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Wildpflanzen: Echte Goldnessel
Foto: Breder Die Goldnessel gehört zu den Taubnesseln: Ihre Blätter sehen zwar Brennnesselblättern ähnlich, sie besitzen aber keine Brennhaare. Die Pflanzen sind auch nicht mit der Brennnessel verwandt. Der lateinische Name „Lamium" bedeutet „Taubnessel", den Artnamen „galeobdolon" erklärt die Fachliteratur als „antiken Pflanzennamen".
Die Pflanze wächst im Schatten unter Bäumen. Sie bildet lange, wintergrüne Ausläufer und wird gerne als Bodendecker verwendet. Die Tüpfelmale auf der Unterlippe der Blüte (siehe „Steckbrief") dienen Insekten als Wegweiser zum Nektar. Insbesondere Bienen wissen das reichliche Nahrungsangebot zu schätzen. Alle Taubnesseln – ob weiß, rot oder gelb – erhielten so auch den Beinamen „Bienensaug".
Die Goldnessel ist in krautreichen Laub- und Nadelmischwäldern zu Hause. Man findet sie auch unter Gebüschen und an schattigen bis halbschattigen Wegrändern. Sie gedeiht auf frischen, nährstoffreichen, lockeren und humosen Lehmböden und fühlt sich sowohl im Flachland als auch im Gebirge wohl. Ihre Verbreitung reicht von Europa über die Türkei bis hin zu den Kaukasischen Ländern.
„Steckbrief"
Botanischer Name: Lamium galeobdolon
Familie: Lippenblütengewächse (Lamiaceae)
Blütenfarbe: hellgelb
Blüte: Blüten in blattachselständigen Scheinquirlen, Krone 1,5 bis 2,5 cm lang, Oberlippe helmförmig, besonders am Rand lang bewimpert, Unterlippe dreiteilig mit strichförmigen, braunroten Zeichnungen (Tüpfelmalen) auf der Innenseite
Blütezeit: Mai bis Juni
Frucht: vier kleine Nüsschen (Klausen), über Ameisen verbreitet
Wuchshöhe: 15 bis 50 cm
Stängel: niederliegend bis aufrecht, vierkantig, unten dicht, sonst locker behaart
Blätter: gekreuzt gegenständig, oft gefleckt, eiförmig bis herzförmig, gekerbt, 1 bis 8 cm lang, 2 bis 4 cm breit
Vorkommen: häufig
Besondere Eigenschaft: gerne als Bodendecker an schattigen Standorten verwendet
Christiane Breder