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Erdbeerspinat

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ErdbeerspinatFoto: Stein Erdbeerspinat ist auch als Zierpflanze ein interessanter Blickfang für die Terrasse oder den Balkon Was haben die Menschen schon alles probiert und gegessen! Nicht immer war der Tisch so reichlich gedeckt wie heute, und Abwechselung im Speisezettel hat man angesichts fehlender oder teurer Gewürze schon immer geschätzt.

Heute sind die Märkte übervoll mit Spezialitäten, und manch eine würden Gartenfreunde vielleicht gern einmal im eigenen Garten anbauen – besonders dann, wenn es um die große Zahl der Spinatgemüse geht. Versuchen Sie es doch einmal mit Erd­beer­spi­nat.

Der Name „Erdbeerspinat" weist auf die roten, saftigen, essbaren Früchte hin, die leicht süßlich schmecken. Sie ähneln zwar den aromatischen Wald- und Monatserdbeeren, fallen aber im Geschmack dagegen ab und haben eher ein etwas fades Aroma.

Diese alte Kulturpflanze wurde allmählich vom Spinat verdrängt, dessen Blätter nicht einzeln gepflückt werden müssen und auch wesentlich größer sind. Solange Erdbeerspinatpflanzen noch wachsen, kann man sie kaum vom Spinat unterscheiden. Ist die unscheinbare Blüte jedoch vergangen, schmückt sich dieses ei­gen­ar­ti­ge Gemüse mit auffälligen Scheinbeerenfrüchten. Leuchtend rot prangen sie aufgereiht an einem bis zu 30 cm langen Fruchtstand.


Herkunft


Erdbeerspinat säenFoto: Stein Wie Spinat säen Sie Erdbeerspinat ab Mitte März bis Anfang August in Reihen von ca. 25 cm Abstand Der Erdbeerspinat (Blitum capitatum) ist eine Wildpflanze aus dem südlichen Europa und Kleinasien. Bevor der heute übliche Spinat – aus Mittelasien über das maurische Spanien zu uns gelangt – in Europa die Gärten eroberte, war der Erdbeerspinat ein all­ge­mein gebräuchliches Gemüse. Wegen seiner kleineren Blätter und der kurzen Erntezeit zog er im Wettlauf um die Gunst der Kü­chen­mam­sells allerdings „den Kürzeren".

Erst nach dem Ersten Weltkrieg verschwand der Erdbeerspinat von der Speisekarte. Abbildungen aus der Kaiserzeit zeigen ihn als prächtige Dekoration auf üppigen Tafeln, den Braten ver­schö­nernd mit leuchtend roten Früchten. Und so – als Dekoration – sollten wir diese ungewöhnliche Pflanze auch nutzen.


Einfache Anzucht

Säen Sie Erdbeerspinat wie Spinat aus: ab Mitte März bis Anfang August in Reihen von zirka 25 cm Abstand. Die Pflanzen kommen mit vollsonnigen bis halbschattigen Plätzen zurecht und sind anspruchslos, was den Boden betrifft. Größer und üppiger ge­dei­hen sie aber auf humosem, mit Kompost angereichertem Gartenboden.

Nach etwa sechs bis sieben Wochen ist das Grünreifestadium erreicht. Man kann die Pflanzen dann abschneiden und nach Spinatrezepten kochen oder als Salat zubereiten. Steht der Erdbeerspinat als Einfassung an Wegrändern, bleibt er über Monate eine auffallende, attraktive Erscheinung.

Es lohnt sich auch, einige Jungpflanzen rechtzeitig in Balkonkästen zu pikieren oder sie von vornherein dünn verteilt in Töpfe oder Balkonkästen auszusäen; die Töpfe sollten dabei einen Mindestdurchmesser von 12 bis 13 cm haben. Als Zierpflanzen schmücken sie viele Wochen lang mit appetitlichen leuchtend roten Früchten.

Mein Tipp: Lassen Sie die Pflanzen mit reifen Früchten im Beet stehen, dann sät sich der Erd­beer­spi­nat über Jahre selbst aus. Das kann, je nach Geschmack, eine Freude oder auch ein Ärgernis sein.

 

Der Küchentipp


Gebackener Ziegenkäse mit Erdbeerspinat

Zutaten (für 4 Portionen):
150 g Blätter vom Erdbeerspinat, 4 Scheiben Baguette, 50 g Butter, 150 g Ziegenkäse, 2 EL Traubenessig, Salz und Pfeffer, 6 EL Pflanzenöl, zirka 250 g Erdbeerspinatfrüchte

Zubereitung:

  1. Baguettescheiben auf beiden Seiten mit Butter bestreichen und mit Käse belegen. Im vorgeheizten Backofen bei 200 °C 10 Minuten backen.
  2. Inzwischen die Blätter des Erdbeerspinates putzen, waschen und abtropfen lassen. Aus Essig, Salz, Pfeffer und Öl eine Vinaigrette rühren und die Blätter und Früchte des Erdbeerspinates unterheben.
  3. Salat auf Portionstellern anrichten und mit den heißen Käsebroten servieren.

Erdbeerspinat mit Zitronensauce

Zutaten (für 4 Portionen):
250 g Blätter vom Erdbeerspinat, 200 ml Sahne, 1 unbehandelte Zitrone, Salz, Pfeffer, Zucker, 1 Bund Zitronenmelisse

Zubereitung:

  1. Die Sahne mit Streifen von der Zitronenschale, 1 bis 2 EL Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Zucker zum Kochen bringen und so lange einkochen, bis sie dicklich wird.
  2. Die Blätter des Erdbeerspinates und die Zitronenmelisse putzen, waschen, abtropfen lassen und in Streifen schneiden, unter die angedickte Sahne heben und zirka 5 bis 10 Minuten ziehen lassen.
  3. Auf Portionsteller anrichten, mit Sesamcroutons bestreuen und als Vorspeise servieren.

 

Brigitte Stein

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