- Pflanzenporträts
Gehölze für trockene Standorte
Trockenheitskünstler für den Garten
Längere Trockenzeiten und hohe Temperaturen?Für manche Gehölze kein Problem, sie sind aufgrund ihrer Herkunft oder speziellen Züchtung bestens an diese Bedingungen angepasst. Sie benötigen keine zusätzlichen Wassergaben, in der Regel keine Düngung und nur wenig Pflege, um optimal zu gedeihen. Auch optisch undökologisch haben die Trockenheitskünstler einiges zu bieten: Mit ihrem oftüber mehrere Monate anhaltenden Blütenflor versorgen sie Schmetterlinge, Wildbienen, Schwebfliegen und Co. mit Pollen und/oder Nektar.
Ganzjahres-Schönheit
Foto: garmashevanatali/AdobeStockDie Zwerg-Felsenbirne‘Helvetica’ (Amelanchier rotundifolia) begeistert im Frühjahr mit weißen Blüten und rötlichem Blattknospen-Austrieb, im Sommer mit violetten, essbaren Früchten und im Herbst mit leuchtend gelbroter Laubfärbung.
Standort: möglichst sonnig, normaler Gartenboden
Wuchs: locker trichterförmig, 100–200 cm hoch und breit
Blätter: dunkelgrün, Herbstfärbung leuchtend gelbrot
Blüte: weiße, traubenförmige Blütenstände, April bis Mai, süß duftend
Verwendung: Bienenweide, Windschutz, Blütenhecke, Solitärpflanze, Vogelnährgehölz, Früchte gelten als„Superfood“, eignen sich für Frischverzehr und Verarbeitung
Natürliches Vogelfutter
Mit ihren leuchtend roten Beeren, die ab Sommer reifen, gehört die heimische Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum) zu den beliebtesten Vogelnährgehölzen.
Standort: sonnig bis schattig, jeder durchlässige, nährstoffreiche Gartenboden
Wuchs: Strauch, breit aufrecht, dicht verzweigt, 100–300 cm hoch und breit, gut schnittverträglich
Blätter: stumpfgrün, leicht behaart
Blüte: Mai bis Juni, gelblich weiß, außen oft rötlich, duftend, reiche Nektarquelle für Schmetterlinge, Wildbienen und Co., ab Juli rote Beeren
Verwendung: Nährgehölz für Insekten und Vögel, Solitärgehölz, Heckenpflanzung
Foto: Flora Press/Oltmar Diez
Goldgelber Dauerblüher
Foto: hcast/AdobeStockDas Johanniskraut‘Hidcote’ (Hypericum) gehört mit seiner langen Blütezeit und den geringen Ansprüchen zu den beliebtesten Blütengehölzen. Je sonniger die Pflanze steht, desto reicher ist die Blüte.
Standort: sonnig bis halbschattig, jeder normale, durchlässige Gartenboden
Wuchs: Kleinstrauch, kugelförmig, 70–150 cm hoch und breit, Rückschnitt alle drei Jahre ratsam
Blätter: dunkelgrün, wintergrün
Blüte:überreiche, goldgelbe Blüte, Juni bis Oktober
Verwendung: Gruppenpflanzung, niedrige Blütenhecke, Hintergrundpflanze für Staudenbeete, Pollenspender für Insekten
Blauer Nektarspender
Foto: Flora Press/Andrew LawsonSie wirkt wie eine Staude, ist aber ein Halbstrauch: die Bartblume (Caryopteris x clandonensis). Ihr filzartigerÜberzug schützt sie vor Hitze- und Trockenheitsschäden. Die sattblauen Blüten dienen im Spätsommer als Nektarquelle für Schmetterling und Co.
Standort: sonnig, sandiger, durchlässiger Boden
Wuchs: Halbstrauch, aufrecht, bis 100 cm hoch und breit
Blätter: Oberseite dunkelgrün, Unterseite graugrün, aromatisch duftend
Blüte: dunkelblau, in Büscheln, Ende Juli bis September
Verwendung: Kombinationspartner für Stauden, Rosen oder Ziergräser, Steingarten, Topf- und Kübelpflanzung, Beeteinfassung
Duftspender mit später Blüte
Die mediterran anmutende Blauraute (Perovskia abrotanoides) verströmtüber ihre Blätter einen sehr angenehmen Duft, die spätsommerliche Blütezeit beschert einen langen, violetten Blütenflor.
Standort: sonnig, möglichst trocken, leichter, gut durchlässiger Boden bevorzugt
Wuchs: kompakter Halbstrauch, aufrecht, wenig verzweigt, 100–150 cm hoch, bis 100 cm breit, kräftiger Rückschnitt im Frühjahr fördert Blütenansatz
Blätter: silbergrau, leicht behaart, aromatisch duftend
Blüte: Ende Juli bis Oktober, blauviolette Blüten an bis zu 50 cm langen Rispen
Verwendung: Steingarten, Rosenbegleiter, Trockenmauer, mediterraner Garten, Insektenweide
Foto: Aggi Schmid/Adobe Stock
Eigenwilliger Fruchtschmuck
Der Blasenstrauch (Colutea arborescens) ziert den Garten auf zweifache Weise: Während sich die goldgelben Blüten des Strauchs bereits ab Maiöffnen, gesellen sich ab Hochsommer rötlich grüne, blasenförmige Früchte dazu.
Standort: warm, sonnig bis halbschattig, jeder normale Gartenboden ohne Staunässe
Wuchs: reich verzweigt, 200–400 cm hoch und breit, regelmäßiger Rückschnitt im Frühjahr ratsam
Blätter: hellgrün
Blüte: Mai bis September, gelb, nach Bestäubung blasenähnliche Hülsenfrüchte
Verwendung: Solitärgehölz, gemischte Hecke
Foto: Willy/Adobe Stock
Kompakter Rosenbegleiter
Foto: Steffen Hauser/BotanikfotoDie Blaue Säckelblume‘Gloire de Versailles’ (Ceanothus x delilianus) ist eine speziell für den Garten gezüchtete Hybride, die für unser Klima ausreichend winterhart ist.
Standort: vollsonnig, windgeschützt, leichter Winterschutz an Strauchbasis empfehlenswert, sandiger, durchlässiger Boden
Wuchs: Kleinstrauch, 100–150 cm hoch und breit, aufrecht, lockerüberhängend, gut schnittverträglich
Blätter: dunkelgrün, in milden Wintern wintergrün
Blüte: klein, blau, in Rispen, Juli bis zum Frost
Verwendung: Begleiter für Stauden und Rosen, Beeteinfassung, Steingarten, Topf- und Kübelpflanzung
Farbstarker Insektenmagnet
Foto: mauritius images/Garden World Images/FloramediaMit seinen zweifarbigen gelb-roten Blüten gehört der Besenginster‘Lena’ (Cytisus scoparius) zu den farblich schönsten Frühsommerblühern. Den deutschen Namen trägt er, weil die Triebe früher zu Besen verarbeitet wurden.
Standort: warm, sonnig, keine Staunässe
Wuchs: besenartig aufrecht, dichtbuschig, verzweigt, nach oben breiter werdend, bis 150 cm hoch und breit, regelmäßiges Auslichten fördert Blütenbildung
Blätter: grün, eher unscheinbar, Laubfall bereits ab Sommer
Blüte: Mai bis Juni, außen rot, innen gelb
Verwendung: Solitärgehölz, Rabatte, Heidegarten
Miriam Soboll
Fachberaterin des Landesverbandes
Niedersächsischer Gartenfreunde