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Zimmer-Orchideen: Neue Vielfalt braucht richtige Pflege
Vielfalt zu erschwinglichen Preisen
Foto: Deutsche Orchideen-Gesellschaft
Wer heute eine Orchideenausstellung besucht, wird beeindruckt sein von der Vielfalt an Arten, Sorten, Farben und Formen. Wenn auch nicht mehr zu astronomischen Preisen zu bekommen, so gehören viele Orchideen dennoch zu den exklusiveren und hochpreisigeren Zimmerpflanzen. Eine gezielte Pflege sollte daher erfolgen, damit die Freude an den besonderen Pflanzen lange währt.
Für jahrelange Blüherfolge ist auch die richtige Pflanzenauswahl entscheidend. Deshalb kauft man Orchideen möglichst in einer Fachgärtnerei. Hier erhält man gesunde, kräftige Pflanzen und sachkundigen Rat. Daneben gibt es einige Grundregeln, die für alle Orchideen gelten:
Wasser von unten und oben
Orchideen mögen kein kalkhaltiges Wasser. Daher sollte möglichst Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser verwendet werden, auf keinen Fall destilliertes Wasser.
Im Sommer wollen Orchideen reichlich gegossen werden, im Winter sparsam. Zwischendurch aber müssen die Wurzeln immer gut abtrocknen (der Topf fühlt sich dann leicht an). Es darf kein Wasser im Übertopf oder Untersetzer stehen bleiben.
Auch Wasser in den Blattachseln oder im Herz führt schnell zu Fäulnis. Mit einem Stück Zelltuch lässt es sich leicht aufsaugen. Bei Hitze im Sommer oder trockener Heizungsluft im Winter lieben Orchideen es, wenn man sie leicht mit Wasser übersprüht, doch bitte nicht abends und nicht bei Sonneneinstrahlung!
Futter, Licht und Wärme
Für die Ernährung sollte ausschließlich Orchideendünger zum Einsatz kommen, wobei zwischen den Düngergaben immer wieder mit ungedüngtem Wasser durchgespült werden soll.
Orchideen stehen gerne hell, mögen aber keine direkte Sonne im Sommer. Optimal sind Ost- und Westfenster. An Südfenstern muss von Frühsommer bis Herbst schattiert werden. Sie mögen viel Frischluft, jedoch keine Zugluft. Im Sommer ist ein Freilandaufenthalt in halbschattiger Lage auf Balkon, Terrasse oder im Garten für viele Arten vorteilhaft.
Tagsüber mögen es Orchideen gerne warm bei Temperaturen zwischen 18 °C und 25 °C, nachts bis auf 15 °C absinkend. Etwas höhere Temperaturen im Sommer werden durchaus vertragen.
Pflege und Schädlingsbekämpfung
Beim Umtopfen sollten nicht zu große Töpfe und niemals normale Blumenerde verwendet werden, sondern fertiges Orchideensubstrat vom Fachhändler. Die Pflanze sollte fest im Topf sitzen. Bei trockener Wärme neigen weichlaubige Orchideen manchmal zu Thripsbefall, der die Blätter silbrig aussehen lässt. Auch Schildläuse kommen öfter vor.
Häufig hilft es schon, die ganze Pflanze, besonders die Unterseiten der Blätter, mit lauwarmem Wasser abzuspülen und dabei die Plagegeister mit den Fingern abzureiben. Für hartnäckige Fälle hält der Fachhändler geeignete Präparate bereit, die auch auf der Fensterbank angewendet werden können. Weitere Pflanzenschutz-Tipps finden Sie unter Pflanzenschutz.