- Gut zu wissen
Makrofotografie – Natur hautnah
Foto: SIGMA Blühende Pflanzen und summende Insekten im eigenen Garten erfüllen Hobbygärtner im Frühjahr mit Stolz und lassen die Herzen von Naturliebhabern höher schlagen. Und ach wie gerne möchten Gartenfreunde diese Eindrücke festhalten. Dank der Makrofotografie ist es möglich, in das heimische Abenteuerland auf dem Balkon oder im Garten voll einzutauchen und einzigartige, teilweise geheimnisvolle Detailaufnahmen abzulichten.
Ausrüstung
Hierfür bedarf es eines ausgewählten Equipments, beispielsweise der Makro-Objektive für Spiegelreflexkameras, die speziell für den Nahbereich konstruiert worden sind. Eingebaute Bildstabilisatoren sorgen für unverwackelte Aufnahmen und Makroblitzlichtgeräte für die richtige Beleuchtung. Wer dann noch zwei, drei Tricks beherzigt, wird viel Spaß an dieser besonderen und alles andere als langweiligen Naturfotografie haben.
Wer den Detailreichtum einer einzelnen Blüte ablichten oder einer Libelle einmal tief in eines ihrer abertausend Augen schauen möchte, der wird von einem Makroobjektiv begeistert sein, das eine sehr geringe Entfernung zum Motiv ermöglicht und einen großen Abbildungsmaßstab erlaubt. Während Standardobjektive in der Regel bis etwa zum Maßstab 1:4 eingesetzt werden können, sind mit Makroobjektiven Maßstäbe bis 1:1 (Motiv wird in Originalgröße abgebildet) möglich, ohne dass dabei die Abbildungsqualität nachlässt.
Auf den richtigen Abstand kommt es an
Bei der Fotografie von Kleinstlebewesen spielt die Naheinstellgrenze des Objektivs eine wichtige Rolle. Je näher man an das Motiv herangehen kann, umso größer wird es abgebildet. Allerdings kann man sich nicht jedem Tier beliebig nähern - ab einer gewissen Unterschreitung des Sicherheitsabstands flüchtet das Tier - daher spricht man hier auch von der Fluchtdistanz.
Durch diese Naheinstellgrenze unterscheiden sich Makroobjektive, die zwar alle das Motiv in seiner Originalgröße abbilden können, nur eben mit unterschiedlichem Abstand. Beim Einsatz eines Telemakros bleibt das Tier eher sitzen, zudem erleichtert der größere Abstand die eventuell notwendige zusätzliche Beleuchtung.
Bei den durchweg mit Ultraschall-Antrieb und Bildstabilisator ausgestatteten Objektiven erfolgt die Scharfeinstellung dank Ultraschall sehr schnell und nahezu lautlos, was sich bei scheuen Insekten auszahlt. Der Bildstabilisator sorgt dafür, dass Bilder nicht mehr so schnell verwackeln, da das Zittern der Hände ausgeglichen wird.
Foto: SIGMA
Scharf stellen
Je weiter man die Objektivblende schließt, umso weiter dehnt sich der Schärfebereich vor und hinter dem Objekt aus. Übertreiben ist jedoch nicht empfehlenswert, denn je weniger Licht man durchlässt, desto länger belichtet man. Da Tiere ständig in Bewegung sind und ein schneller Flügelschlag rasch zu Unschärfen im Bild führt, ist eine Belichtung von länger als 1/250 Sekunde nicht ratsam.
Von Profis lernen
Die beste Tageszeit für die Insektenfotografie ist morgens, wenn Bienen, Maikäfer und Co. am fleißigsten sind. Bei der Wahl des Motivs gilt: Auf keinen Fall sollte das Insekt mit der Kamera verfolgt werden, denn dies schafft nur Nervosität auf beiden Seiten. Besser ist es, sich für eine Blüte zu entscheiden, die Kamera auf einem Stativ darauf auszurichten und auf den richtigen Moment zu warten - über kurz oder lang wird ein Tierchen vorbeikommen. Kleiner Profitipp: Notfalls lässt sich mit etwas Honig auf der Blüte nachhelfen.
Blumenfotografie
Die Fototechniken bei der Blütenfotografie sind denen der Insektenfotografie sehr ähnlich. Das Stativ bringt auch hier die notwendige Ruhe in das Arbeitsgerät, und die Schärfe kann sich somit präziser einstellen lassen. Aber das allein ist nicht der Garant für scharfe Bildergebnisse. Auch hier muss auf die Verschlusszeit geachtet werden - gerade bei Blüten, die sich im Wind hin und her wiegen. Verwackelte Fotos erhält man nämlich nicht nur, wenn sich die Kamera während der Belichtung bewegt, sondern auch, wenn sich das Motiv bewegt.