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Krankheiten und Schädlinge an Rosen
Was haben meine Rosen?
Foto: Silga/Adobe Stock
Ob weißlicher Pilzbelag, schwarze Flecken auf den Blättern oder kleine grüne Blattläuse – wer Rosen in seinem Garten hat, muss sich auch mit den Krankheiten und Schädlingen, die die Pflanzen befallen können, auseinandersetzen. Nachfolgend finden Sie die häufigsten Schadursachen sowie geeignete Gegenmaßnahmen.
Sternrußtau
Schadbild: Bereits ab Mai zeigen sich auf den Blattoberseiten der bodennahen Blätter wenige Millimeter bis 1 cm große, violette bis graubraune, später schwarze Flecken mit sternförmig gezacktem Rand. Befallene Blätter vergilben und fallen vorzeitig ab. Ähnliche Flecken können auch auf grünen Rindenteilen auftreten. Die stärksten Infektionen treten bei regnerisch kühler Witterung auf.
Gegenmaßnahmen: Falllaubbeseitigung, vorbeugend mit einem zugelassenen Fungizid spritzen, kein Wasser auf die Blätter geben, Pflanzung wenig anfälliger Sorten sowie Rückschnitt infizierter Triebe.
Echter Mehltau
Schadbild: Die Blattoberseiten, junge Triebe und Blütenknospen sind mit einem abwischbaren, mehligen, weißen Belag überzogen. Dieser führt dazu, dass die Knospen stecken bleiben, Triebe deformiert werden und sich die Blätter nach unten einrollen, vertrocknen und schließlich vorzeitig abfallen.
Gegenmaßnahmen: Falllaubbeseitigung, Pflanzenstärkung, vorbeugender Einsatz eines zugelassenen Fungizids sowie Wahl resistenter Sorten.
Falscher Mehltau
Schadbild: Befallene Blätter zeigen auf der Oberseite meist von den Blattadern scharf abgegrenzte, rötlich braune Flecken. Auf den Blattunterseiten zeigt sich an diesen Stellen ein grauweißer Schimmelbelag. Die betroffenen Blätter vertrocknen und fallen vorzeitig ab.
Gegenmaßnahmen: Falllaubbeseitigung, Pflanzenstärkung und vorbeugender Einsatz eines zugelassenen Fungizids.
Rosenrost
Schadbild: Auf den Blättern zeigen sich ab Mai gelbliche bis rötliche, etwa stecknadelkopfgroße Flecken. Auf den Unterseiten bilden sich entsprechend gelbliche, orangefarbene, später rotbraune bis schwarz werdende Pusteln. Bei einem starken Befall kommt es zum vorzeitigen Blattfall.
Gegenmaßnahmen: Rückschnitt infizierter Triebe, Falllaubbeseitigung, vorbeugender Einsatz eines zugelassenen Fungizids.
Grauschimmel
Schadbild: Besonders während feuchter Wetterperioden entstehen zunächst auf den Blütenblättern rötliche oder hellgraue, pockenartige Flecken. Schließlich knicken die Blütenstiele um und sterben ab. Auf den Trieben entstehen unregelmäßige graubraune Faulflecken, die mit einem schimmeligen Belag überzogen sind.
Gegenmaßnahmen: Rückschnitt infizierter Triebe, ggf. Einsatz eines zugelassenen Fungizids.
Rindenfleckenbrand
Schadbild: Im Frühjahr bilden sich an den vorjährigen Trieben rote Flecken. Im weiteren Verlauf vergrößern sie sich, werden hellbraun und bleiben violett umrandet. Innerhalb der Flecken stirbt die Rinde ab und reißt schließlich auf. Oberhalb sterben die Triebe meist ab.
Gegenmaßnahmen: Rückschnitt befallener Triebe.
Bakterienkrebs
Schadbild: Meistens am Stammgrund und/oder an den Wurzeln bilden sich gallenartige Wucherungen. Diese Wucherungen werden größer, und die Triebe oberhalb sterben ab.
Gegenmaßnahmen: Keine direkte Bekämpfung möglich, betroffene Pflanzen komplett entfernen, um einer weiteren Ausbreitung vorzubeugen.
Blattfleckenkrankheit
Schadbild: Besonders während feuchter Wetterperioden bilden sich auf älteren Blättern einzeln oder in Gruppen kleine rundliche Flecken. Bei einem starken Befall kann das gesamte Laub abfallen.
Gegenmaßnahmen: Entfernen erkrankter Blätter.
Virosen
Schadbild: Je nach Virus können unterschiedliche Symptome auftreten. Meist äußert sich ein Befall jedoch durch mosaikartige, gelbe Flecken, Linien oder Ringmuster. Auch Blattdeformationen können auftreten.
Gegenmaßnahmen: Keine direkte Bekämpfung möglich, ggf. Entfernen der gesamten Pflanze.
Rosenblattrollwespe
Schadbild: Ab etwa Ende Mai rollen sich die einzelnen Teilblätter entlang der Mittelrippe röhrenförmig ein. Darin sind bis etwa Anfang Juli eine oder mehrere weißliche oder grünliche, 5–9 mm lange Larven zu finden. Anschließend vergilben die Blätter, schrumpfen ein und fallen ab.
Bekämpfung: Entfernen befallener Blätter.
Abwärtssteigender und Aufwärtssteigender Rosentriebbohrer
Schadbild: Meist zur Zeit der ersten Blütenknospenbildung biegen sich die Spitzen, und besonders beim Abwärtssteigenden Triebbohrer welken sie plötzlich. Im weiteren Verlauf vertrocknen sie und sterben schließlich ab. Wie die Namen vermuten lassen, fressen sich die Larven nach dem Schlupf im Trieb entweder ab- oder aufwärts.
Gegenmaßnahmen: Befallene Triebe sofort nach Erkennen bis ins gesunde Holz zurückschneiden und entsorgen.
Rosenblattwespe
Schadbild: Etwa ab Juni zeigen sich auf den Blattoberseiten massenhaft 6–10 mm große, gelblich grüne, nacktschneckenartig mit Schleim überzogene Larven. Durch deren Schabefraß entsteht der typische „Fensterfraß“. Die geschädigten Stellen färben sich später bräunlich und reißen auf.
Gegenmaßnahmen: Entfernen befallener Blätter. Bei starkem Befall ggf. Bekämpfung mit einem zugelassenen Mittel.
Große Rosenblattlaus
Schadbild: Je nach Witterung saugen ab ca. Ende April auf den Blättern, Triebspitzen und Blütenknospen die bis zu 4 mm großen, grünlichen Läuse. Die befallenen Pflanzenteile zeigen in der Folge teils starke Deformationen und bleiben im Wachstum zurück. Die Honigtauausscheidungen sind zudem ein idealer Nährboden für Rußtaupilze. Zudem können die Tiere verschiedene Viruskrankheiten übertragen.
Gegenmaßnahmen: Anwendung von Pflanzenstärkungsmaßnahmen, wie Brennnesselbrühe. Bei starkem Befall Anwendung eines biologischen Mittels.
Gelbe Rosenbürstenhornwespe
Schadbild: Etwa ab Mai werden die Blätter vom Rand her durch ca. 2 cm lange, gräulich grüne Larven angefressen. Die Larven haben einen gelben Rücken und zeigen eine typische S-förmige Haltung. Bei starkem Befall kann es zu Kahlfraß kommen.
Gegenmaßnahmen: In der Regel ist es ausreichend, die mit Eiern belegten Triebspitzen rechtzeitig zu entfernen.
Weißgegürtelte Rosensägewespe
Schadbild: Ab etwa Ende Mai zeigen sich zuerst an den Blattunterseiten Fensterfraßschäden, die später zum Lochfraß führen. Verursacher sind graugrüne, ca. 12–15 mm lange Larven mit hellbraunem Kopf, die sich bei Störung zusammenrollen und zu Boden fallen.
Gegenmaßnahmen: Frühzeitiges Entfernen befallener Blätter sowie ein „zapfenfreier“ Schnitt, da sich die Larven in den abgestorbenen Triebenden verpuppen.
Rosenwickler
Schadbild: Meist ab Mai werden einzelne Teilblättchen oder auch ganze Triebspitzen zusammengesponnen. In dem Gespinst fressen an den Knospen und Blättern 15–20 mm lange, grünliche Raupen. Bei einem starken Befall kommt es zu erheblichen Beeinträchtigungen beim Wachstum.
Gegenmaßnahmen: Gespinste komplett herausschneiden und entsorgen.
Miniermotten
Schadbild: Ab Juni bis in den Oktober weisen die Blätter Fraßgänge auf. Darin befinden sich häufig kleine, braune Räupchen. Je nach Art unterscheidet sich das Muster der Fraßgänge: Stigmella centifoliella (1), Stigmella anomalella (2), Tischeria angusticollella (3).
Gegenmaßnahmen: Eine Bekämpfung ist in der Regel nicht nötig, es genügt, die befallenen Blätter zu entfernen.
Gemeine Rosengallwespe
Schadbild: Überwiegend werden nur Wildrosen befallen. An ihnen zeigen sich im Sommer ca. 5–10 cm große, moosartig verzweigte, anfänglich noch grüne, später gelbe, schließlich rot werdende Gallen. Eine Schädigung der restlichen Pflanze tritt nicht auf.
Gegenmaßnahmen: Entfernen der Gallen spätestens im Herbst.
Erdbeerblütenstecher
Schadbild: Bereits ab April/Mai hängen noch ungeöffnete Blütenknospen an den teilweise durchtrennten Stielen oder fallen ganz zu Boden. Auf den Pflanzen krabbeln 3–4 mm große, graubraune bis mattschwarze Käfer. In den Knospen finden sich ca. 4 mm große, gelblich weiße Larven. Die Weibchen legen pro Knospe meist nur ein Ei und fressen anschließend den Stiel unterhalb der Knospe an. Ein Weibchen kann bis zu 150 Blütenknospen mit Eiern belegen und somit zu einem Komplettausfall der Blüte führen.
Gegenmaßnahmen: Befallene Knospen regelmäßig entfernen. Bei starkem Befall frühzeitiger Einsatz eines zugelassenen Mittels.
Grüne Futterwanze
Schadbild: Die erwachsenen Tiere und deren Larven saugen an jungen Knospen, Trieben und Blättern. Dabei geben sie Substanzen ins Pflanzengewebe ab, die zu Deformationen und Verkrüppelungen führen.
Gegenmaßnahmen: Regelmäßige Kontrolle und bei starkem Befall ggf. Einsatz eines zugelassenen Mittels.
Schildläuse
Schadbild: An Rosen sind drei verschiedene Schildlausarten anzutreffen: die Gemeine Napfschildlaus (1), die Gemeine Kommaschildlaus (2) und die Kleine Weiße Rosenschildlaus. Ein Befall führt meist zu keinen direkten Schäden, die Honigtauausscheidungen sind jedoch ein idealer Nährboden für Rußtaupilze.
Gegenmaßnahmen: Entweder die „Schilde“ mit einem Lappen abwischen oder Bekämpfung mit einem ölhaltigen Präparat.
Rosenzikade
Schadbild: Ab Mai zeigen sich zunächst entlang der Blattadern, später über das gesamte Blatt verteilte weißliche Sprenkel. An den Blattunterseiten saugen gelblich grüne Larven und ca. 3 mm große, geflügelte Insekten, die bei Berührung aufspringen. Bei starkem Befall bleichen die Blätter vollständig aus und fallen vorzeitig ab.
Gegenmaßnahmen: Einsatz eines zugelassenen Mittels, Rückschnitt der Triebe.
Gemeine Spinnmilbe
Schadbild: Ab etwa Ende Mai zeigen sich an den Blättern kleine, weißlich gelbe Aufhellungen. Mit zunehmendem Befall erscheint die gesamte Blattfläche bleichgrau bis bronzefarbig. Zudem sind die Blätter mit einem feinen Gespinst überzogen. Auf den Blattunterseiten sind gelbgrüne Larven sowie ca. 0,5 mm große, gelbgrüne bis rötliche Milben zu finden. Die Blätter vertrocknen und fallen vorzeitig ab.
Gegenmaßnahmen: Rechtzeitiges Entfernen von Falllaub und Mulchmaterial im Frühjahr, bevor die darin überwinternden Tiere auswandern. Bei starkem Befall Einsatz eines zugelassenen Mittels.
Sven Wachtmann
Vorstandsmitglied für Fachberatung im
Landesverband Berlin der Gartenfreunde
Zeichnungen von Margarete Griegel, entnommen aus dem Buch „Mein gesunder Ziergarten“ von Griegel, Adalbert. ISBN: 3-930384-10-8.