- Pflanzenporträts
Traubenhyazinthen für den Garten
Foto: svf74/Adobe Stock
Manche Zwiebelblumen muss man einfach im Garten haben, Traubenhyazinthen gehören dazu. Warum? Sie sind pflegeleicht, frosthart und langlebig. Ihre Blüten sind wunderschön und bieten Insekten wie Wildbienen und Schmetterlingen über einen langen Zeitraum Pollen und Nektar. Und: Sie vermehren sich über Brutzwiebeln ganz von selbst und bilden mit den Jahren größere Blühflächen – die dann noch mehr Insekten mit früher Nahrung versorgen.
Mit ihrer überschaubaren Größe passen Traubenhyazinthen auch gut in kleine Gartenlücken. Sie bevorzugen sonnige Standorte, kommen aber auch im leichten Halbschatten gut zurecht. Entscheidend ist ein durchlässiger Boden.
Der Blühzeitraum erstreckt sich je nach Art und Sorte von März bis Juni mit einem Schwerpunkt im April/Mai. Nach der Blüte vergilbt das Laub und die Zwiebel übersommert geschützt in der Erde. Sommerliche Hitze und Trockenheit sind also für Muscari kein Problem. Das Laub erscheint bei einigen Arten/Sorten schon im Herbst – die grünen Blattschöpfe überwintern. Neben den Wildarten gibt es eine große Auswahl attraktiver Sorten.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die kleinen Zwiebeln in die Erde zu bringen. Die Pflanztiefe liegt bei 6–8 cm, der Abstand sollte mindestens 5 cm betragen. Setzen Sie die Zwiebeln immer in kleinen Gruppen ein. Da es so viele schöne Arten und Sorten gibt, siedeln Sie sie am besten gleich an mehreren Stellen im Garten an.
Falls Sie es im Herbst nicht schaffen, gibt es im Frühjahr eine zweite Chance: Dann werden Muscari blühend in kleinen Töpfen angeboten. Die Auswahl ist zwar nicht so groß wie bei den losen Zwiebeln im Herbst – aber auch die kleinen Töpfchen können der Beginn einer großen Leidenschaft sein.
Muscari armeniacum, Armenische Traubenhyazinthe
Stammt aus Südosteuropa und ist extrem wüchsig und robust. Ein weiterer Pluspunkt ist ihr Duft.
Blüte: kobaltblau mit weißem Rand, April bis Mai
Wuchs: 10–20 cm hoch, schmales Laub
Sorte: ‘Manon’ (hellblau und weiß)
Muscari aucheri
Ist im Iran beheimatet und bildet dekorative, zweifarbige Blütenstände.
Blüte: Blütenstände bei Wildart oben hellblau, unten mittelblau, April bis Mai
Wuchs: 15–20 cm hoch
Sorten: ‘Blue Magic’ (hellblau), ‘Mount Hood’, ‘Ocean Magic’ (beide hellblau und weiß), ‘White Magic’ (reinweiß)
Muscari comosum, Schopfige Traubenhyazinthe
Kommt aus dem Mittelmeerraum und punktet mit ihrer extravaganten Blütenform. Ihre Zwiebeln sind essbar.
Blüte: mehrfarbige Blütenstände: oben hellviolette und schwarzviolette sterile Blüten, unten olivgrüne fertile Blüten, April bis Mai
Wuchs: 15–25 cm hoch, schmales Laub
Sorte: ‘Plumosum’ (hellviolett, große Blüten)
Muscari neglectum, Weinbergs-Traubenhyazinthe
Kommt ursprünglich aus Zentral-Asien, hat sich aber auch in Europa verbreitet. Sehr frosthart, perfekt zum Verwildern.
Blüte: schwarzblau mit weißem Rand, duftend
Wuchs: 15–20 cm hoch
Muscari latifolium, Breitblättrige Traubenhyazinthe
Hat ihre Heimat in der Türkei und fällt durch ihre bis zu 2 cm breiten, tulpenähnlichen Blätter auf. Sehr dekorativ und extrem frosthart, auch für raue Lagen.
Blüte: zweifarbige Blütenstände, oben hellblau, unten schwarzblau, Mai bis Juni
Wuchs: 20–25 cm hoch, breites, graugrünes Laub
Sorte: ‘Grape Ice’ (oben weiß, unten violett)
Muscari azureum
Besticht durch ihre leuchtend hellblaue Blütenfarbe und die frühe Blütezeit. Nicht für raue Lagen geeignet.
Blüte: hellblau, März bis April
Wuchs: 10–15 cm hoch, mittelbreites Laub
Sorte: ‘Album’ (weiß)
Gabriele Rautgundis Richter,
Redaktion „Gartenfreund“,
Verlag W. Wächter