- Kleingartenwesen
Start der Serie „Kleine Gärten, große Wirkung“
Foto: mauritius images/imageBROKER/Hans Blossey
Wozu sind eigentlich diese Kleingärten gut? Nur dafür, dass dort irgendwelche „Gartenfreunde“ Obst und Gemüse für sich selbst anbauen? Müssen wirklich so große Flächen in einer Stadt frei gehalten werden, nur dafür, dass dann „privilegierte“ Personen ihrem Hobby nachgehen können? Welchen Nutzen hat die Gesellschaft davon, dass es Kleingärten gibt?
Solche Fragen hört man immer öfter – meistens von einigen Vertretern der Bau- und Immobilienwirtschaft. Sie hoffen, mit der Bebauung von Kleingartenflächen das große Geld zu machen, und versuchen, das Interesse an Bauland gegen das Kleingartenwesen auszuspielen – alles nach dem Motto: „Kleingärtner verhindern, dass es mehr bezahlbaren Wohnraum gibt!“
Dabei wird gerne vergessen, dass Kleingärten unersetzliche Bestandteile einer zukunftsfähigen Stadt sind. Sie erfüllen wichtige soziale und ökologische Funktionen, die allen Bewohnern einer Stadt und nicht nur den Gartenfreunden großen Nutzen bringen. Kleingärten werten das Wohnumfeld um die Anlagen auf und erhöhen die Lebensqualität für die Anwohner, davon profitierten am Ende sogar auch die Vertreter der Immobilienwirtschaft – was diesen nicht immer klar zu sein scheint.
Wer denkt, dass der Abriss von Kleingartenanlagen lediglich Unannehmlichkeiten für die Pächter der Parzellen nach sich zieht, hat das nicht verstanden. Kleingärten sind mehr als private Anbauflächen für Obst und Gemüse. Das Verschwinden von Kleingärten ist immer ein großer Verlust für alle Bewohner einer Stadt.
Vielfältiger Nutzen
Grund genug, in der Zeitschrift "Gartenfreund" und auf www.gartenfreunde.de in einer Serie den Nutzen der Kleingärten für Mensch und Natur zu verdeutlichen. Unter dem Titel „Kleine Gärten – große Wirkung“ werden wir in den nächsten Ausgaben erklären, warum das Gärtnern auf den Parzellen kein bloßer Selbstzweck ist, sondern Vorteile für alle bringt.
Wir schildern, welche Rolle Kleingärten etwa für die Gesundheit der Stadtbewohner spielen. Wir stellen dar, inwiefern Kleingartenanlagen wichtig für die Stadtnatur sind oder die Kleingärtner zum Erhalt der Kulturpflanzenvielfalt beitragen. Wir beschreiben die Rolle der Kleingärtnervereine bei der Integration und der Umweltbildung für Kinder und Jugendliche. Und wir erläutern, wie Kleingartenanlagen helfen, die Folgen von Wetterextremen abzumildern, wie sie das Mikroklima in den Städten verbessern oder dass sie wichtige Erholungsräume für die Bewohner einer Stadt sind.
Was wollen wir?
Diese Liste ließe sich lange fortsetzen: Die Gartenfreunde pflegen etwa kostenlos öffentliche Grünflächen oder sind ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor, und Kleingartenanlagen tragen zur Wertschöpfung in den Kommunen bei. Auch die Tatsache, dass auf den Parzellen das Wissen über fachgerechtes Gärtnern bewahrt und weitergegeben wird, wird oft vergessen.
Schluss also mit dem Gerede darüber, dass nur ein paar „Privilegierte“ etwas von den grünen Kleingartenflächen in unseren Städten haben! Kleingärten sind für alle gut! Das werden wir in den nächsten acht Ausgaben vom „Gartenfreund“ und und bis zum Novemer 2019 auf gartenfreunde.de zeigen. Zum Abschluss ziehen wir ein Fazit und werfen einen Blick in die Zukunft. Denn wir wollen, dass auch in Zukunft die Gartenfreunde und die Anwohner der Kleingartenanlagen von der großen Wirkung unserer kleinen Gärten profitieren!
Sören Keller
Verlag W. Wächter
Geplante Themen
- Welchen Nutzen hat Grün in der Stadt?
- Kleingärten machen gesund!
- Hier lernt man „Natur“
- Die Kraft der Integration
- Wildes Leben in den Anlagen
- Kleingärten für das Klima
- Nutzpflanzen überall
- Grün für alle!
- Was wir wollen!