- Gemüse
Chicorée – Frischgemüse auch im Winter
Wurzeln für die Treiberei ausgraben
Foto: Das Gartenarchiv/H.-J. Kahl Geerntet werden die Wurzeln, die für die Treiberei vorgesehen sind, im Spätherbst, vor den ausdauernden Nachfrösten. Dafür eignet sich eine Grabegabel, um die Wurzeln möglichst unbeschadet aus dem Boden zu holen. Zeitgleich werden die grünen Blätter bis auf 5 cm zurückgeschnitten.
Um für einen längeren Zeitraum Wurzeln zum Treiben vorrätig zu haben, schlagen wir sie ein. Als Zwischenlager verwenden wir unsere Frühbeete und schützen die Wurzeln mit Laub vor Frost. Andere geeignete Lager wären eine kühle Garage oder ein Keller.
Die Treiberei
Je nach Bedarf werden die Wurzeln dann aus dem Einschlag geholt, um sie zum Treiben zu bringen. Hierfür benötigt man einen dunklen Kellerraum bei Temperaturen von 12 °C bis höchstens 16 °C.
Das Kompost-Sand-Gemisch, das wir zum Treiben benötigen, bringen wir eine Woche vorher in den angedachten Raum, damit es die dortige Temperatur annehmen kann (nicht zu kühl ist). Die Chicoréewurzeln, die gleich groß sein sollten, stellen wir aufrecht dicht aneinander in Kisten oder Eimer. Dann werden die Zwischenräume bis zum oberen Ende der Rüben mit dem Kompost-Sand-Gemisch verfüllt. Anschließend wird gegossen.
Bevor wir die Wurzeln sich selbst überlassen, muss wirklich sichergestellt sein, dass der Raum absolut dunkel ist, andernfalls werden aus den zu erwartenden weißen Trieben grüne.
Foto: © Scheu-Helgert Die eigentliche Ernte der Chicoréeköpfe beginnt nach drei bis vier Wochen. Innerhalb der ersten 14 Tage kann der neugierige Gartenfreund schon das zarte Wachstum beobachten. Damit die einzelnen Triebe bei der Ernte nicht auseinanderfallen, schneiden wir sie immer mit einem Stück Wurzel ab.
Um ein gutes Wachstum zu erzielen, verwenden wir immer wieder ein neu angesetztes Kompost-Sand-Gemisch, das Gebrauchte kommt auf unseren Mistkompost. Mit dieser bedarfsorientierten Treiberei ernten wir in den ganzen Wintermonaten Chicorée.
Tipp: Wenn Sie einige Wurzeln im Freiland überwintern lassen, wachsen aus ihnen im Folgejahr traumhaft blau blühende große Wegwarten.
Hartmut Clemen
Landesfachberater des Landesverbandes
der Gartenfreunde Bremen