- Gut zu wissen
Wenn Pflanzen zu „Zombies“ werden
Fotos: Alan Lorance
Lebende Tote kennt man sonst nur aus Hollywood-Filmen, im Pflanzenreich ist dieses Phänomen aber ganz real. So können z.B. bestimmte Zikaden unheilbringende Bakterien, sog. Phytoplasmen, auf Pflanzen übertragen. Diese Bakterien siedeln sich in den Nährstoffleitbahnen der Pflanze an und beginnen damit, die Pflanze neu zu programmieren. Wo dann z.B. bei Astern Blütenblätter sein sollten, werden grün gefärbte, blattartige Strukturen ausgebildet (Fotos). Gartenfreunde kennen Infektionen durch Phytoplasmen auch durch den sog. „Besenwuchs“ (Apfeltriebsucht) an Apfelbäumen.
Wissenschaftler der Uni Jena haben diesen Prozess jetzt untersucht. Demnach sorgt bei den Astern ein bestimmtes Eiweiß aus den Bakterien für die Umwandlung, indem es Eiweiße aus der Pflanze „nachahmt“. „Eine geschlechtliche Fortpflanzung ist dann nicht mehr möglich. Diese Pflanzen werden zu lebenden Toten“, so Prof. Dr. Günter Theißen von der Uni Jena. Ob sich die neuen Erkenntnisse auch irgendwann praktisch nutzen lassen, bleibt abzuwarten.
gvi