- Pflanzenporträts
Die ganze Welt des Basilikums
Mehr als Tomate-Mozzarella
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Basilikum ist eines der bekanntesten Küchenkräuter und spielt insbesondere in der mediterranen Küche eine zentrale Rolle. Sorten des Typs „Genoveser“ zeichnen sich durch das klassische Basilikum-Aroma aus, während andere Arten und Zuchtformen Duftnoten besitzen, die an Anis, Zitrone oder Zimt erinnern. Was das Aroma betrifft, sind einige milder, andere besitzen einen besonders intensiven oder sogar leicht pfeffrig-scharfen Geschmack.
Der Klassiker
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Britisches Basilikum
Die bekanntesten Sorten des klassischen Basilikums (Ocimum basilicum) gehören zum Typ „Genoveser“. Diese Pflanzen besitzen mittelgroße, weich gewölbte, mittelgrüne Blätter und erreichen eine Höhe von etwa 30 cm. Sie werden typischerweise zum Würzen von Soßen, Pizza und Salaten verwendet.
Das Salatblättrige Basilikum (‘A Foglia di Lattuga’) kann bis zu 60 cm hoch werden und unterscheidet sich durch deutlich größere, festere und gewölbte Blätter, die etwa die Größe einer Kinderhand erreichen. Ebenfalls große Blätter hat das Neapolitanische Basilikum (z.B. ‘Napoletano Bolloso’), das bis zu 70 cm hoch wächst und ein kräftiges Aroma mit pfeffrigen und leicht bitteren Noten aufweist. Beide eignen sich hervorragend für Pesto und Tomate-Mozzarella-Salat.
Das Britische Basilikum (British Basil) ist eine englische Selektion, die besonders widerstandsfähig gegenüber Kälte und Wind ist. Die Pflanzen erreichen eine Höhe von etwa 60 cm, haben mittelgrüne Blätter und zeichnen sich durch das klassische Basilikum-Aroma aus und können dementsprechend verwendet werden.
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‘Pesto Perpetuo’
Die Sorte ‘Pesto Perpetuo’ wird bis zu 70 cm hoch und ähnelt in der Blattform den bereits genannten Typen. Sie besitzt jedoch eine auffällige weiße Panaschierung am Blattrand. Da sie sehr spät blüht, kann sie kontinuierlich geerntet werden, weshalb sie auch als „Ewiges Pesto“ bekannt ist.
Das Rotblättrige Basilikum (O. basilicum var. purpurascens) erreicht eine Höhe von etwa 30 cm und ist eine Farbvariante des klassischen Basilikums. Die Sorten sind jedoch meist weniger aromatisch.
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Rotblättriges Basilikum
Aroma konservieren
Foto: margo555/Adobe StockWenn Sie auch in den Wintermonaten nicht auf das Aroma Ihres eigenen Basilikums verzichten möchten, gibt es verschiedene Möglichkeiten zum Bewahren. Im Gegensatz zu vielen anderen Kräutern ist das Trocknen weniger empfehlenswert, da dabei fast das gesamte Aroma verloren geht. Besser ist es, morgens frische Blätter von nicht blühenden Pflanzen zu ernten und sie in Öl einzulegen – so bleibt das Basilikum bis zu fünf Monate verwendbar. Eine weitere Möglichkeit ist das Einfrieren. Damit die Blätter beim Auftauen ihre frische grüne Farbe behalten, sollten sie zuvor kurz blanchiert werden. Ebenso funktioniert das Einlegen in Essig, um diesen zu aromatisieren, oder Sie stellen ganz einfach Pesto her.
Die Exotischen
Das Feinblättrige oder Griechische Basilikum (O. basilicum var. minimum) wird etwa 30 cm hoch und zeichnet sich durch kleine, feste Blätter aus. Einige Sorten wachsen kompakt und kugelig, weshalb sie sich gut für den Anbau in Töpfen und Balkonkästen eignen. Geschmacklich entspricht es dem klassischen Basilikum-Aroma. In der griechisch-orthodoxen Kirche wird es traditionell als Weihwasserwedel genutzt.
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Griechisches Basilikum
Das Türkische Buschbasilikum erreicht ebenfalls etwa 30 cm Höhe und hat einen süßlichen, fast parfümartigen Duft.
Das Zitronen-Basilikum (Ocimum americanum) wird je nach Sorte zwischen 40 und 60 cm groß. Die Blätter sind eher klein und fein und besitzen ein frisches Zitronen- bis Limettenaroma. Aufgrund dieser Eigenschaft eignet es sich besonders gut für asiatische Gerichte, Fischgerichte und Süßspeisen wie Obstsalat. Im Gegensatz zum klassischen Basilikum entfaltet es sein intensivstes Aroma kurz vor der Blüte.
Das Zimtbasilikum (Ocimum basilicum var. cinnamomum) wird etwa 60 cm hoch und verströmt einen süßlichen, intensiven Zimtduft. Es eignet sich besonders gut für Süßspeisen und Kräutertees.
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Zimtbasilikum
Unter den Begriff Thai-Basilikum fallen mindestens drei Arten, die in der thailändischen Küche als Gewürz verwendet werden:
- „Horapa“ (Ocimum basilicum var. thysiflorum): Besitzt ein Anis- bzw. Lakritzaroma und wird hauptsächlich zum Würzen von Suppen und Soßen verwendet. Bei Einsetzen der Blüte färben sich die obersten Blätter purpurrot.
- „Maenglak“ (Ocimum americanum): Hat leicht behaarte Blätter und einen intensiven Zitronenduft. Es wird für Fisch, Suppen und in Getränken verwendet.
- „Bai Ka-Prao“ (Ocimum tenuiflorum): Wird in Wok-Gerichten und zu gebratenem Fleisch genutzt.
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„Horapa“
Das Indische Basilikum (Ocimum tenuiflorum), auch als Tulsi oder Heiliges Basilikum bekannt, wächst als kleiner Strauch und kann bis zu 100 cm hoch werden. Die Blätter sind im Vergleich zu anderen Basilikumarten fein behaart. Der Gehalt an ätherischen Ölen variiert je nach Standort und Alter der Pflanze. Sein Aroma erinnert an Nelken oder Piment. In der hinduistischen Tradition gilt Tulsi als heilig und wird im Ayurveda als Tee eingesetzt.
Das Kampfer-Basilikum (Ocimum kilimandscharicum) bildet robuste Sträucher mit bis zu 120 cm Höhe. Die Blätter haben einen intensiven Kampferduft und werden daher vor allem als Tee- und Heilpflanze genutzt. In Kenia wird es großflächig zur Gewinnung bestimmter Wirkstoffe angebaut. Zudem dient es als robuste Veredelungsunterlage für empfindlichere Sorten.
Das Afrikanische Strauchbasilikum ‘African Blue’ ist eine Kreuzung aus dem Afrikanischen Kampfer-Basilikum (O. kilimandscharicum) und dem Rotblättrigen Basilikum (O. basilicum var. purpurascens). Es erreicht eine Höhe von etwa 100 cm, verholzt im unteren Bereich und wird oft als Hochstämmchen angeboten. Bei einem hellen, nicht zu kalten Standort kann es sogar überwintert werden. Aufgrund seiner rot-grünen Laubfärbung und rosa-violetten Blüten wird es meist als Zierpflanze angesehen, doch sein Aroma entspricht dem klassischen Basilikum und es kann entsprechend verwendet werden. Die Sorte bildet keine Samen und ist daher nur als Pflanze erhältlich.
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‘African Blue’
So gedeiht Basilikum
Möchten Sie Basilikum selbst aus Samen ziehen, können Sie diese kurze Kulturanleitung als grobe Orientierung für alle erwähnten Arten und Sorten nehmen.
Aussaat und Anzucht
- Zeitpunkt: Ab März auf der Fensterbank oder ab Mai direkt ins Freiland
- Aussaatort: Töpfe, Anzuchtschalen oder direkt ins Beet
- Substrat: Anzuchterde
- Aussaattechnik: Lichtkeimer – Samen nur leicht andrücken, nicht mit Erde bedecken
- Keimtemperatur: 18–22 °C
- Keimdauer: 7–14 Tage
- Feuchtigkeit: Gleichmäßig feucht halten, aber Staunässe vermeiden
- Bei Straucharten pikieren, sobald die Sämlinge zwei bis drei Blattpaare haben, vereinzeln und in größere Töpfe setzen
- Pflanzabstand: 25 cm (im Beet)
Standort und Pflege
- Standort: Sonnig, warm, windgeschützt
- Boden: Locker, humos, gut durchlässig. Nicht auf kalten, nassen Böden – Wurzelfäulegefahr!
- Gießen: Regelmäßig, aber mäßig – keine Staunässe
- Düngen: Alle zwei bis drei Wochen mit organischem Flüssigdünger oder Kräuterdünger
- Ernte: Junge Triebspitzen regelmäßig ernten, um buschiges Wachstum zu fördern und um Blütenbildung zu vermeiden, da sonst das Aroma der Blätter abnimmt.
Bezugsquellen
Gerrit Viets
Redaktion „Gartenfreund“, Verlag W. Wächter