- Kleingartenwesen
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Gärtnern ist im Verein am schönsten
Neuen Kleingärtnern die ersten Schritte erleichtern
In den ca. 14.500 Kleingärtnervereinen begrüßen wir jährlich etwa 3 bis 5 % neue Parzellenpächter und Vereinsmitglieder. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung, zumal unter den „Neuen“ zunehmend mehr junge Familien mit Kindern sind.
Foto: Leistner
Wer neu ist, braucht vor allem Informationen über das Vereinsleben, über den Jahresablauf, über Traditionen und wiederkehrende Ereignisse, über Gepflogenheiten und Ordnungen im Verein. Neue Leute bringen aber auch neue Ideen mit, sie wollen von Anfang an gehört und nach ihrer Meinung gefragt werden. Bereits bei den ersten Begegnungen in der Anlage bilden sich unsere neuen Mitglieder eine Meinung zum Verein und seinen Verantwortungsträgern.
Es ist daher wichtig, dass die Kleingärtnervereine die neuen Vereinsmitglieder einladend aufnehmen, dass freundschaftliche Gespräche stattfinden und Unterlagen des Vereins übergeben werden. Besonders in größeren Vereinen oder auf Verbandsebene gehört es schon zur Tradition, einen Gedankenaustausch mit allen neuen Vereinsmitgliedern zu organisieren.
Nicht selten erhält ein neues Mitglied bei seiner Aufnahme in den Verein durch die Mitgliederversammlung sogar ein kleines, an diesen Tag erinnerndes Präsent. Das kann ein Jahresabonnement für die Verbandszeitschrift „Gartenfreund“ sein, sofern der Verein die Zeitschrift nicht automatisch bezieht, aber auch eine Vereinschronik oder eine Gartenschere mit eingeprägtem Vereinsnamen.
Eine solch freundliche Aufnahme in den Verein fördert die Bereitschaft der neuen Vereinsmitglieder zum Mittun, und schließlich leben unsere Vereine von der aktiven Mitarbeit aller. Es gibt viele Möglichkeiten, seinen Kleingärtnerverein kennenzulernen und darin seinen eigenen Platz zu finden.
Die erste Saison ist besonders spannend
Auch in diesem Jahr werden wieder einige Tausend neue Kleingärtner unter uns sein und ihre ersten Erfahrungen mit dem Hobbygärtnern machen. Mit Bedacht haben sie einen bestimmten Kleingärtnerverein gewählt. Neben der Entfernung zum Wohnort und der Erreichbarkeit der Kleingartenanlage spielten bei der Wahl sicher auch Fragen der Darstellung des Vereins, seines öffentlichen Rufes und seiner Anlagengestaltung eine nicht geringe Rolle.
Die neuen Kleingärtner haben sich im Winterhalbjahr wohl die allermeisten Gedanken über ihre erste Saison auf der Kleingartenparzelle gemacht, etwa dazu, wie Pflanzen gut wachsen und prächtig blühen oder reichen Ertrag liefern.
Neben Überlegungen zur Auswahl der Samen- und Pflanzensorten und zur Anschaffung geeigneter Gartengeräte gab es bestimmt auch Überlegungen zu den Gartennachbarn und den Vereinsmitgliedern. Manche haben sich sicher gefragt, wie sie im Kreis der Kleingärtner als „Neue“ aufgenommen und welche Aufgaben ihnen im Verein übertragen werden.
Im Laufe des Jahres finden durch Gespräche mit anderen Vereinsmitgliedern, durch Gartenlektüre u.Ä. neue Begrifflichkeiten, wie Pikieren, Okulieren, Fruchtformen oder Reißer, Eingang in ihren Sprachschatz. Spätestens mit der ersten Ernte von gesundem, frischem Obst und Gemüse werden unsere neuen Gartenfreunde dann wie wir das Glücksgefühl eines erfolgreichen Kleingärtners erfahren, und sie möchten die Erholung an den Wochenenden und nach getaner Tagesarbeit sicher nicht mehr missen.
Karl-Heinz Leistner,
Vorstandsmitglied im Landesverband
Sachsen der Kleingärtner