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Ehre und Amt – zwei Seiten einer Medaille
Foto: Leistner Im Rahmen einer Studie des Landesverbandes Sachsen der Kleingärtner konnte ermittelt werden, dass die durchschnittliche Dauer der Funktionsausübung etwa zehn Jahre beträgt. Dieser durchaus gute Wert wird aber auch mit 20 „Dienstjahren“ und länger übertroffen.
Jeweils 27 % der gewählten Personen im Vorstand geben die Funktion aus Altersgründen und wegen Meinungsverschiedenheiten auf, 21,4 % wegen der Unvereinbarkeit mit der beruflichen Belastung und 16,2 % kommen mit dem Verwaltungsaufwand nicht zurecht. Das Durchschnittsalter der Funktionsträger liegt in Sachsen zwischen 56 und 58 Lebensjahren.
Nur etwa 14 % der Funktionäre aller Verbandsebenen sind jünger als 40 Jahre. Obwohl es überall große Anstrengungen zur Verjüngung der Altersstruktur gibt, steht die berufliche Entwicklung logischerweise in dem Alter im Vordergrund. Allerdings waren schon von jeher die Verbandsfunktionäre im höheren Lebensalter in der Mehrzahl. Dies wird auch in naher Zukunft so bleiben und ist auch ein Beleg für das bürgerschaftliche Engagement der Älteren.
Dabei wirken sich die Lebens- und Berufserfahrungen dieser Generation positiv auf das Vereinsleben aus. Gerade diese Altersgruppe trägt mit ihrer Erfahrung und ihrem Können viel zur positiven Lobby des Verbandes bei.
Wichtig: Beratungen und Schulungen
Unser Verband verfügt gerade mit den älteren Ehrenamtlichen über einen nicht zu beziffernden Wert, einen unbezahlbaren Schatz an menschlichem Wissen und Können. Mit unseren bescheidenen Möglichkeiten, wie verschiedenen Formen der öffentlichen Anerkennung und der Ehrung verdienter ehrenamtlich tätiger Funktionäre, bringen wir unsere hohe Achtung ihnen gegenüber zum Ausdruck. Auch im Kleingärtnerverband haben sich viele Mitmenschen verdient gemacht, haben durch ihren Fleiß und ihre Einsatzbereitschaft, aber auch mit ihrem Wissen und Können anderen geholfen und damit einen wertvollen Beitrag für die Kleingärtnergemeinschaft geleistet.
Genauso wichtig wie Anerkennungen und Glückwünsche sind die regelmäßige Kommunikation, Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch und Schulungen für diejenigen, die in unserem Verband aktiv sind. Jährliche Schulungen in den einzelnen Fachbereichen, wie Finanzarbeit und Buchprüfung, Wertermittlung und Öffentlichkeitsarbeit, gehören mittlerweile zum Standardangebot aller Verbände.
In der Schulungstätigkeit nimmt allerdings die Fachberatung einen zentralen Platz ein, weil sie die Hauptinhalte unserer kleingärtnerischen Tätigkeit besonders unterstreicht. Wie kein anderer Funktionsbereich wird die Fachberatung in der täglichen Kleingartenpraxis gebraucht. Es ist kein Zufall, dass unsere Fachberater neben einem hohen Ausbildungsstand auch eine hohe Anerkennung bei den Mitgliedern genießen.
Mit gutem Erfolg bieten unser Landesverband und seine Mitgliedsverbände seit einigen Jahren Schulungen zum Vereins- und Pachtrecht für neu im Amt tätige Kleingärtnerfunktionäre an. Sie werden sehr gut angenommen und bringen oftmals auch neue Sichtweisen auf Gesetze und Ordnungen ins Gespräch. In den Zusammenkünften sind der Optimismus, ein großes Verantwortungsbewusstsein und auch Stolz auf das neue Amt beeindruckend.
Es ist deshalb eine unabdingbare, immer wiederkehrende Aufgabe der Verbände aller Ebenen, diesen Kreis ehrenamtlich wirkender Kleingärtner ständig zu beraten, inhaltlich gute Schulungsveranstaltungen zu organisieren, das ehrenamtliche Wirken zu würdigen und eine intensive „Haltearbeit“ zu betreiben.
Mit dem Bemühen, die Rahmenbedingungen für das Wirken der Vereine und Verbände weiter zu verbessern, leisten der BDG und seine Mitgliedsverbände einen großen Beitrag zur Zukunft des Kleingartenwesens. Diese Zukunft wird wesentlich von der fachlichen Kompetenz der Funktionäre, der öffentlichen Darstellung des Kleingartenwesens und der Mitgliederbewegung bestimmt.
Karl-Heinz Leistner,
Vorstandsmitglied im Landesverband Sachsen der Kleingärtner