzeitwirkungen unterschiedlicher Düngemethoden auf Pflanzen und Böden. Untersucht wird unter anderem die Wirkung von Stallmist, mineralischer Volldüngung und Anbau ohne Dünger. Die Erkenntnisse aus dem Projekt, das seit 2007 sogar unter Denkmalschutz steht, sind von unschätzbarem Wert für die Agrarwissenschaft. Seit den 1960er Jahren wird ein Teil der Fläche auch mit Mais sowie in einer Fruchtfolge mit Kartoffeln bewirtschaftet.
Die Forschungsergebnisse, die regelmäßig in Bodenproben archiviert werden, bieten wertvolle Einblicke in die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft. Der Versuch hat zudem historische Bedeutung: Er geht auf den Agrarwissenschaftler Julius Kühn zurück und ist der zweitälteste Dauerversuch weltweit. Älter ist nur noch der Broadbalk-Weizenanbau in Rothamsted, Großbritannien, der seit 1843 läuft.
gvi