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Wildpflanzen: der Gewöhnliche Löwenzahn
Foto: Breder Die gezackten Blätter gaben dem Löwenzahn seinen deutschen Namen. Vielen ist er zudem als Pusteblume bekannt, da sich die Samen mit den kleinen „Fallschirmen" leicht wegpusten lassen.
Der wissenschaftliche Name „Taraxacum" ist dem Arabischpersischen entlehnt: „Tharadkchakon" bedeutet „Korbblütler". Der aktuelle Name „Sektion Ruderale" beschreibt den Wuchsort: z.B. stickstoffhaltige Schuttplätze oder Wegränder.
Feinschmecker schätzen die jungen Löwenzahnblätter als Beigabe zum Wildkrautsalat (bitte Hinweise zum Milchsaft im „Steckbrief" beachten). Die bis zu 2 m tief reichenden Pfahlwurzeln wurden früher, geröstet und gemahlen, als Kaffee-Ersatz verwendet. Und auch in der Volksmedizin hat der Löwenzahn seinen angestammten Platz: als blutreinigendes und harntreibendes Mittel, als Arznei gegen Rheuma und Gicht und auch bei Gallen- und Leberleiden.
Für die Tierwelt hat der Löwenzahn einen besonderen Wert: Bei Sonnenschein treffen sich auf den Blüten zahlreiche Bienen und Hummeln zu einem ausgiebigen Frühstück. Auch Schwebfliegen, Tagfalter und Käfer wissen das Nahrungsangebot der gelb leuchtenden Körbchen sehr zu schätzen. Viele Nachtfalterraupen fressen zudem an den Blättern des Löwenzahns. Und dann sind da noch unsere gefiederten Freunde wie Gimpel, Distelfink oder Hänfling, die die kleinen, gerippten Samen gerne verspeisen.
Der Löwenzahn wächst an Wegen, auf Wiesen und Äckern, auf Schuttplätzen und in Gärten. Er mag nährstoffreichen, frischen Ton- und Lehmboden und ist ein Sonnenfreund. Seine Verbreitung reicht über den größten Teil der Nordhalbkugel.
Steckbrief
Botanischer Name: Taraxacum sect. Ruderale (früher Taraxacum officinale)
Familie: Korbblütengewächse (Asteraceae)
Blütenfarbe: gelb
Blüte: in einzelnen Körbchen am Ende des Stängels, ausschließlich Zungenblüten
Blütezeit: April bis November
Wuchshöhe: 10 bis 60 cm
Frucht: 5 mm lang, mit Pappus (Haarkranz) als Flughilfe zur Verbreitung der Samen
Stängel: blattlos, aufrecht, hohl, enthält Milchsaft (s. Hinweise)
Blätter: in grundständiger Rosette, tief eingeschnitten und gezähnt
Vorkommen: sehr häufig
Besondere Eigenschaften: alte Heil- und Nutzpflanze, schwach giftig
Wichtige Hinweise zum Milchsaft in Blättern und Stängeln: Der Verzehr größerer Mengen kann zu Vergiftungserscheinungen führen, Kinder sollten z.B. den Milchsaft nicht aus den Stängeln saugen; der Milchsaft kann zudem Kontaktallergien verursachen und hinterlässt braune Flecken auf Kleidung und Haut.
Christiane Breder