- Gut zu wissen
Veränderte Blühphasen durch weniger Insekten
Foto: iDiv
Die Blumen auf der Wiese blühen in voller Pracht – aber weit und breit ist keine einzige Biene zu sehen. Was heute noch unwahrscheinlich klingt, könnte in Zukunft durchaus häufig vorkommen.
Forscher des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Universität Jena haben untersucht, inwiefern die sinkende Zahl an Insekten die Entwicklung von Pflanzen beeinflusst. Dafür nutzten sie das neuartige „Ecotron“ des iDiv, in dem sie künstliche Ökosysteme erzeugen und per Kamera beobachten konnten (Foto).
Sie fanden heraus, dass durch den geringeren Insektenbestand eine Artenverschiebung unter den Pflanzen stattfindet. Es erhöhte sich vor allem die Häufigkeit der dominierenden Arten, z.B. des Wiesenklees. Aber auch die Entwicklung der Blüte veränderte sich: Manche der untersuchten Pflanzen blühten früher, andere später.
Diese Verschiebung kann dazu führen, dass die Lebenszyklen der Insekten und die Blütezeit der Pflanzen nicht mehr übereinstimmen. Gehen die Insekten aber zur falschen Zeit auf Nahrungssuche, werden manche Pflanzen nicht mehr bestäubt. Das könnte einen weiteren Artenverlust von Insekten und Pflanzen nach sich ziehen. Eine andere Folge könnte ein zunehmender Schädlingsbefall der Pflanzen sein. Durch die sinkende Zahl der Insekten, die sich u.a. von Läusen ernähren, könnten sich die Schädlinge ungehindert ausbreiten.
sök