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Neophyten im Porträt: die Schneebeere

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Symphoricarpus albus
  • Schneebeere
  • Knallerbse
  • Knallerbsenstrauch
  • Neophyt
  • invasiv
  • Standort
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SchneebeereFoto: Breder Auch die Schneebeere kann durch ihre Ausbreitung schutzwürdige Lebensräume gefährden Biologie und Merkmale

Weil die Früchte beim Zerplatzen leicht knallen, hat die Schneebeere (Symphoricarpus albus) auch den Namen Knallerbse. Heute haftet ihr auch die Be­zeich­nung Neo­phyt an, und deshalb erhält sie an dieser Stelle Aufmerksamkeit.

Der sommergrüne Strauch wird 1–2 m hoch, ist dicht verzweigt und bildet eine Vielzahl leicht über­hän­gen­der Triebe. Die Blätter sind 4–6 cm lang, rundlich bis eiförmig elliptisch, stumpf, an der Basis ab­gerundet.

Die kleinen, glockigen Blüten (5–6 mm Länge) zeigen sich von Juni bis September in end- oder ach­sel­stän­di­gen Ähren. Sie blühen rosa-weiß. Die Früchte sind kugelig oder eiförmig, 1–1,5 cm dick und schnee­weiß. Sie sind, ebenso wie die Wurzel, giftig.

Aus den Rhizomen, die 5–10 cm tief im Boden liegen, werden neue Sprosse gebildet, sodass oft dichte Be­stän­de entstehen. Die Verbreitung über Samen ist nicht sehr effektiv, sie erfolgt vor allem über die ve­ge­ta&sy;ti­ve Vermehrung.


Herkunft und Standort

Die Schneebeere stammt aus Nordamerika und wurde 1817 zunächst in England eingeführt. Kurze Zeit später pflanzte man sie auch in Deutschland an. Verwilderungen werden seit dem Ende des 19. Jahrhunderts beobachtet. Heute wird die Art häufig im Siedlungsbereich verwendet.

Man findet sie bei uns vor allem in Hecken, Wäldern, Gebüschen, an Straßenrändern und an städ­ti­schen Ruderalstellen, doch sie breitet sich auch in Magerwiesen aus. Sie stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden und wächst an sonnigen bis halbschattigen Standorten.


Problematische Auswirkungen

Bilden sich größere Bestände, so verursacht der dichte Wuchs viel Schatten, sodass andere Arten dort schlechter oder gar nicht wachsen können. Dominanzbestände können sich aus An­pflan­zun­gen entwickeln, wenn genügend Licht vorhanden ist. Sie kommen daher meist in lichten Wäldern, aber auch in Magerwiesen vor.

Über die Giftigkeit der Früchte für den Menschen wird in der Expertenwelt unterschiedlich be­rich­tet. Die Giftzentrale der Universität Bonn (www.meb.uni-bonn.de/giftzentrale/schneebe.html) stuft die Art z.B. als gering giftig ein und gibt als Symptom Brechdurchfall an. Die Vergiftungs-In­for­ma­tions-Zentrale Freiburg (www.giftberatung.de) weist zudem darauf hin, dass es nach Hautkontakt eventuell zu Rötungen oder Blasenbildungen kommen kann.


Bekämpfung

Die Schneebeere sollte nicht in der Nähe schutzwürdiger Biotope gepflanzt werden. Maßnahmen zur Bekämpfung wie Mahd oder Rodung müssen so ausgeführt werden, dass es nicht un­be­ab­sich­tigt zu einer Verschärfung des Problems kommt: Denn Verletzungen der Pflanze, z.B. indem die oberirdi­schen Sprosse entfernt werden, regen die Produktion neuer Sprosse aus dem Rhizom bzw. das vegetative Wachstum an.

Daher ist es wichtig, dass die Maßnahmen über mehrere Jahre durchgeführt werden. Bei einer Ro­dung muss darauf geachtet werden, das keine schützenswerten Arten durch die Bodenverwundung in Mitleidenschaft gezogen werden.

Weitere Informationen unter www.neobiota.de.

Christiane Breder