- Gut zu wissen
Torfmoos als Torfersatz
Foto: Klasmann-Deilmann
Der Abbau von Torf ist umstritten, vor allem weil dabei große Mengen an klimaschädlichem Kohlendioxid freigesetzt werden. Ein Verfahren zur nachhaltigen Nutzung nasser Moore, die sogenannte Paludikultur, könnte hier die Lösung sein. Hierbei wird Torfmoos (Spaghnum) großflächig auf wiedervernässten, abgetorften Hochmooren oder Hochmoorgrünland angebaut, indem Sprossstücke ausgebracht werden. Anfangs werden die empfindlichen Torfmoose mit Stroh oder Vlies vor Wind, starker Sonneneinstrahlung und Kälte geschützt. Nach etwa drei Jahren können die Flächen jährlich beerntet werden. Von Wissenschaftlern der Universität Greifswald begleitete Versuche laufen bereits seit 2004. Auch einige Substrathersteller prüfen den Anbau und die Nutzung von Spaghnum als Torfersatz.
Neben der Optimierung der Anbaumethoden und der Erntetechnik geht es auch darum, die Eignung von Torfmoos als Kultursubstrat zu erproben. Erste Versuche mit bis zu 50 % Spaghnum im Substrat verliefen sehr Erfolg versprechend. Ob sich der Anbau von Torfmoos im großen Stil wirtschaftlich rechnet, ist allerdings noch unklar – und bis die ersten Produkte auf dem Markt zu finden sind, wird es wohl noch eine Weile dauern.
grr
Einen umfangreichen Artikel zum Thema „Torfersatzstoffe“ finden Sie hier.
Einen Artikel über „Spezialsubstrate: Was steckt drin, und was macht Sinn?“ finden Sie hier.