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Krankheiten und Schädlinge an Erdbeeren

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Reiche ErdbeerernteFoto: Evgenia Tiplyashina/Adobe Stock

Knallrot, saftig-süß und einfach nur lecker – frische Erdbeeren aus dem eigenen Garten gehören zum Sommer dazu. Kein Wunder also, das sie nahezu in jedem Garten zu finden sind. Allerdings bleiben auch sie leider nicht von Schädlingen und Krankheiten verschont. Wir helfen Ihnen dabei, diese zu erkennen, damit Sie geeignete Maßnahmen ergreifen können.

 

Grauschimmel Grauschimmel

Schadbild: Diese Pilzkrankheit tritt besonders bei feuchter Witterung während der Blütezeit auf. Die Früchte sind dann später von einem dichten, hellgrauen Schimmel bedeckt. Der Pilz dringt zudem in die Frucht ein und führt zum Faulen, sodass sie ungenießbar wird. Der Pilz überwintert schließlich in abgestorbenen Pflanzenteilen und Fruchtmumien.
Gegenmaßnahmen: Ab der Blütezeit können Sie mit einem zugelassenen Fungizid behandeln. Achten Sie vorbeugend darauf, dass die Früchte möglichst wenig mit Feuchtigkeit in Verbindung kommen. Legen Sie dafür die Reihen mit Stroh aus. Auch eine kalibetonte Düngung im Frühjahr ist von Vorteil.

 

Erdbeerfleckenkrankheit Erdbeerfleckenkrankheit

Schadbild: Auf den Blättern bilden sich zunächst vereinzelt, später immer zahlreicher rundliche Flecken, die von einem rotbraunen Hof umgeben sind. Die der Weißfleckenkrankheit sind im Inneren des Hofes grauweiß verfärbt, bei der Rotfleckenkrankheit sind die Blattflecken durchweg brandrot. Bei einem starken Befall gehen die Fle­cken ineinander über und lassen einzelne Blattteile absterben.
Gegenmaßnahmen: Der eigentliche Pilz lebt verborgen im Inneren der Flecken und bildet hier Sporen aus, die sich während des Sommers weiter­verbreiten. Im Herbst bilden sich schließlich zur Überwinterung schwarze, runde „Körperchen“. Die darin enthaltenen Sporen infizieren die Erdbeerblätter im folgenden Frühjahr aufs Neue. Behandeln können Sie nach der Ernte mit einem zugelassenen Fungizid. Achten Sie vorbeugend auf einen weiten Pflanzabstand und entfernen Sie befallene Pflanzenteile umgehend.

 

 

 

 

 

Erdbeermehltau Erdbeermehltau

Schadbild: An Erdbeeren zeigt sich Mehltau auf den Blattunterseiten in Form von teils rötlichen Verfärbungen, die von einem mehlartigen Belag überdeckt werden. Die Blätter rollen sich als Folge davon nach oben ein. Der Pilz kann auch die Blütenblätter und Früchte befallen. Die Früchte sind dann wie mit Mehl überpudert.
Gegenmaßnahmen: Entfernen Sie umgehend abgestorbenes Laub, da der Pilz hier überwintert. Wägen Sie den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in diesem Fall ab. Bei wiederholt auftretendem starkem Befall können Sie frühzeitig mit einem Schwefelmittel behandeln.

 

Erdbeerweichhautmilbe Erdbeerweichhautmilbe

Schadbild: Hierbei handelt es sich um eine weißliche Milbe, die lediglich eine Größe von 0,2–0,3 mm hat und daher nur mit der Lupe zu erkennen ist. Die Tiere sitzen auf den Blattunterseiten, wo sie am Pflanzengewebe saugen. Infolge dieser Saugtätigkeit zeigen die Pflanzen im Verlauf des Sommers einen zunehmend verminderten sowie gekräuselten Wuchs.
Gegenmaßnahmen: Empfehlenswert ist eine Behandlung der Blätter mit einem zugelassenen Pflanzenschutz- oder Pflanzenstärkungsmittel von Beginn an. Auch eine Schwefelbehandlung (Doppelwirkung gegen Pilze und Milben) ist empfehlenswert.

 

Erdbeerstängelstecher Erdbeerstängelstecher

Schadbild: Wenn an den Pflanzen ganze Blütenstände und Blätter herunterhängen, deutet das auf den Erdbeerstängelstecher hin. Dabei handelt es sich um einen 4–5 mm langen und grünlich bis dunkelblau gefärbten Käfer. Die Insekten können sowohl den Blütenstand, den Stängel, die Blattstiele als auch die Ausläufer anstechen. An den Knickstellen sind dann kleine Bohrlöcher zu erkennen. Zudem legen die Käfer ihre Eier an den Knospen ab, in denen dann die Entwicklung vom Ei zur Larve stattfindet.
Gegenmaßnahmen: Eine Bekämpfung ist meist nicht nötig, da ein Befall in der Regel sehr gering ausfällt. Entfernen Sie geschädigte Pflanzenteile umgehend.

 

Erdbeerblütenstecher Erdbeerblütenstecher

Schadbild: Hierbei handelt es sich um einen ca. 5 mm großen, dunkelbraunen Rüsselkäfer, der im Frühjahr jeweils ein Ei in die Blütenknospen legt und anschließend die Pflanzen anfrisst. Erkennen können Sie zunächst die abgeknickten Blütenstängel und Fraßlöcher an den Blütenblättern, Letztere im Sommer auch an den Laubblättern. Sobald aus dem Ei die Larve schlüpft, frisst sie zunächst das Knospeninnere auf und verpuppt sich dann in der Knospe.
Gegenmaßnahmen: Auf eine direkte Bekämpfung mit einem Pflanzenschutzmittel können Sie verzichten, da der Befall in der Regel ebenfalls sehr gering ist. Entfernen Sie abgeknickte Blütenstiele und entsorgen Sie diese.

 

Rhizom- und Lederfäule Rhizomfäule/Lederfäule

Schadbild: Ein Welken der Herzblätter und ein matter Glanz der übrigen Blätter ist ein Zeichen für die Rhizomwelke. Das Rhizom verfärbt sich rotbraun, und die Wurzeln fangen an zu faulen. Schließlich stirbt die Pflanze ab. Ein Befall von jungen Früchten führt zu braunen bis dunkelbraunen Flecken, das Gewebe ist von gummi- oder lederartiger Konsistenz (Lederbeeren).
Gegenmaßnahmen: Eine Behandlung mit einem zugelassenen Fungizid wäre denkbar. Da der Pilz jedoch in Form von Dauersporen im Boden überdauert, entfernen Sie kranke Pflanzen besser komplett und verzichten zunächst auf einen ­erneuten Anbau auf der Fläche.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stängelälchen Stängelälchen

Schadbild: Das Stängelälchen ist ein Vertreter der Fadenwürmer (Nematoden) und hat lediglich eine Größe von 0,5–0,9 mm. Bei einem Befall sind die Blattstiele deutlich verkrümmt und verdickt. Die Blattfläche ist gekräuselt. Die Folge sind eine schlechte Fruchtqualität und deutlich verminderter Ertrag.
Gegenmaßnahmen: Entfernen Sie befallene Pflanzen und entsorgen Sie diese. Legen Sie eine Zwischenkultur mit Tagetes an, wenn Sie das Beet anschließend wieder für den Erdbeeranbau nutzen wollen.

 

Sven Wachtmann
Vorstandsmitglied für Fachberatung
des Landesverbandes Berlin der Gartenfreunde

 

Zeichnungen von Margarete Griegel, entnommen aus dem Buch „Mein gesunder Obstgarten“. Griegel, Adalbert. 246 Seiten. 140 Zeichnungen. Preis: 19,90 Euro. Griegel Verlag, Dorsheim.
ISBN: 3-930384-14-0

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