- Gut zu wissen
Zulassung von Pestiziden lückenhaft
Foto: UFZ/André Künzelmann
500 Tonnen Pestizide versprühen Deutschlands Haus- und Kleingärtner pro Jahr. Die Wirkstoffe unterliegen der Überwachung durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, da können wir uns ihrer Unbedenklichkeit sicher sein – denken viele. Aber so einfach ist die Sache nicht! Der Umwelteinfluss der Gifte wird vor ihrer Zulassung zwar im Labor geprüft, z.B. an Alge und Wasserfloh. Aber lassen sich solche Ergebnisse auf das Freiland übertragen?
Keineswegs: Wissenschaftler vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) testen die Auswirkungen auf die Umwelt in Fließrinnen (Foto), die natürliche Bäche simulieren. Ergebnis: Pestizide können Wasserbewohner bis zu 30 Mal anfälliger gegen ihre Fressfeinde machen. Ein internationales Forscherteam wies zudem nach, dass „unbedenkliche“ Konzentrationen die Artenvielfalt wirbelloser Tiere in Fließgewässern um bis zu 40 % reduzieren können. Umweltgefahren werden demnach durch die aktuelle Praxis der Risikobewertung unterschätzt.
Quelle: UFZ