- Gut zu wissen
Zwillingsfrüchte im Obstgarten
Foto: www.obstbauseite.de
Herzförmige Zwetschen mit zwei Kernen treten in diesem Jahr häufiger auf. Die Früchte sind wie an einer Naht zusammengesetzt. Beide Fruchtteile entwickeln sich gleich und reifen auch gut aus. Auch bilden sich zwei Kerne. Die Früchte sind gesund und schmecken gut.
Für die Ernte sind die Doppelfrüchte also kein Problem. Aber was ist passiert? Ursächlich für die Anomalien ist der Hitzesommer des Vorjahres und damit verbundener Stress für die Pflanzen. Schon im Sommer werden Blütenknospen für das kommende Jahr angelegt. Treten zur Zeit der Blütenbildung lang anhaltende Trockenheit und Hitze auf, kann es dazu kommen, dass die einzelnen Blüten sich nicht vollständig trennen. So entstehen Blüten mit zwei Stempeln und zusammengewachsenen Fruchtknoten.
Das Phänomen der Doppelfrüchtigkeit tritt bei unterschiedlichen Obstarten auf. Besonders häufig sind Zwetschen und Kiwis betroffen. Aber auch bei Kirschen, Erdbeeren, Himbeeren und Pfirsichen kann die Veränderung auftreten, gelegentlich sogar bei Äpfeln. Auffallend ist auch, dass nicht alle Sorten einer Obstart gleich reagieren. Beim Obsteinkauf findet man diese Verformungen sehr selten, da sie nur in geringem Maße vermarktet werden dürfen.
Bayerische Landesanstalt
für Weinbau und Gartenbau