- Kleingartenwesen
Bundeswettbewerb der Kleingärten
Gewinner der Kleingarten-Meisterschaft in Berlin ausgezeichnet
Foto: Matthias Enter/BDG
Der Bundeswettbewerb
Der Wettbewerb „Gärten im Städtebau“ wurde 1951 ins Leben gerufen, um besondere städtebauliche, ökologische, gartenkulturelle und soziale Leistungen zu würdigen, mit denen Kleingartenvereine über die Grenzen der Gartenanlage hinaus positive Impulse in das Wohnumfeld senden. Für die Endrunde qualifiziert sind jeweils die Gewinner der Landesvorauswahlen. Die Broschüre zum Wettbewerb mit Porträts der 22 Preisträger und weitere Informationen zum Wettbewerb finden Sie auf: https://bit.ly/Bundeswettbewerb
Der „Bundeswettbewerb Gärten im Städtebau“ ist so etwas wie die „Deutsche Meisterschaft der Kleingartenvereine“. Alle vier Jahre wird er vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) und dem Bundesbauministerium ausgelobt. Ende 2022 fand das mit Spannung erwartete Finale am 19. November im Berliner Estrel-Hotel statt.
Für den Wettbewerb hatten sich im Jahr 2021 22 Vereine aus 15 Bundesländern für einen Platz im Bundeswettbewerb qualifiziert. Im Sommer 2022 machte sich dann eine Jury an die schwierige Aufgabe, sich bei einer Reise durch die Kleingartenanlagen ein Bild von den Bewerbern zu machen.
Foto: Matthias Enter/BDG
Außer auf „Kleingärten: Stadtgrün trifft Ernteglück“ – dem diesjährigen Motto des Wettbewerbs – lag ein besonderes Augenmerk auf der städtebaulichen Einordnung der Anlagen, der stadtklimatischen Funktion, Umwelt- und Naturschutzaspekten sowie dem bürgerschaftlichen Engagement der Vereine.
Mit geballter Kraft
Ein langer, sicher oft nicht einfacher Weg hatte die Kleingartenvereine bis zum feierlichen Höhepunkt des Bundeswettbewerbs gebracht. Manch ein Vorsitzender oder eine Vorsitzende hatten dabei die motivierende Kraft des Wettbewerbs für ihre Vereine betont.
Und so hatten Kleingartenvereine mit geballter Kraft, teils in enger Zusammenarbeit mit den Zuständigen ihrer Kommune, die Kleingartenanlagen weiterentwickelt – sei es durch Zertifizierung von naturnahen Einzelgärten, neu gestalteten Gemeinschaftsflächen für die Allgemeinheit oder die Umgestaltung von Anlagen in Kleingartenparks.
Foto: Matthias Enter/BDG
Mit knapp 580 Gästen auf der Preisverleihung zeigten die Kleingartengemeinschaft und ihre Fürsprecherinnen und Fürsprecher aus ganz Deutschland, dass ihnen die Kleingärten, die Würdigung der Arbeit in den Vereinen und nicht zuletzt der Austausch mit Gartenfreundinnen und Gartenfreunden aus ganz Deutschland etwas wert sind.
Ein geselliges Beisammensein vor der Veranstaltung bei einem Frühstück wurde gerne angenommen. Die Stände der Aussteller KVD Kleingarten-Versicherungsdienst, Verlag W. Wächter, Druckhaus Karlsruhe, Deutsches Kleingärtnermuseum in Leipzig, BUND und Deutsche Schreberjugend Bundesverband waren gut besucht und die Wiedersehensfreude und das Interesse am Austausch über die Vereinsgrenzen hinweg deutlich sichtbar. Mit musikalischer Untermalung seitens des Susanne Folk Trios verging die Zeit im Nu.
Die Preisträger
Gold:
KGV „Flora I“ (Dresden)
KGV „Kultur“ (Leipzig)
KGV „Friedrichsgabe von 1947“, Kol. Pilzhagen 3 (Norderstedt)
KGA „Rheinstrandsiedlung“ (Karlsruhe)
KGV „NW 18“ (München)
KGV „Am Schellenberg“ (Castrop-Rauxel)
GV „Am Externberg“ (Dortmund)
Silber:
KGV „Habsburg Gaußstraße“ (Berlin)
KGV „Beim Kuhhirten“ (Bremen)
KGV „Vereinigung Eimsbütteler Gartenfreunde v. 1919“ (Hamburg)
KGA „Weiße Rose“ (Rostock)
KGV „Waldfrieden“ (Freiberg)
KGA „Eulengreuth“ (Dettingen unter Teck)
KGV „1992 – Krautgärten“ (Kelkheim)
VdG „Unter den Nussbäumen – Wiesbaden“ (Wiesbaden)
KGV „Eller“ (Sonneberg)
Bronze:
KGV „Eichtal“ (Braunschweig)
KGV „Deichhorst“ (Delmenhorst)
KGV „Mitte Bad Dürrenberg“ (Bad Dürrenberg)
KGV „Gartenidyll“ (Schönebeck/Elbe)
KGV „Ideal“ (Nürnberg)
KGA „Brückelgraben“ (Ludwigshafen)
Lob für das Kleingartenwesen
Foto: Matthias Enter/BDG Um 11:00 Uhr ging es zum offiziellen Teil im großen Veranstaltungssaal. „Der 25. Bundeswettbewerb macht einmal mehr deutlich, dass Kleingartenanlagen ihren Zweck innerhalb dicht besiedelter Städte ebenso erfüllen wie im ländlichen Raum. Während der elftägigen Reise zeigte sich eindrucksvoll, wie wandlungs- und anpassungsfähig das Kleingartenwesen auf diverse gesellschaftliche Herausforderungen reagiert“, erklärte Dirk Sielmann, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde, in seiner Eröffnungsrede. „In vielen der am Wettbewerb beteiligten Kommunen ist erkannt worden, dass es unabdingbar ist, das Kleingartenwesen in der aktuellen Zeit des Wandels zu fördern und zu unterstützen.“
Foto: Matthias Enter/BDG
Foto: Matthias Enter/BDG
Ministerialdirektor Dietmar Horn, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung und Raumordnung im „Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen“, überbrachte die besten Glückwünsche seitens der Bundesministerin Klara Geywitz. Er betonte den wichtigen Beitrag, den Kleingartenvereine in ganz Deutschland zur wohnortnahen Versorgung mit „Stadtgrün“ und „Ernteglück“, zur Erholung, Gesundheitsvorsorge, Umweltgerechtigkeit und zum sozialen Zusammenhalt in den Städten und Gemeinden leisten, und würdigte Kleingärten als zentralen und unverzichtbaren Teil der Städte und Gemeinden. Seitens des Bundesbauministeriums mache man sich daher für den Erhalt und die Förderung der Kleingartenanlagen bzw. -vereine stark, insbesondere vor dem Hintergrund zunehmenden Flächendrucks in den Ballungsräumen.
Foto: Matthias Enter/BDG Der dritte Redner, Thomas Kleinworth, Bundesfachberater und Jury-Vorsitzender, ging auf die reiche Ernte in den Kleingartenanlagen ein, die weit über das geerntete Obst und Gemüse hinausgeht, und dankte allen, die am Bundeswettbewerb mitgewirkt hatten: „Doch am Ende sind es die Kleingärtnerinnen und Kleingärtner, die dynamischen und gut organisierten Vorstände, die Fachberaterinnen und Fachberater mit ihren Ideen, die als Motoren in den Vereinen den Wettbewerb erst möglich machen!“
Sieger sind alle
Die Spannung war groß, als es an die Verkündung und Auszeichnung der Preisträger mit Bronze, Silber und Gold ging. Angereist mit bis zu 40 Vereinsmitgliedern und Partnern der Kommunen war dies der Moment, auf den alle Vereine gewartet hatten. Herzlich und spritzig führten Sandra von Rekowski, wissenschaftliche Mitarbeiterin des BDG, und Thomas Kleinworth durch die Preisvergabe, anschaulich hinterlegt durch Foto-Präsentationen.
Die Vereine und ihre Partner aus den Kommunen nahmen ihre Urkunden und Pokale mit großer Freude, Stolz oder auch angestacheltem Ehrgeiz in Empfang. Insgesamt wurde siebenmal Gold, neunmal Silber und sechsmal Bronze verliehen. Zusätzlich gab es insgesamt 31.200 Euro Preisgeld.
Die Auszeichnungen würdigen die besonderen sozialen, ökologischen und städtebaulichen Leistungen der Kleingartenvereine. Alle Teilnehmer hatten beispielhaft gezeigt, was unter dem besonderen Schutz des Bundeskleingartengesetzes, als Vereinsgemeinschaft und in guter Zusammenarbeit speziell mit den Kommunen und auch mit lokalen und regionalen Einrichtungen aus dem Bildungs-, Sozial- und Umwelt- und Naturschutzbereich möglich ist. So blieb zu betonen, dass alle, die es bis zum Bundewettbewerb geschafft hatten, Sieger sind!
Foto: Kristina Rainer/BDG
Die feierliche Veranstaltung beendete Dirk Sielmann mit großem Dank an den Ministerialdirektor Dietmar Horn für seine erfreulichen Worte, an die Jury des Bundeswettbewerbs und insbesondere an alle Kleingärtnerinnen und Kleingärtner und Verantwortlichen in den Verwaltungen und der Politik, die erkannt haben, wie wertvoll Kleingärten sind.
Klar ist, das Kleingartenwesen hat vieles zu bieten, und seine Mitglieder sind bereit, auch zukünftig Städte und Kommunen aktiv mitzugestalten!
Sandra von Rekowski,
Eva Foos
BDG