- Kleingartenwesen
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Grüne Adern
Ort der Begegnung
Jeder Verein hat auch sein Vereinsleben: Es werden Feste gefeiert, Flohmärkte oder Pflanzenbörsen veranstaltet, Turniere abgehalten und das eine oder andere Kaffeekränzchen gemacht. Viele dieser Veranstaltungen sind offen für jedermann.
Besucher von außerhalb können sich so nicht nur über das Kleingartenwesen informieren, sie können auch vom Fachwissen und „grünen Daumen“ der Mitglieder profitieren, Pflanzen für den eigenen Garten erwerben oder einfach mitfeiern. Dies fördert den Austausch zwischen den Mitgliedern und den Nachbarn aus den umliegenden Stadtteilen.
Foto: Müller
So entstehen dann auch gemeinsame Projekte: Es gibt Schulgärten, in denen Kindern gezeigt wird, wofür z.B. die Kerne in den Tomaten gut sind, wo die Kartoffel wächst oder warum es „auch“ grünen Spargel gibt.
Einige Vereine unterstützen auch die lokalen Tafeln mit Parzellen, in denen Obst und Gemüse für die Tafel angebaut werden. All dies ist ein großer Gewinn für den jeweiligen Stadtteil.
Sprachrohr
Darüber hinaus leisten Vereine auch wichtige Öffentlichkeitsarbeit. Wenn z.B. eine Anlage einem Neubaugebiet weichen soll, wenn in der näheren Umgebung des Vereins eine Fabrik gebaut wird oder wenn es zu Einbrüchen in den Lauben kommt, dann ist es notwendig, die Meinung der Kleingärtner dazu nach außen zu vertreten. Der Verein kann deren Interessen gegenüber dem jeweiligen Verband, den Nachbarn oder aber der Politik einheitlich formulieren.
Konkreter Nutzen
Von den oben genannten Leistungen profitieren die Mitglieder oft nur indirekt. Der eine oder andere wird sich aber fragen, was er ganz konkret davon hat, dass er in einem Verein ist – wenn man mal davon absieht, dass eine Mitgliedschaft im Allgemeinen die Voraussetzung für die Pacht einer Parzelle ist.
Dabei gibt es viele Angebote, die sich speziell an die Mitglieder richten, so z.B. die fachliche Beratung oder interne Seminare und Fortbildungen. Der Verein sorgt auch für eine unabhängige und neutrale Wertabschätzung der Pachtparzelle, wenn diese aufgegeben werden muss. Außerdem steht der Vorstand für Fragen oder auch ganz praktische Hilfe zur Verfügung.
Dabei steckt eine Menge Arbeit dahinter, Freiwillige zu finden, die diese Aufgaben ehrenamtlich übernehmen, und sie entsprechend weiterzubilden, damit sie auch als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
Grüne Adern
Wie man sieht, leisten Kleingärtnervereine eine ganze Menge. Jeder bringt sich dabei nach seinen Möglichkeiten und mit seinem eigenen Engagement ein. Die Antwort auf die Frage, was ein Verein leistet, ist vielschichtig und umfangreich. Sollte ich sie in einem Satz zusammenfassen, so würde ich sagen: Kleingärtnervereine verbinden, versorgen, halten am Leben – es sind die grünen Adern unserer Städte!
Dr. Bernd Görtler
Beisitzer für Veranstaltungen im
Landesverband der Gartenfreunde Bremen