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Schön und nostalgisch: Malven
Foto: Stein Wunderschöne Bauerngartenblumen sind es, die den Namen „Malve“ tragen: Wilde Malve, Trichtermalve, Bechermalve, Moschusmalve und Strauchmalve. Und es gibt noch weitaus mehr, nämlich über 25 Arten in Europa und Asien.
Einige der schönsten haben den direkten Weg aus Feld und Flur in die Gärten gefunden. Heimisch ist die einjährige Wilde Malve (Malva sylvestris), eine bekannte Heilpflanze, die in vielen Hustentees als Reiz lindernder Bestandteil enthalten ist. Im Naturgarten ist sie als Wildblume und Attraktion für Schmetterlinge willkommen, ansonsten eher geduldet, denn bei guter Düngung kann ihr Wuchs ausufern.
Foto: Stein Freunde der Bauerngärten halten es eher mit der Gewöhnlichen Stockrose (Alcea rosea). Besonders beliebt sind die gefüllten Sorten, die mit dicken, pummeligen Knospen und wahren Blütenbällen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Aber auch die einfach blühenden bunten Samenmischungen in roten, rosa, weißen und gelben Tönen haben ihren Reiz.
Stockrosen sind mehrjährige Stauden, lassen aber in ihrem Wuchs schnell nach und werden außerdem anfällig für Rostpilze, die blattunterseits einen hässlichen braunen Rasen bilden und in kurzer Zeit alle Blätter zerstören. Ein Tipp: Zur Bekämpfung die befallenen Blätter abschneiden, denn schnell wachsen neue, gesunde Blätter nach.
Rostpilze sind also der Grund, weshalb diese schönen Malven meist zweijährig gezogen werden. Im Juni oder Juli wird in Kisten ausgesät und im August an die vorgesehene Stelle im Abstand von 20 x 30 cm gepflanzt.
Foto: Stein Der Platz soll sonnig und möglichst trocken sein, der Boden lehmig und nährstoffreich. Ihre Höhe von zirka 150 cm macht die kerzengerade wachsenden Stiele anfällig für Wind. Am besten aufgehoben und malerisch anzusehen sind diese Malven daher vor Mauern und an Zäunen.
Hübsche einjährige Sommerblumen sind die Trichtermalven (Malope trifida) aus Spanien und Portugal mit schön gezeichneten, dunkelrosa und weißen Blüten sowie die nahe verwandten Bechermalven (Lavatera trimestris).
Sie sind sowohl auffällige und dankbare Schnittblumen für die Vase als auch Dauerblüher in Rabatten. Besonders effektvoll wirken sie vor dunklem Hintergrund, beispielsweise einer Hecke, einer Mauer oder einem Zaun, in größeren Gruppen im Abstand von 20 bis 25 cm gepflanzt. Der Boden sollte sandig und nicht allzu nahrhaft sein, vor allem aber keinen Torf enthalten.
Eine charmante einheimische Art, die es auch als Samen zu kaufen gibt, ist die zartrosa Moschusmalve (Malva moschata). Obwohl mehrjährig, blühen die nur 70 bis 80 cm hohen, buschig wachsenden Pflanzen schon im ersten Sommer bis lange in den Herbst und dann immer wieder. Sie sind anspruchslos und benötigen kaum Pflege.
Im Garten passen Moschusmalven an den Zaun, in die Nähe von Gebäuden, klemmen sich in schmalste Ritzen zwischen Pflastersteinen, sie passen aber auch gut in eine gepflegte Umgebung, ja sogar in Töpfe. Die Moschusmalve ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch heimische Wildblumen die Konkurrenz nicht scheuen müssen.
Heimisch ist auch die Staudenbechermalve (Lavatera thuringiaca), die in der Fachliteratur auch als Thüringer Strauchpappel bezeichnet wird. Sie ist eine wertvolle winterharte Staude für den Gehölzrand. Die üppige, buschige Malve von zirka 150 cm Höhe blüht an halbschattiger Stelle auf nahrhaftem Boden mit Hunderten von zartrosa Blüten von Juli bis September.
Die Pflanzen wirken besonders stattlich in Einzelstellung vor dunklen Laubgehölzen im Natur- und Bauerngarten, sind aber auch gut als Schnittblume zu verwenden. Die Pflanzenanzucht gelingt leicht aus Samen. Im Herbst wird dann auf 1 m Abstand gepflanzt.
Sehr ähnlich ist die exotisch gezeichnete Strauchmalve (Lavatera olbia) aus Portugal. Ausgepflanzt braucht sie etwas Winterschutz und ist daher mehr für kalte Wintergärten oder Gewächshäuser zu empfehlen.
Brigitte Stein