• Kleingartenwesen

Integrierter Pflanzenschutz

Gartenfreunde als Vorreiter

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Nisthilfen
  • Pflanzenschutz
  • Pflanzenschutzmittel
  • Pflanzenstärkungsmittel

Nisträume für NützlingeFoto: picture alliance/Arco Images GmbH Teil des Integrierten Pflanzenschutzes ist das Bereitstellen von Nisträumen für Nützlinge.


Kleingärtnern haftet der Ruf an, nicht gerade zimperlich zu sein, wenn es darum geht, chemische Pflanzenschutzmittel einzusetzen. Zu Unrecht: Kleingärtner verwenden wesentlich seltener Pflanzenschutzmittel als Hausgärtner! Das hat vor Kurzem erst eine Studie der Bundesan­stalt für Landwirtschaft und Ernährung gezeigt.

Immer öfter praktizieren die Gartenfreunde den „Integrierten Pflanzenschutz“. Bei diesem Konzept steht weniger die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln als die Gesunderhaltung einer Pflanze im Vordergrund. Mit verschiedenen gärtnerischen Methoden soll der Einsatz von Pflan­zen­schutz­mit­teln vermieden oder zumindest auf das Nötigste beschränkt werden.


Fachgerecht gärtnern

Der Integrierte Pflanzenschutz beginnt bei der Auswahl der passenden Pflanzen zum passenden Standort. Der Anbau von Pfirsichen in einer feucht-kal­ten Region ist z.B. wenig sinnvoll, möchte man den Einsatz von Chemie im Garten vermeiden. Ebenso sollten robuste, widerstandsfähige und nach Möglichkeit resistente Sor­ten gewählt werden. Auch der richtige An­bauzeitpunkt ist wichtig. So können Sie schon mit einem früheren oder späteren Anbau verhindern, dass Ihre Pflanzen er­kranken.

Zum Integrierten Pflanzenschutz gehören ebenso eine ausgewogene Düngung und Bewässerung, genau wie der pflegliche Umgang mit dem Boden durch eine Mehrfelderwirtschaft, der Einsatz von Grün­dünger und Flächenkompostierung sowie andere Arten des Mulchens. Durch optimale Wachstumsbedingungen sollen so die Widerstandskräfte der Pflanzen erhöht werden, sodass sich Krankheiten und Schädlinge gar nicht erst ausbreiten können.


Wirkungsvolle Alternativen

Wollen Sie auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verzichten, ist es auch wichtig, die bio­lo­gi­sche Selbstregulation ein­zubeziehen. Lassen Sie „nützliche“ Insekten „schädliche“ Insekten be­kämp­fen. Das Herstellen von kleinen Ha­bitaten, Nisträumen und Futterplätzen wird Ihnen durch ein ausgeglichenes „Schädling-Nützling-Verhältnis“ gedankt. Setzen Sie auch auf Produkte mit Bakterien oder Faden­wür­­mern (Nema­to­­den), um Schaderreger zu bekämpfen.

Die manuelle oder mechanische Bekämpfung von Schadorganismen ist in einigen Fällen leicht umgesetzt. Das Absammeln von Schnecken, das Auskneifen von mit Mehltau befallenen Trieb­spit­zen oder das Abpflücken von mit Pilzkrankheiten befallenem Obst, ebenso das Beseitigen von befallenem Laub, allgemein als Hygienemaßnahmen bezeichnet, sind elementar.


PflanzenschutzmittelQuelle: IVA


Biotechnische Maßnahmen, wie z.B. Leimtafeln oder Lockstofffallen, sind mit einer gewissen Vor­sicht zu genießen. Denn mit diesen werden nicht nur Schädlinge gefangen, sondern auch Nütz­lin­ge. Trotzdem sind sie chemischen Pflanzenschutzmitteln vorzuziehen. Auch der Einsatz von Pflan­zen­stär­kungs­mit­teln kann helfen, den Befall durch Schädlinge oder Krankheiten zu reduzieren.


Mit Konsequenz zum Erfolg

Sollte es nun bei aller Mühe immer noch zu einem für die Pflanze oder die Ernte be­drohlichen Schädlingsbefall kommen, dürfen Sie auch zugelassene Pflanzenschutzmittel einsetzen. Wenden Sie das Mittel fachgerecht an und bevorzugen Sie möglichst selektive Wirkstoffe, die speziell auf einen Schädling abgestimmt sind. Mit der konsequenten Anwendung des Integrierten Pflan­zen­schut­zes sollte es Ih­nen aber möglich sein, den Garten frei von Pflanzenschutzmitteln zu halten und so unbelastetes Obst und Gemüse zu ernten.

Thomas Kleinworth
Geschäftsführer und Fachberater 
des Landesverbandes Schleswig-Holstein 
der Gartenfreunde

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