- Gut zu wissen
Gartenwissen: Schlafendes Auge
Foto: Flora Press/Christine Ann Föll
Reden Gärtner von einem Auge, meinen sie eine noch nicht ausgetriebene Knospe. Ein „schlafendes Auge“ ist eine ruhende Knospe in der Blattachsel einer verholzenden Pflanze. Diese Augen befinden sich meist unterhalb der Rinde und sind von außen kaum sichtbar. Sie sind mehrere Jahre lebensfähig und dienen als Reserve. Verliert eine Pflanze etwa durch natürliche Verletzung einen Zweig, entwickelt sich aus einem schlafenden Auge ein neuer Trieb. Gärtner regen diese Augen so durch Beschneiden aktiv zum Austreiben an.
Eine wichtige Rolle spielen schlafende Augen z.B. beim Veredeln von Rosen, Obst- und Ziergehölzen. Bei der Okulation (lat. Oculus = Auge) einer Rose wird etwa ein einzelnes schlafendes Auge einer Edelsorte unter die Rinde der Unterlage (Wildrosen-Art) geschoben. Das Auge treibt dann im Folgejahr aus.
rs